nicht thun, was der allerschlimmste nicht versagen kann?
Böse Väter -- harte, rohe, grausame unmensch- liche Mishändler, Tyrannen euerer Frauen und Kin- der! -- Ihr gebt doch eueren Kindern nicht Steine für Brod! Nicht Schlangen für Fische! Nicht Scor- pionen statt Eyer! Und ihr, gute zärtliche Väter -- die Freude euerer Gattinnen! Der Jubel euerer Kinder -- was thut ihr, gebt ihr -- könnt ihr, wollt ihr um eueren Lieb- lingen Freude zu machen -- -- und dir, Vater aller Vä- ter -- und aller Güte, aller Vaterherzen -- dir, du Urbild aller Zärtlichkeit, dir sollt es möglich seyn, dei- ne Kinder in ihren wahren dringenden Bedürfnissen verschmachten zu lassen -- Du bist nicht, wenn Du nicht Vater bist! Und wenn Du Vater bist -- wenn Men- schen deine Kinder sind -- Wenn Du weissest, was Matth. VI. 32.wir bedürfen, ehe wir Dich bitten -- wenn Du reich genug bist, für alle, die Dich anrufen, wenn Röm. X. 12.Du selbst uns geben heissest dem, der uns bittet -- so must Du das anhaltende Flehen Deiner Kinder erhö- ren! Du must dem, der seine Lust an Dir hat, Psalm XVII. 4geben, was sein Herz begehrt.
Zum Beschlusse dieser Betrachtung, noch ein gött- liches Wort, das schon viele tausend Herzen erquickt hat; Dessen Wahrheit schon viele tausend Herzen erfahren ha- ben: So jemand unter Euch Mangel hat an Weisheit, der bitte von Gott, der da einfältig- lich, (reichlich) giebt jedermann, und rückets niemand auf -- So wird sie ihm gegeben wer-
den.
Matthäus VII.
nicht thun, was der allerſchlimmſte nicht verſagen kann?
Böſe Väter — harte, rohe, grauſame unmenſch- liche Mishändler, Tyrannen euerer Frauen und Kin- der! — Ihr gebt doch eueren Kindern nicht Steine für Brod! Nicht Schlangen für Fiſche! Nicht Scor- pionen ſtatt Eyer! Und ihr, gute zärtliche Väter — die Freude euerer Gattinnen! Der Jubel euerer Kinder — was thut ihr, gebt ihr — könnt ihr, wollt ihr um eueren Lieb- lingen Freude zu machen — — und dir, Vater aller Vä- ter — und aller Güte, aller Vaterherzen — dir, du Urbild aller Zärtlichkeit, dir ſollt es möglich ſeyn, dei- ne Kinder in ihren wahren dringenden Bedürfniſſen verſchmachten zu laſſen — Du biſt nicht, wenn Du nicht Vater biſt! Und wenn Du Vater biſt — wenn Men- ſchen deine Kinder ſind — Wenn Du weiſſeſt, was Matth. VI. 32.wir bedürfen, ehe wir Dich bitten — wenn Du reich genug biſt, für alle, die Dich anrufen, wenn Röm. X. 12.Du ſelbſt uns geben heiſſeſt dem, der uns bittet — ſo muſt Du das anhaltende Flehen Deiner Kinder erhö- ren! Du muſt dem, der ſeine Luſt an Dir hat, Pſalm XVII. 4geben, was ſein Herz begehrt.
Zum Beſchluſſe dieſer Betrachtung, noch ein gött- liches Wort, das ſchon viele tauſend Herzen erquickt hat; Deſſen Wahrheit ſchon viele tauſend Herzen erfahren ha- ben: So jemand unter Euch Mangel hat an Weisheit, der bitte von Gott, der da einfältig- lich, (reichlich) giebt jedermann, und rückets niemand auf — So wird ſie ihm gegeben wer-
den.
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[50[70]/0078]
Matthäus VII.
nicht thun, was der allerſchlimmſte nicht verſagen
kann?
Böſe Väter — harte, rohe, grauſame unmenſch-
liche Mishändler, Tyrannen euerer Frauen und Kin-
der! — Ihr gebt doch eueren Kindern nicht Steine
für Brod! Nicht Schlangen für Fiſche! Nicht Scor-
pionen ſtatt Eyer! Und ihr, gute zärtliche Väter — die
Freude euerer Gattinnen! Der Jubel euerer Kinder —
was thut ihr, gebt ihr — könnt ihr, wollt ihr um eueren Lieb-
lingen Freude zu machen — — und dir, Vater aller Vä-
ter — und aller Güte, aller Vaterherzen — dir, du
Urbild aller Zärtlichkeit, dir ſollt es möglich ſeyn, dei-
ne Kinder in ihren wahren dringenden Bedürfniſſen
verſchmachten zu laſſen — Du biſt nicht, wenn Du nicht
Vater biſt! Und wenn Du Vater biſt — wenn Men-
ſchen deine Kinder ſind — Wenn Du weiſſeſt, was
wir bedürfen, ehe wir Dich bitten — wenn Du
reich genug biſt, für alle, die Dich anrufen, wenn
Du ſelbſt uns geben heiſſeſt dem, der uns bittet — ſo
muſt Du das anhaltende Flehen Deiner Kinder erhö-
ren! Du muſt dem, der ſeine Luſt an Dir hat,
geben, was ſein Herz begehrt.
Matth.
VI. 32.
Röm. X. 12.
Pſalm
XVII. 4
Zum Beſchluſſe dieſer Betrachtung, noch ein gött-
liches Wort, das ſchon viele tauſend Herzen erquickt hat;
Deſſen Wahrheit ſchon viele tauſend Herzen erfahren ha-
ben: So jemand unter Euch Mangel hat an
Weisheit, der bitte von Gott, der da einfältig-
lich, (reichlich) giebt jedermann, und rückets
niemand auf — So wird ſie ihm gegeben wer-
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 50[70]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/78>, abgerufen am 22.11.2024.
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