Schnitter sind die Engel. Gleichwie man nun das Unkraut ausgätet, und mit Feuer verbren- net, so wird es auch am Ende dieser Welt gehen. Des Menschen Sohn wird seine Engel senden; Und die werden sammeln aus seinem Reich alle Aergernisse, und die da Unrecht thun, und wer- den sie in den Feuerofen werffen; Da wird Heu- len und Zähnklappen seyn. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne, in ihres Va- ters Reich. Wer Ohren hat zu hören der höre.
Zwey Reiche also stehen gegen einander! Zwey We- sen wirken gegen einander! Jetzt sind diese Reiche noch vermischt, noch in einander; Ihre Häupter und Für- sten noch unsichtbar; Einst werden beyde sichtbar da ste- hen vor ihren Reichsgenossen. Beyde Reiche werden sich sondern und scheiden, die Uebermacht des Einen wird das andere verdrängen. Christus das Haupt, der Fürst des Guten wird alle Gute und alles Gute an sich ziehen -- und alle Bösen, und alles Böse dem Satan, dem Vater und Urheber desselben zuschieben. Was tauglich und gut ist, sammelt sich in Christus ewiges Reich; Was untauglich und böse ist -- gehört in das Reich des Satans, des Verderbens und der Zerstörung. Aber beydes, das Gute und das Böse muß reif werden, die höchste Stufe der Zeitigung erreichen -- Es muß auf beyden Seiten nichts mehr hinzugethan werden können. Dann wird die Erndte, die Sonderungszeit seyn -- dann wird das Verderbliche dem Verderben, daß der Unsterblichkeitwürdige Christus zur Beseeligung über-
geben
Gutes und Böſes.
Schnitter ſind die Engel. Gleichwie man nun das Unkraut ausgätet, und mit Feuer verbren- net, ſo wird es auch am Ende dieſer Welt gehen. Des Menſchen Sohn wird ſeine Engel ſenden; Und die werden ſammeln aus ſeinem Reich alle Aergerniſſe, und die da Unrecht thun, und wer- den ſie in den Feuerofen werffen; Da wird Heu- len und Zähnklappen ſeyn. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne, in ihres Va- ters Reich. Wer Ohren hat zu hören der höre.
Zwey Reiche alſo ſtehen gegen einander! Zwey We- ſen wirken gegen einander! Jetzt ſind dieſe Reiche noch vermiſcht, noch in einander; Ihre Häupter und Für- ſten noch unſichtbar; Einſt werden beyde ſichtbar da ſte- hen vor ihren Reichsgenoſſen. Beyde Reiche werden ſich ſondern und ſcheiden, die Uebermacht des Einen wird das andere verdrängen. Chriſtus das Haupt, der Fürſt des Guten wird alle Gute und alles Gute an ſich ziehen — und alle Böſen, und alles Böſe dem Satan, dem Vater und Urheber deſſelben zuſchieben. Was tauglich und gut iſt, ſammelt ſich in Chriſtus ewiges Reich; Was untauglich und böſe iſt — gehört in das Reich des Satans, des Verderbens und der Zerſtörung. Aber beydes, das Gute und das Böſe muß reif werden, die höchſte Stufe der Zeitigung erreichen — Es muß auf beyden Seiten nichts mehr hinzugethan werden können. Dann wird die Erndte, die Sonderungszeit ſeyn — dann wird das Verderbliche dem Verderben, daß der Unſterblichkeitwürdige Chriſtus zur Beſeeligung über-
geben
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[189[209]/0217]
Gutes und Böſes.
Schnitter ſind die Engel. Gleichwie man nun
das Unkraut ausgätet, und mit Feuer verbren-
net, ſo wird es auch am Ende dieſer Welt gehen.
Des Menſchen Sohn wird ſeine Engel ſenden;
Und die werden ſammeln aus ſeinem Reich alle
Aergerniſſe, und die da Unrecht thun, und wer-
den ſie in den Feuerofen werffen; Da wird Heu-
len und Zähnklappen ſeyn. Dann werden die
Gerechten leuchten wie die Sonne, in ihres Va-
ters Reich. Wer Ohren hat zu hören der höre.
Zwey Reiche alſo ſtehen gegen einander! Zwey We-
ſen wirken gegen einander! Jetzt ſind dieſe Reiche noch
vermiſcht, noch in einander; Ihre Häupter und Für-
ſten noch unſichtbar; Einſt werden beyde ſichtbar da ſte-
hen vor ihren Reichsgenoſſen. Beyde Reiche werden ſich
ſondern und ſcheiden, die Uebermacht des Einen wird
das andere verdrängen. Chriſtus das Haupt, der Fürſt
des Guten wird alle Gute und alles Gute an ſich ziehen
— und alle Böſen, und alles Böſe dem Satan, dem
Vater und Urheber deſſelben zuſchieben. Was tauglich
und gut iſt, ſammelt ſich in Chriſtus ewiges Reich;
Was untauglich und böſe iſt — gehört in das Reich
des Satans, des Verderbens und der Zerſtörung. Aber
beydes, das Gute und das Böſe muß reif werden, die
höchſte Stufe der Zeitigung erreichen — Es muß auf
beyden Seiten nichts mehr hinzugethan werden können.
Dann wird die Erndte, die Sonderungszeit ſeyn —
dann wird das Verderbliche dem Verderben, daß der
Unſterblichkeitwürdige Chriſtus zur Beſeeligung über-
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 189[209]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/217>, abgerufen am 24.11.2024.
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