stenthum, und trägt eben damit das Siegel seiner Wahr- heit; Wie viele bekennen es -- und sammeln sich wenig solcher Werke und wie viele -- verwerfen es, .. Etwa darum? ... weil sie ohne dasselbe sonst so unermüdet in solchen Liebeswerken sind???
3. Dann werden Ihm die Gerechten antwor- ten und sagen: Herr, wann haben wir Dich hun- grig gesehen und haben Dich gespeiset, oder dur- stig und haben dich getränkt--Und der König wird zu ihnen sagen: Wahrlich, Ich sage euch, so fern ihr es einem dieser meiner geringsten Brüder ge- than habet, so habet ihr es Mir gethan.
Was man an einem Christen thut, das nimmt Christus an, als ob's Ihm gethan wäre. Was man einem Menschen giebt, erklärt der Menschensohn für ein Geschenke, das man Ihm gemacht hat. Was läßt sich erhabners denken? Welche Vorstellung ist möglich, die aufmunternder wäre zum Wohlthun -- welche Beloh- nung süsser, als ein solcher Dank von Ihm! Wie überraschend, herrlich für die Gerechten wird es seyn, wenn Er's ihnen sagt! Und auch für den, der Gutes empfängt, welch eine tröstliche, süsse Vorstellung, daß er glauben darf; Jesus werde es als eine Wohlthat, die Ihm geschehen, ansehen und belohnen!
4. Dann wird Er auch denen zur Linken sagen: Gehet von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist. Denn Mich hat gehungert, und ihr habet Mir nicht zu essen gegeben, u. s. w. Dann
werden
Matthäus XXV.
ſtenthum, und trägt eben damit das Siegel ſeiner Wahr- heit; Wie viele bekennen es — und ſammeln ſich wenig ſolcher Werke und wie viele — verwerfen es, .. Etwa darum? ... weil ſie ohne daſſelbe ſonſt ſo unermüdet in ſolchen Liebeswerken ſind???
3. Dann werden Ihm die Gerechten antwor- ten und ſagen: Herr, wann haben wir Dich hun- grig geſehen und haben Dich geſpeiſet, oder dur- ſtig und haben dich getränkt—Und der König wird zu ihnen ſagen: Wahrlich, Ich ſage euch, ſo fern ihr es einem dieſer meiner geringſten Brüder ge- than habet, ſo habet ihr es Mir gethan.
Was man an einem Chriſten thut, das nimmt Chriſtus an, als ob’s Ihm gethan wäre. Was man einem Menſchen giebt, erklärt der Menſchenſohn für ein Geſchenke, das man Ihm gemacht hat. Was läßt ſich erhabners denken? Welche Vorſtellung iſt möglich, die aufmunternder wäre zum Wohlthun — welche Beloh- nung ſüſſer, als ein ſolcher Dank von Ihm! Wie überraſchend, herrlich für die Gerechten wird es ſeyn, wenn Er’s ihnen ſagt! Und auch für den, der Gutes empfängt, welch eine tröſtliche, ſüſſe Vorſtellung, daß er glauben darf; Jeſus werde es als eine Wohlthat, die Ihm geſchehen, anſehen und belohnen!
4. Dann wird Er auch denen zur Linken ſagen: Gehet von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und ſeinen Engeln bereitet iſt. Denn Mich hat gehungert, und ihr habet Mir nicht zu eſſen gegeben, u. ſ. w. Dann
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[436[456]/0464]
Matthäus XXV.
ſtenthum, und trägt eben damit das Siegel ſeiner Wahr-
heit; Wie viele bekennen es — und ſammeln ſich wenig
ſolcher Werke und wie viele — verwerfen es, .. Etwa
darum? ... weil ſie ohne daſſelbe ſonſt ſo unermüdet
in ſolchen Liebeswerken ſind???
3. Dann werden Ihm die Gerechten antwor-
ten und ſagen: Herr, wann haben wir Dich hun-
grig geſehen und haben Dich geſpeiſet, oder dur-
ſtig und haben dich getränkt—Und der König wird
zu ihnen ſagen: Wahrlich, Ich ſage euch, ſo fern
ihr es einem dieſer meiner geringſten Brüder ge-
than habet, ſo habet ihr es Mir gethan.
Was man an einem Chriſten thut, das nimmt
Chriſtus an, als ob’s Ihm gethan wäre. Was man
einem Menſchen giebt, erklärt der Menſchenſohn für ein
Geſchenke, das man Ihm gemacht hat. Was läßt ſich
erhabners denken? Welche Vorſtellung iſt möglich, die
aufmunternder wäre zum Wohlthun — welche Beloh-
nung ſüſſer, als ein ſolcher Dank von Ihm! Wie
überraſchend, herrlich für die Gerechten wird es ſeyn,
wenn Er’s ihnen ſagt! Und auch für den, der Gutes
empfängt, welch eine tröſtliche, ſüſſe Vorſtellung, daß
er glauben darf; Jeſus werde es als eine Wohlthat, die
Ihm geſchehen, anſehen und belohnen!
4. Dann wird Er auch denen zur Linken
ſagen: Gehet von mir, ihr Verfluchten, in das
ewige Feuer, das dem Teufel und ſeinen Engeln
bereitet iſt. Denn Mich hat gehungert, und ihr
habet Mir nicht zu eſſen gegeben, u. ſ. w. Dann
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 436[456]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/464>, abgerufen am 27.11.2024.
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