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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783.

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Bitten, Suchen, Anklopfen.
hingäbe. Menschen ohne Sinn und ohne reges Bedürf-
niß höherer Dinge, seyd fern von Mir! Wenn mein
Herz von den reinsten, heiligsten Menschenfreuden und
Gottes-Empfindungen bebt und zu überfliessen scheint. --

48.
Bitten. Suchen. Anklopfen.

Bittet, so wird Euch gegeben werden! Su-Matth.
VII. 7. 11.

chet, so werdet ihr finden! Klopfet an, so wird
Euch aufgethan. Denn wer da bittet, der em-
pfängt; und, wer da sucht, der findet; und wer
anklopft, dem wird aufgethan -- Denn welcher
ist unter Euch, so ihn sein Sohn bittet um Brod,
der ihm einen Stein gebe? Oder so er bittet um
einen Fisch, der ihm eine Schlange gebe? Oder
so er bittet um ein Ey, der ihm einen Skorpion
gebe?

So dann Ihr die ihr arg seyd, euern Kin-Luc. XI. 12.
dern gute Gaben geben könnt; Wie vielmehr
wird der himmlische Vater denen Gutes, denen
den Heiligen Geist geben, die Ihn bitten
-- Noch
wollen wir einige gleichlautende Stellen aus Lukas
beysetzen: Welcher ist unter Euch, dies fügt Chri-Luc. XI.
5 - 8.

stus, dem unser Vater, das er seine Jünger gelehret hat-
te, unmittelbar bey, welcher ist unter Euch, der ei-
nen Freund hat, und gienge zu ihm um Mitter-
nacht, und spräche zu ihm: Lieber Freund! Lei-
he mir drey Brodte; Denn es ist mein Freund
zu mir kommen von der Straße, und ich habe
nicht, das ich ihm vorlege, und er drinnen wür-

de

Bitten, Suchen, Anklopfen.
hingäbe. Menſchen ohne Sinn und ohne reges Bedürf-
niß höherer Dinge, ſeyd fern von Mir! Wenn mein
Herz von den reinſten, heiligſten Menſchenfreuden und
Gottes-Empfindungen bebt und zu überflieſſen ſcheint. —

48.
Bitten. Suchen. Anklopfen.

Bittet, ſo wird Euch gegeben werden! Su-Matth.
VII. 7. 11.

chet, ſo werdet ihr finden! Klopfet an, ſo wird
Euch aufgethan. Denn wer da bittet, der em-
pfängt; und, wer da ſucht, der findet; und wer
anklopft, dem wird aufgethan — Denn welcher
iſt unter Euch, ſo ihn ſein Sohn bittet um Brod,
der ihm einen Stein gebe? Oder ſo er bittet um
einen Fiſch, der ihm eine Schlange gebe? Oder
ſo er bittet um ein Ey, der ihm einen Skorpion
gebe?

So dann Ihr die ihr arg ſeyd, euern Kin-Luc. XI. 12.
dern gute Gaben geben könnt; Wie vielmehr
wird der himmliſche Vater denen Gutes, denen
den Heiligen Geiſt geben, die Ihn bitten
— Noch
wollen wir einige gleichlautende Stellen aus Lukas
beyſetzen: Welcher iſt unter Euch, dies fügt Chri-Luc. XI.
5 - 8.

ſtus, dem unſer Vater, das er ſeine Jünger gelehret hat-
te, unmittelbar bey, welcher iſt unter Euch, der ei-
nen Freund hat, und gienge zu ihm um Mitter-
nacht, und ſpräche zu ihm: Lieber Freund! Lei-
he mir drey Brodte; Denn es iſt mein Freund
zu mir kommen von der Straße, und ich habe
nicht, das ich ihm vorlege, und er drinnen wür-

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[45[65]/0073] Bitten, Suchen, Anklopfen. hingäbe. Menſchen ohne Sinn und ohne reges Bedürf- niß höherer Dinge, ſeyd fern von Mir! Wenn mein Herz von den reinſten, heiligſten Menſchenfreuden und Gottes-Empfindungen bebt und zu überflieſſen ſcheint. — 48. Bitten. Suchen. Anklopfen. Bittet, ſo wird Euch gegeben werden! Su- chet, ſo werdet ihr finden! Klopfet an, ſo wird Euch aufgethan. Denn wer da bittet, der em- pfängt; und, wer da ſucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgethan — Denn welcher iſt unter Euch, ſo ihn ſein Sohn bittet um Brod, der ihm einen Stein gebe? Oder ſo er bittet um einen Fiſch, der ihm eine Schlange gebe? Oder ſo er bittet um ein Ey, der ihm einen Skorpion gebe? Matth. VII. 7. 11. So dann Ihr die ihr arg ſeyd, euern Kin- dern gute Gaben geben könnt; Wie vielmehr wird der himmliſche Vater denen Gutes, denen den Heiligen Geiſt geben, die Ihn bitten — Noch wollen wir einige gleichlautende Stellen aus Lukas beyſetzen: Welcher iſt unter Euch, dies fügt Chri- ſtus, dem unſer Vater, das er ſeine Jünger gelehret hat- te, unmittelbar bey, welcher iſt unter Euch, der ei- nen Freund hat, und gienge zu ihm um Mitter- nacht, und ſpräche zu ihm: Lieber Freund! Lei- he mir drey Brodte; Denn es iſt mein Freund zu mir kommen von der Straße, und ich habe nicht, das ich ihm vorlege, und er drinnen wür- de Luc. XI. 12. Luc. XI. 5 - 8.

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Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 45[65]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/73>, abgerufen am 03.09.2024.