selben Haus, oder derselben Stadt, und schüttelt den Staub von euern Füßen. Wahrlich, ich sage euch: Dem Lande der Sodomer und Go- morrer wird es erträglicher ergehen am jüngsten Gerichte, denn solcher Stadt. So einen hohen Werth legte der, der allein nach der Wahrheit urtheilt, auf die Gegenwart, das Wort und den Seegen seiner Apostel. Der ist keines göttlichen Seegens mehr wür-Matth. X. 40. dig, der diese Gottesmenschen verwirft. Wer euch auf- nimmt, heißt es unten, und bey Johannes, derJoh. XIII. 20. nimmt Mich auf, und wer Mich aufnimmt, der nimmt den auf, der Mich gesendet hat. Jeder wird gerichtet, jedes Werth und Schicksal wird ent- schieden werden nach seinem Betragen gegen die Apo- stel und das apostolische Wort. Wer dies Wort nicht hören konnte, wird nach dem äussern oder innern Got- tesworte, das er zu vernehmen Gelegenheit hatte, ge- richtet werden. Der Verwerfer des apostolischen Worts verdient eine ausgezeichnetere Verachtung, als die Verächter des altprophetischen Wortes -- und wenn es auch vom Munde eines Gerechten gekommen wäre, der seine gerechts Seele täglich durchs Ge- sicht und Gehör ungerechter Werke wegen gepei- nigt. In den Aposteln offenbarte sich die Gottheit schon viel herrlicher, geistiger, erhabener -- als in den Pro- pheten.
81. Schlan-
Verwerfung der Apoſtel.
ſelben Haus, oder derſelben Stadt, und ſchüttelt den Staub von euern Füßen. Wahrlich, ich ſage euch: Dem Lande der Sodomer und Go- morrer wird es erträglicher ergehen am jüngſten Gerichte, denn ſolcher Stadt. So einen hohen Werth legte der, der allein nach der Wahrheit urtheilt, auf die Gegenwart, das Wort und den Seegen ſeiner Apoſtel. Der iſt keines göttlichen Seegens mehr wür-Matth. X. 40. dig, der dieſe Gottesmenſchen verwirft. Wer euch auf- nimmt, heißt es unten, und bey Johannes, derJoh. XIII. 20. nimmt Mich auf, und wer Mich aufnimmt, der nimmt den auf, der Mich geſendet hat. Jeder wird gerichtet, jedes Werth und Schickſal wird ent- ſchieden werden nach ſeinem Betragen gegen die Apo- ſtel und das apoſtoliſche Wort. Wer dies Wort nicht hören konnte, wird nach dem äuſſern oder innern Got- tesworte, das er zu vernehmen Gelegenheit hatte, ge- richtet werden. Der Verwerfer des apoſtoliſchen Worts verdient eine ausgezeichnetere Verachtung, als die Verächter des altprophetiſchen Wortes — und wenn es auch vom Munde eines Gerechten gekommen wäre, der ſeine gerechts Seele täglich durchs Ge- ſicht und Gehör ungerechter Werke wegen gepei- nigt. In den Apoſteln offenbarte ſich die Gottheit ſchon viel herrlicher, geiſtiger, erhabener — als in den Pro- pheten.
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[123[143]/0151]
Verwerfung der Apoſtel.
ſelben Haus, oder derſelben Stadt, und ſchüttelt
den Staub von euern Füßen. Wahrlich, ich
ſage euch: Dem Lande der Sodomer und Go-
morrer wird es erträglicher ergehen am jüngſten
Gerichte, denn ſolcher Stadt. So einen hohen
Werth legte der, der allein nach der Wahrheit urtheilt,
auf die Gegenwart, das Wort und den Seegen ſeiner
Apoſtel. Der iſt keines göttlichen Seegens mehr wür-
dig, der dieſe Gottesmenſchen verwirft. Wer euch auf-
nimmt, heißt es unten, und bey Johannes, der
nimmt Mich auf, und wer Mich aufnimmt, der
nimmt den auf, der Mich geſendet hat. Jeder
wird gerichtet, jedes Werth und Schickſal wird ent-
ſchieden werden nach ſeinem Betragen gegen die Apo-
ſtel und das apoſtoliſche Wort. Wer dies Wort nicht
hören konnte, wird nach dem äuſſern oder innern Got-
tesworte, das er zu vernehmen Gelegenheit hatte, ge-
richtet werden. Der Verwerfer des apoſtoliſchen
Worts verdient eine ausgezeichnetere Verachtung, als
die Verächter des altprophetiſchen Wortes — und
wenn es auch vom Munde eines Gerechten gekommen
wäre, der ſeine gerechts Seele täglich durchs Ge-
ſicht und Gehör ungerechter Werke wegen gepei-
nigt. In den Apoſteln offenbarte ſich die Gottheit ſchon
viel herrlicher, geiſtiger, erhabener — als in den Pro-
pheten.
Matth. X.
40.
Joh. XIII.
20.
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 123[143]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/151>, abgerufen am 24.11.2024.
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