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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783.

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Matthäus XII.
zigkeit und nicht am Opfer: So hättet ihr die
Unschuldigen nicht verdammt. Des Menschen
Sohn ist ein Herr auch über den Sabbath.
--
Marci II.
27.
Und nun noch einige Parallelstellen -- Der Sab-
bath ist um des Menschen willen gemacht; Und
nicht der Mensch um des Sabbaths willen.
--
Luc. VI.
6-11.
Es geschah auf einen andern Sabbath, daß Er
gieng in die Schule und lehrete. Und da war
ein Mensch, des rechte Hand war verdorret.
Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer hielten
auf Ihn: Ob Er auch heilen würde am Sab-
bath; Auf daß sie eine Sache zu Ihm fünden.
Er aber merkete ihre Gedanken und sprach zu
dem Menschen mit der dürren Hand: Steh auf
und tritt hervor. Und er stund auf und trat
dahin. Da sprach Jesus zu ihnen: Ich frage
euch: Was ziemet sich zu thun am Sabbath?
Gutes oder Böses? Das Leben zu erhalten oder
zu verderben? Und Er sahe sie alle umher an,
und sprach zu dem Menschen: Streck aus dei-
ne Hand. Und er thät's.. Da ward ihm seine
Hand wieder zu rechte gebracht, gesund wie die
andre. Sie aber wurden ganz unsinnig, nnd
beredeten sich mit einander, was sie Ihm thun
wollten?
Eine ähnliche Geschichte finden wir bey Lu-
Luc. XIII. 9kas: Und Er lehrete in einer Schule am Sab-
bath; Und siehe! Ein Weib war da, die hatte
einen Geist der Krankheit achtzehen Jahre; Und
sie war krumm, und konnte nicht wohl aufse-

hen.

Matthäus XII.
zigkeit und nicht am Opfer: So hättet ihr die
Unſchuldigen nicht verdammt. Des Menſchen
Sohn iſt ein Herr auch über den Sabbath.

Marci II.
27.
Und nun noch einige Parallelſtellen — Der Sab-
bath iſt um des Menſchen willen gemacht; Und
nicht der Menſch um des Sabbaths willen.

Luc. VI.
6-11.
Es geſchah auf einen andern Sabbath, daß Er
gieng in die Schule und lehrete. Und da war
ein Menſch, des rechte Hand war verdorret.
Aber die Schriftgelehrten und Phariſäer hielten
auf Ihn: Ob Er auch heilen würde am Sab-
bath; Auf daß ſie eine Sache zu Ihm fünden.
Er aber merkete ihre Gedanken und ſprach zu
dem Menſchen mit der dürren Hand: Steh auf
und tritt hervor. Und er ſtund auf und trat
dahin. Da ſprach Jeſus zu ihnen: Ich frage
euch: Was ziemet ſich zu thun am Sabbath?
Gutes oder Böſes? Das Leben zu erhalten oder
zu verderben? Und Er ſahe ſie alle umher an,
und ſprach zu dem Menſchen: Streck aus dei-
ne Hand. Und er thät’s.. Da ward ihm ſeine
Hand wieder zu rechte gebracht, geſund wie die
andre. Sie aber wurden ganz unſinnig, nnd
beredeten ſich mit einander, was ſie Ihm thun
wollten?
Eine ähnliche Geſchichte finden wir bey Lu-
Luc. XIII. 9kas: Und Er lehrete in einer Schule am Sab-
bath; Und ſiehe! Ein Weib war da, die hatte
einen Geiſt der Krankheit achtzehen Jahre; Und
ſie war krumm, und konnte nicht wohl aufſe-

hen.
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[156[176]/0184] Matthäus XII. zigkeit und nicht am Opfer: So hättet ihr die Unſchuldigen nicht verdammt. Des Menſchen Sohn iſt ein Herr auch über den Sabbath. — Und nun noch einige Parallelſtellen — Der Sab- bath iſt um des Menſchen willen gemacht; Und nicht der Menſch um des Sabbaths willen. — Es geſchah auf einen andern Sabbath, daß Er gieng in die Schule und lehrete. Und da war ein Menſch, des rechte Hand war verdorret. Aber die Schriftgelehrten und Phariſäer hielten auf Ihn: Ob Er auch heilen würde am Sab- bath; Auf daß ſie eine Sache zu Ihm fünden. Er aber merkete ihre Gedanken und ſprach zu dem Menſchen mit der dürren Hand: Steh auf und tritt hervor. Und er ſtund auf und trat dahin. Da ſprach Jeſus zu ihnen: Ich frage euch: Was ziemet ſich zu thun am Sabbath? Gutes oder Böſes? Das Leben zu erhalten oder zu verderben? Und Er ſahe ſie alle umher an, und ſprach zu dem Menſchen: Streck aus dei- ne Hand. Und er thät’s.. Da ward ihm ſeine Hand wieder zu rechte gebracht, geſund wie die andre. Sie aber wurden ganz unſinnig, nnd beredeten ſich mit einander, was ſie Ihm thun wollten? Eine ähnliche Geſchichte finden wir bey Lu- kas: Und Er lehrete in einer Schule am Sab- bath; Und ſiehe! Ein Weib war da, die hatte einen Geiſt der Krankheit achtzehen Jahre; Und ſie war krumm, und konnte nicht wohl aufſe- hen. Marci II. 27. Luc. VI. 6-11. Luc. XIII. 9

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Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 156[176]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/184>, abgerufen am 27.11.2024.