Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite
Wachsamkeit.
198.
Wachsamkeit.

Darum so wachet, denn ihr wisset nicht,Matth.
XXIV.
42-44.

um welche Stunde euer Herr kommt. Ihr wißt,
was ein Hausvater thun würde, wenn er wüß-
te, um welche Nachtwache der Dieb käme --
Er würde wachen und sein Haus nicht durchbre-
chen lassen. So steht auch ihr auf eurer Hut --
um so viel mehr, da der Sohn des Menschen
zu einer Stunde kommt, da ihr es nicht meynet.
Sehet zu, wachet und bethet, denn ihr wisset
nicht, wann die Zeit ist. Es verhält sich mit
Marc.
XIII. 33-37.

seiner Wiederkunft, wie wenn ein Hausvater ei-
ne Reise vornimmt, und seinen Knechten den
Gewalt und einem jeden sein Werk giebt und
dem Thorhüter befichlt, daß er wache. -- So
wachet nun, denn ihr wisset nicht, wann der
Hausherr zurückkommt -- Ob des Abends, oder
um Mitternacht, oder um das Hahnengeschrey,
oder am Morgen? Auf daß Er nicht, wenn Er
unversehens kommt, euch schlafend finde. Was
Luc. XXI.
34-36.

ich aber euch sage, das sage ich Allen: Wachet!
Habet acht auf euch selbst, daß nicht etwa euere
Herzen beschwehret werden mit Fresserey und
Trunkenheit und mit Sorgen der Nahrung und
derselbige Tag unversehens über euch komme.
Denn wie ein Fallstrick wird er über alle Einwoh-
ner auf dem ganzen Erdboden kommen. Darum
so wachet allezeit und bethet, daß ihr gewürdi-

get
D d 3
Wachſamkeit.
198.
Wachſamkeit.

Darum ſo wachet, denn ihr wiſſet nicht,Matth.
XXIV.
42-44.

um welche Stunde euer Herr kommt. Ihr wißt,
was ein Hausvater thun würde, wenn er wüß-
te, um welche Nachtwache der Dieb käme —
Er würde wachen und ſein Haus nicht durchbre-
chen laſſen. So ſteht auch ihr auf eurer Hut —
um ſo viel mehr, da der Sohn des Menſchen
zu einer Stunde kommt, da ihr es nicht meynet.
Sehet zu, wachet und bethet, denn ihr wiſſet
nicht, wann die Zeit iſt. Es verhält ſich mit
Marc.
XIII. 33-37.

ſeiner Wiederkunft, wie wenn ein Hausvater ei-
ne Reiſe vornimmt, und ſeinen Knechten den
Gewalt und einem jeden ſein Werk giebt und
dem Thorhüter befichlt, daß er wache. — So
wachet nun, denn ihr wiſſet nicht, wann der
Hausherr zurückkommt — Ob des Abends, oder
um Mitternacht, oder um das Hahnengeſchrey,
oder am Morgen? Auf daß Er nicht, wenn Er
unverſehens kommt, euch ſchlafend finde. Was
Luc. XXI.
34-36.

ich aber euch ſage, das ſage ich Allen: Wachet!
Habet acht auf euch ſelbſt, daß nicht etwa euere
Herzen beſchwehret werden mit Freſſerey und
Trunkenheit und mit Sorgen der Nahrung und
derſelbige Tag unverſehens über euch komme.
Denn wie ein Fallſtrick wird er über alle Einwoh-
ner auf dem ganzen Erdboden kommen. Darum
ſo wachet allezeit und bethet, daß ihr gewürdi-

