verfassungen, wie ich wahrzunehmen das Glück hatte, wird sie schwerlich zu bemerken Gelegenheit gehabt haben.
Jhr Bild, würdigster Fürst, -- ach! wie schwach, wie unvollständig ausgedrückt auf diesem Blatte -- wie tief hat es sich ohne Jhr Wissen und Bestreben in meine Seele gegraben! Wie schlägt mir mein Herz, wenn ich Jhren Namen, den Namen Jhrer großen, in so mancher Absicht unver- gleichbaren Gemahlin, Jhrer edlen und hoffnungsvollen Prinzen -- wenn ich nur Carlsruhe nennen höre -- --
Wie glücklich bin ich, wenn diese, freylich weit unter Jhrer allzugüti- gen Erwartung, unreife Arbeit, Sie, würdigster Fürst, bisweilen an die ehrfurchtsvolle Liebe erinnert, -- welche Jhre Weisheit und Güte mir einflößen mußten; -- wenn sie Jhnen einen Menschen ins Gedächtniß zurück zu rufen vermag, der gewiß bey jeder Nachricht von Jhrem hohen Wohlbefinden, und Jhrem männlichen festen Fortgang in der Erkenntniß
und
verfaſſungen, wie ich wahrzunehmen das Gluͤck hatte, wird ſie ſchwerlich zu bemerken Gelegenheit gehabt haben.
Jhr Bild, wuͤrdigſter Fuͤrſt, — ach! wie ſchwach, wie unvollſtaͤndig ausgedruͤckt auf dieſem Blatte — wie tief hat es ſich ohne Jhr Wiſſen und Beſtreben in meine Seele gegraben! Wie ſchlaͤgt mir mein Herz, wenn ich Jhren Namen, den Namen Jhrer großen, in ſo mancher Abſicht unver- gleichbaren Gemahlin, Jhrer edlen und hoffnungsvollen Prinzen — wenn ich nur Carlsruhe nennen hoͤre — —
Wie gluͤcklich bin ich, wenn dieſe, freylich weit unter Jhrer allzuguͤti- gen Erwartung, unreife Arbeit, Sie, wuͤrdigſter Fuͤrſt, bisweilen an die ehrfurchtsvolle Liebe erinnert, — welche Jhre Weisheit und Guͤte mir einfloͤßen mußten; — wenn ſie Jhnen einen Menſchen ins Gedaͤchtniß zuruͤck zu rufen vermag, der gewiß bey jeder Nachricht von Jhrem hohen Wohlbefinden, und Jhrem maͤnnlichen feſten Fortgang in der Erkenntniß
und
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[VII/0011]
verfaſſungen, wie ich wahrzunehmen das Gluͤck hatte, wird ſie ſchwerlich zu
bemerken Gelegenheit gehabt haben.
Jhr Bild, wuͤrdigſter Fuͤrſt, — ach! wie ſchwach, wie unvollſtaͤndig
ausgedruͤckt auf dieſem Blatte — wie tief hat es ſich ohne Jhr Wiſſen und
Beſtreben in meine Seele gegraben! Wie ſchlaͤgt mir mein Herz, wenn ich
Jhren Namen, den Namen Jhrer großen, in ſo mancher Abſicht unver-
gleichbaren Gemahlin, Jhrer edlen und hoffnungsvollen Prinzen — wenn
ich nur Carlsruhe nennen hoͤre — —
Wie gluͤcklich bin ich, wenn dieſe, freylich weit unter Jhrer allzuguͤti-
gen Erwartung, unreife Arbeit, Sie, wuͤrdigſter Fuͤrſt, bisweilen an die
ehrfurchtsvolle Liebe erinnert, — welche Jhre Weisheit und Guͤte mir
einfloͤßen mußten; — wenn ſie Jhnen einen Menſchen ins Gedaͤchtniß
zuruͤck zu rufen vermag, der gewiß bey jeder Nachricht von Jhrem hohen
Wohlbefinden, und Jhrem maͤnnlichen feſten Fortgang in der Erkenntniß
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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 1. Leipzig u. a., 1775, S. VII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente01_1775/11>, abgerufen am 24.11.2024.
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