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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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Tag; wir treffen uns noch sehr oft im Hirsch bey
Hn. Kypke, auf dem Universitätskeller, in Karls
Garten und auf der Mail, wo unser Gespräch
meistens alte Suiten berührt. Unser gemeinschaft-
licher Freund, Herr Büchling, nimmt gerne Theil
an unsern muntern Unterhaltungen, und da giebts
immer was zu lachen, besonders wenn wir uns mit
der Mamsell Eulerkapper und mit dem Gießer Ober-
häscher Neeb aufziehen.

Herr Dornensteeg heißt Eichhorn, hat aber sei-
nen Namen wegen gewissen Ursachen umgeschaffen;
diese Ursachen hat er mir nie entdeckt, weil ich ihn
nie drum fragte: aber wichtig genug müssen sie ge-
wesen seyn, weil man doch nicht ohne Noth seinen
Namen verändert. In Frankreich fand ich auch
einmal für gut, mein Laukhard in Lamarets umzu-
setzen, und fuhr sehr wohl dabey, ich zweifle aber
doch, daß Herr Dornensteeg so trifftige Gründe zur
Veränderung seines Namens sollte gehabt haben,
als ich.

Alle Hallenser, welche mit dem braven Magi-
ster -- denn unter diesem Namen ist er hier bekannt
-- Umgang haben, bedauern nur, daß er schwer
hört, und daß dadurch seine Gesellschaft etwas lä-
stig wird; doch vergißt man auch bald diesen Miß-
stand bey der ihm ganz eignen und unveränderlichen
jovialischen Laune.


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Tag; wir treffen uns noch ſehr oft im Hirſch bey
Hn. Kypke, auf dem Univerſitaͤtskeller, in Karls
Garten und auf der Mail, wo unſer Geſpraͤch
meiſtens alte Suiten beruͤhrt. Unſer gemeinſchaft-
licher Freund, Herr Buͤchling, nimmt gerne Theil
an unſern muntern Unterhaltungen, und da giebts
immer was zu lachen, beſonders wenn wir uns mit
der Mamſell Eulerkapper und mit dem Gießer Ober-
haͤſcher Neeb aufziehen.

Herr Dornenſteeg heißt Eichhorn, hat aber ſei-
nen Namen wegen gewiſſen Urſachen umgeſchaffen;
dieſe Urſachen hat er mir nie entdeckt, weil ich ihn
nie drum fragte: aber wichtig genug muͤſſen ſie ge-
weſen ſeyn, weil man doch nicht ohne Noth ſeinen
Namen veraͤndert. In Frankreich fand ich auch
einmal fuͤr gut, mein Laukhard in Lamarets umzu-
ſetzen, und fuhr ſehr wohl dabey, ich zweifle aber
doch, daß Herr Dornenſteeg ſo trifftige Gruͤnde zur
Veraͤnderung ſeines Namens ſollte gehabt haben,
als ich.

Alle Hallenſer, welche mit dem braven Magi-
ſter — denn unter dieſem Namen iſt er hier bekannt
— Umgang haben, bedauern nur, daß er ſchwer
hoͤrt, und daß dadurch ſeine Geſellſchaft etwas laͤ-
ſtig wird; doch vergißt man auch bald dieſen Miß-
ſtand bey der ihm ganz eignen und unveraͤnderlichen
jovialiſchen Laune.


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[83/0091] Tag; wir treffen uns noch ſehr oft im Hirſch bey Hn. Kypke, auf dem Univerſitaͤtskeller, in Karls Garten und auf der Mail, wo unſer Geſpraͤch meiſtens alte Suiten beruͤhrt. Unſer gemeinſchaft- licher Freund, Herr Buͤchling, nimmt gerne Theil an unſern muntern Unterhaltungen, und da giebts immer was zu lachen, beſonders wenn wir uns mit der Mamſell Eulerkapper und mit dem Gießer Ober- haͤſcher Neeb aufziehen. Herr Dornenſteeg heißt Eichhorn, hat aber ſei- nen Namen wegen gewiſſen Urſachen umgeſchaffen; dieſe Urſachen hat er mir nie entdeckt, weil ich ihn nie drum fragte: aber wichtig genug muͤſſen ſie ge- weſen ſeyn, weil man doch nicht ohne Noth ſeinen Namen veraͤndert. In Frankreich fand ich auch einmal fuͤr gut, mein Laukhard in Lamarets umzu- ſetzen, und fuhr ſehr wohl dabey, ich zweifle aber doch, daß Herr Dornenſteeg ſo trifftige Gruͤnde zur Veraͤnderung ſeines Namens ſollte gehabt haben, als ich. Alle Hallenſer, welche mit dem braven Magi- ſter — denn unter dieſem Namen iſt er hier bekannt — Umgang haben, bedauern nur, daß er ſchwer hoͤrt, und daß dadurch ſeine Geſellſchaft etwas laͤ- ſtig wird; doch vergißt man auch bald dieſen Miß- ſtand bey der ihm ganz eignen und unveraͤnderlichen jovialiſchen Laune. F2

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/91>, abgerufen am 23.11.2024.