In welche Verlegenheiten können auch die ge- rechtesten Menschen kommen. Wie ist der Zugang zu jeder Freude des göttlichen Reiches mit Angst und Trüb- sal besetzt! Aber wie sicher darf Rechtschaffenheit und Unschuld, auf Aufklärung -- und Beystand von Sei- ten Gottes rechnen!
4.
Matth.I. 21. Retten von Sünden, von al- ler tödtenden Disharmonie, -- Alle Sünde ist Dis- harmonie, Widerspruch wider Gott, und unsre eigne Ueberzeugung; Zweytracht mit der Wahrheit -- durch diesen Widerspruch wird der Mensch geängstigt, gedrückt, zu Grunde gerichtet ..
5.
Magier, Weise, Gelehrte, Sternkundige, -- oder wie ich vermuthe Gläubige an Gottes Offenbah- rungen, die vielleicht nicht in unsere Bibel eingetragen sind, vielleicht von jenem Priester Gottes, des Aller- höchsten, von Melchisedek, dem Fleisch oder dem Geiste nach, herstammend.
6.
Matth.II. 6. Und du Bethlehem im jüdi- schen Lande, du bist mit nichten die Kleinste un- ter den Fürsten Juda, denn aus dir soll kommen der Herzog, der über mein Volk Israel ein Herr sey -- (der mein Volk Israel weyden wird). Die Herrschaft Christi ist sanft, wie die Herrschaft eines Hirten über seine Heerde. Dieser Hirt, dieser Herr
und
Reviſion
In welche Verlegenheiten können auch die ge- rechteſten Menſchen kommen. Wie iſt der Zugang zu jeder Freude des göttlichen Reiches mit Angſt und Trüb- ſal beſetzt! Aber wie ſicher darf Rechtſchaffenheit und Unſchuld, auf Aufklärung — und Beyſtand von Sei- ten Gottes rechnen!
4.
Matth.I. 21. Retten von Sünden, von al- ler tödtenden Disharmonie, — Alle Sünde iſt Dis- harmonie, Widerſpruch wider Gott, und unſre eigne Ueberzeugung; Zweytracht mit der Wahrheit — durch dieſen Widerſpruch wird der Menſch geängſtigt, gedrückt, zu Grunde gerichtet ..
5.
Magier, Weiſe, Gelehrte, Sternkundige, — oder wie ich vermuthe Gläubige an Gottes Offenbah- rungen, die vielleicht nicht in unſere Bibel eingetragen ſind, vielleicht von jenem Prieſter Gottes, des Aller- höchſten, von Melchiſedek, dem Fleiſch oder dem Geiſte nach, herſtammend.
6.
Matth.II. 6. Und du Bethlehem im jüdi- ſchen Lande, du biſt mit nichten die Kleinſte un- ter den Fürſten Juda, denn aus dir ſoll kommen der Herzog, der über mein Volk Iſrael ein Herr ſey — (der mein Volk Iſrael weyden wird). Die Herrſchaft Chriſti iſt ſanft, wie die Herrſchaft eines Hirten über ſeine Heerde. Dieſer Hirt, dieſer Herr
und
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Reviſion
In welche Verlegenheiten können auch die ge-
rechteſten Menſchen kommen. Wie iſt der Zugang zu
jeder Freude des göttlichen Reiches mit Angſt und Trüb-
ſal beſetzt! Aber wie ſicher darf Rechtſchaffenheit und
Unſchuld, auf Aufklärung — und Beyſtand von Sei-
ten Gottes rechnen!
4.
Matth. I. 21. Retten von Sünden, von al-
ler tödtenden Disharmonie, — Alle Sünde iſt Dis-
harmonie, Widerſpruch wider Gott, und unſre eigne
Ueberzeugung; Zweytracht mit der Wahrheit — durch
dieſen Widerſpruch wird der Menſch geängſtigt, gedrückt,
zu Grunde gerichtet ..
5.
Magier, Weiſe, Gelehrte, Sternkundige, —
oder wie ich vermuthe Gläubige an Gottes Offenbah-
rungen, die vielleicht nicht in unſere Bibel eingetragen
ſind, vielleicht von jenem Prieſter Gottes, des Aller-
höchſten, von Melchiſedek, dem Fleiſch oder dem
Geiſte nach, herſtammend.
6.
Matth. II. 6. Und du Bethlehem im jüdi-
ſchen Lande, du biſt mit nichten die Kleinſte un-
ter den Fürſten Juda, denn aus dir ſoll kommen
der Herzog, der über mein Volk Iſrael ein Herr
ſey — (der mein Volk Iſrael weyden wird). Die
Herrſchaft Chriſti iſt ſanft, wie die Herrſchaft eines
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 596[616]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/624>, abgerufen am 23.11.2024.
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