get
D d 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0449" n="421[441]"/>
          <fw place="top" type="header">Wach&#x017F;amkeit.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>198.<lb/>
Wach&#x017F;amkeit.</head><lb/>
            <p> <hi rendition="#fr">Darum &#x017F;o wachet, denn ihr wi&#x017F;&#x017F;et nicht,</hi> <note place="right">Matth.<lb/><hi rendition="#aq">XXIV.</hi><lb/>
42-44.</note><lb/> <hi rendition="#fr">um welche Stunde euer Herr kommt. Ihr wißt,<lb/>
was ein Hausvater thun würde, wenn er wüß-<lb/>
te, um welche Nachtwache der Dieb käme &#x2014;<lb/>
Er würde wachen und &#x017F;ein Haus nicht durchbre-<lb/>
chen la&#x017F;&#x017F;en. So &#x017F;teht auch ihr auf eurer Hut &#x2014;<lb/>
um &#x017F;o viel mehr, da der Sohn des Men&#x017F;chen<lb/>
zu einer Stunde kommt, da ihr es nicht meynet.<lb/>
Sehet zu, wachet und bethet, denn ihr wi&#x017F;&#x017F;et<lb/>
nicht, wann die Zeit i&#x017F;t. Es verhält &#x017F;ich mit</hi> <note place="right">Marc.<lb/><hi rendition="#aq">XIII.</hi> 33-37.</note><lb/> <hi rendition="#fr">&#x017F;einer Wiederkunft, wie wenn ein Hausvater ei-<lb/>
ne Rei&#x017F;e vornimmt, und &#x017F;einen Knechten den<lb/>
Gewalt und einem jeden &#x017F;ein Werk giebt und<lb/>
dem Thorhüter befichlt, daß er wache. &#x2014; So<lb/>
wachet nun, denn ihr wi&#x017F;&#x017F;et nicht, wann der<lb/>
Hausherr zurückkommt &#x2014; Ob des Abends, oder<lb/>
um Mitternacht, oder um das Hahnenge&#x017F;chrey,<lb/>
oder am Morgen? Auf daß Er nicht, wenn Er<lb/>
unver&#x017F;ehens kommt, euch &#x017F;chlafend finde. Was</hi> <note place="right">Luc. <hi rendition="#aq">XXI.</hi><lb/>
34-36.</note><lb/> <hi rendition="#fr">ich aber euch &#x017F;age, das &#x017F;age ich Allen: Wachet!<lb/>
Habet acht auf euch &#x017F;elb&#x017F;t, daß nicht etwa euere<lb/>
Herzen be&#x017F;chwehret werden mit Fre&#x017F;&#x017F;erey und<lb/>
Trunkenheit und mit Sorgen der Nahrung und<lb/>
der&#x017F;elbige Tag unver&#x017F;ehens über euch komme.<lb/>
Denn wie ein Fall&#x017F;trick wird er über alle Einwoh-<lb/>
ner auf dem ganzen Erdboden kommen. Darum<lb/>
&#x017F;o wachet allezeit und bethet, daß ihr gewürdi-</hi><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">D d 3</fw>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">get</hi> </fw><lb/>
            </p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[421[441]/0449] Wachſamkeit. 198. Wachſamkeit. Darum ſo wachet, denn ihr wiſſet nicht, um welche Stunde euer Herr kommt. Ihr wißt, was ein Hausvater thun würde, wenn er wüß- te, um welche Nachtwache der Dieb käme — Er würde wachen und ſein Haus nicht durchbre- chen laſſen. So ſteht auch ihr auf eurer Hut — um ſo viel mehr, da der Sohn des Menſchen zu einer Stunde kommt, da ihr es nicht meynet. Sehet zu, wachet und bethet, denn ihr wiſſet nicht, wann die Zeit iſt. Es verhält ſich mit ſeiner Wiederkunft, wie wenn ein Hausvater ei- ne Reiſe vornimmt, und ſeinen Knechten den Gewalt und einem jeden ſein Werk giebt und dem Thorhüter befichlt, daß er wache. — So wachet nun, denn ihr wiſſet nicht, wann der Hausherr zurückkommt — Ob des Abends, oder um Mitternacht, oder um das Hahnengeſchrey, oder am Morgen? Auf daß Er nicht, wenn Er unverſehens kommt, euch ſchlafend finde. Was ich aber euch ſage, das ſage ich Allen: Wachet! Habet acht auf euch ſelbſt, daß nicht etwa euere Herzen beſchwehret werden mit Freſſerey und Trunkenheit und mit Sorgen der Nahrung und derſelbige Tag unverſehens über euch komme. Denn wie ein Fallſtrick wird er über alle Einwoh- ner auf dem ganzen Erdboden kommen. Darum ſo wachet allezeit und bethet, daß ihr gewürdi- get Matth. XXIV. 42-44. Marc. XIII. 33-37. Luc. XXI. 34-36. D d 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/449
Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 421[441]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/449>, abgerufen am 22.11.2024.