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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783.

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Weg zur Glückseeligkeit. Reichthum.
Und, ihr öffentlichen und häuslichen Lehrer christlicher
Kinder -- Führet mit mir die unschuldigen Kleinen
zum huldreichsten, liebenswürdigsten Herrn! Sein Na-
me werde durch uns vor ihnen geheiligt! Sein Reich
durch uns ihnen über alles wünschenswerth! Sein Wille
werde durch uns den Kindern, wie den Erwachsenen of-
fenbahr und verehrungswürdig. Laßt uns alle von gu-
ten Kindern Kindersinn lernen -- damit wir unter Al-
ten und Jungen diesen Sinn verbreiten können.

147.
Weg zur Glückseeligkeit. Reichthum.

Und siehe, einer trat zu Ihm und sprach:Matth.
XIX. 16-26.

Guter Meister! Was soll ich Gutes thun, daß
ich das ewige Leben möge haben? Er aber sprach
zu ihm: Was heissest du mich gut? Niemand ist
gut; Denn der einige Gott. Willst du aber zum
Leben eingehen, so halte die Gebote. Da sprach
er zu Ihm: Welche? Jesus aber sprach: Du
sollst nicht tödten. Du sollst nicht Ehebrechen.
Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsch Ge-
zeugniß geben. Ehre Vater und Mutter. Und
du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst! --
Da sprach der Jüngling zu Ihm: Das hab' ich
alles gehalten von meiner Jugend auf; Was
fehlet mir noch? Jesus sprach zu ihm: Willst
du vollkommen seyn, so gehe hin, verkaufe was
du hast, und gieb's den Armen; So wirst du ei-
nen Schatz im Himmel haben; Und komm und

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S 4

Weg zur Glückſeeligkeit. Reichthum.
Und, ihr öffentlichen und häuslichen Lehrer chriſtlicher
Kinder — Führet mit mir die unſchuldigen Kleinen
zum huldreichſten, liebenswürdigſten Herrn! Sein Na-
me werde durch uns vor ihnen geheiligt! Sein Reich
durch uns ihnen über alles wünſchenswerth! Sein Wille
werde durch uns den Kindern, wie den Erwachſenen of-
fenbahr und verehrungswürdig. Laßt uns alle von gu-
ten Kindern Kinderſinn lernen — damit wir unter Al-
ten und Jungen dieſen Sinn verbreiten können.

147.
Weg zur Glückſeeligkeit. Reichthum.

Und ſiehe, einer trat zu Ihm und ſprach:Matth.
XIX. 16-26.

Guter Meiſter! Was ſoll ich Gutes thun, daß
ich das ewige Leben möge haben? Er aber ſprach
zu ihm: Was heiſſeſt du mich gut? Niemand iſt
gut; Denn der einige Gott. Willſt du aber zum
Leben eingehen, ſo halte die Gebote. Da ſprach
er zu Ihm: Welche? Jeſus aber ſprach: Du
ſollſt nicht tödten. Du ſollſt nicht Ehebrechen.
Du ſollſt nicht ſtehlen. Du ſollſt nicht falſch Ge-
zeugniß geben. Ehre Vater und Mutter. Und
du ſollſt deinen Nächſten lieben als dich ſelbſt! —
Da ſprach der Jüngling zu Ihm: Das hab’ ich
alles gehalten von meiner Jugend auf; Was
fehlet mir noch? Jeſus ſprach zu ihm: Willſt
du vollkommen ſeyn, ſo gehe hin, verkaufe was
du haſt, und gieb’s den Armen; So wirſt du ei-
nen Schatz im Himmel haben; Und komm und

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[279[299]/0307] Weg zur Glückſeeligkeit. Reichthum. Und, ihr öffentlichen und häuslichen Lehrer chriſtlicher Kinder — Führet mit mir die unſchuldigen Kleinen zum huldreichſten, liebenswürdigſten Herrn! Sein Na- me werde durch uns vor ihnen geheiligt! Sein Reich durch uns ihnen über alles wünſchenswerth! Sein Wille werde durch uns den Kindern, wie den Erwachſenen of- fenbahr und verehrungswürdig. Laßt uns alle von gu- ten Kindern Kinderſinn lernen — damit wir unter Al- ten und Jungen dieſen Sinn verbreiten können. 147. Weg zur Glückſeeligkeit. Reichthum. Und ſiehe, einer trat zu Ihm und ſprach: Guter Meiſter! Was ſoll ich Gutes thun, daß ich das ewige Leben möge haben? Er aber ſprach zu ihm: Was heiſſeſt du mich gut? Niemand iſt gut; Denn der einige Gott. Willſt du aber zum Leben eingehen, ſo halte die Gebote. Da ſprach er zu Ihm: Welche? Jeſus aber ſprach: Du ſollſt nicht tödten. Du ſollſt nicht Ehebrechen. Du ſollſt nicht ſtehlen. Du ſollſt nicht falſch Ge- zeugniß geben. Ehre Vater und Mutter. Und du ſollſt deinen Nächſten lieben als dich ſelbſt! — Da ſprach der Jüngling zu Ihm: Das hab’ ich alles gehalten von meiner Jugend auf; Was fehlet mir noch? Jeſus ſprach zu ihm: Willſt du vollkommen ſeyn, ſo gehe hin, verkaufe was du haſt, und gieb’s den Armen; So wirſt du ei- nen Schatz im Himmel haben; Und komm und folge Matth. XIX. 16-26. S 4

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Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 279[299]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/307>, abgerufen am 24.11.2024.