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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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und siehe da, es war Herr Eichhorn von Pyrmont,
mit welchem ich ehedem in Gießen und in Göttin-
gen studiert, und an diesen Orten manches Eben-
theuer bestanden hatte. Eine größere Freude hätte
ich damals nicht haben können: denn es ist so sehr
angenehm, alte Bekannte wieder zu treffen, und
diese Bekannte sind uns um so theurer und angeneh-
mer, wenn wir mit ihnen an Oertern waren, die uns
unvergeßlich sind, wie mir Gießen und Göttingen
ewig bleiben werden. In der ersten Stadt hatte
ich den Anfang meines akademischen Lebens ge-
macht, und hatte mich gleich so in den damaligen
Burschenton eingeschustert, daß man noch in Gießen
meiner gedenkt, und wohl noch lange gedenken
wird. Nun hatte ich wieder einen Mann, mit dem
ich mich über die alten Geschichten unterhalten
konnte, und so oft wir zusammen kamen -- wir
kamen aber, da Hr. Dornensteeg auch beym Schnei-
der Baum wohnte, täglich zusammen -- ließen
wir die Gießer und Göttinger die Revüe passiren,
und erzählten uns die alten Stückchen, welche wir
erlebt hatten. Die Eulerkappereyen, die Wami-
chiaden, die Auftritte mit dem groben Müller im
Einhorn, die Kreuzzüge und die übrigen Gießer
Possen: dann kamen wir auf Göttingen, muster-
ten die Kellermenscher und den Schnappskonradi
u. s. w. Dieß thun wir noch bis auf den heutigen

und ſiehe da, es war Herr Eichhorn von Pyrmont,
mit welchem ich ehedem in Gießen und in Goͤttin-
gen ſtudiert, und an dieſen Orten manches Eben-
theuer beſtanden hatte. Eine groͤßere Freude haͤtte
ich damals nicht haben koͤnnen: denn es iſt ſo ſehr
angenehm, alte Bekannte wieder zu treffen, und
dieſe Bekannte ſind uns um ſo theurer und angeneh-
mer, wenn wir mit ihnen an Oertern waren, die uns
unvergeßlich ſind, wie mir Gießen und Goͤttingen
ewig bleiben werden. In der erſten Stadt hatte
ich den Anfang meines akademiſchen Lebens ge-
macht, und hatte mich gleich ſo in den damaligen
Burſchenton eingeſchuſtert, daß man noch in Gießen
meiner gedenkt, und wohl noch lange gedenken
wird. Nun hatte ich wieder einen Mann, mit dem
ich mich uͤber die alten Geſchichten unterhalten
konnte, und ſo oft wir zuſammen kamen — wir
kamen aber, da Hr. Dornenſteeg auch beym Schnei-
der Baum wohnte, taͤglich zuſammen — ließen
wir die Gießer und Goͤttinger die Revuͤe paſſiren,
und erzaͤhlten uns die alten Stuͤckchen, welche wir
erlebt hatten. Die Eulerkappereyen, die Wami-
chiaden, die Auftritte mit dem groben Muͤller im
Einhorn, die Kreuzzuͤge und die uͤbrigen Gießer
Poſſen: dann kamen wir auf Goͤttingen, muſter-
ten die Kellermenſcher und den Schnappskonradi
u. ſ. w. Dieß thun wir noch bis auf den heutigen

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[82/0090] und ſiehe da, es war Herr Eichhorn von Pyrmont, mit welchem ich ehedem in Gießen und in Goͤttin- gen ſtudiert, und an dieſen Orten manches Eben- theuer beſtanden hatte. Eine groͤßere Freude haͤtte ich damals nicht haben koͤnnen: denn es iſt ſo ſehr angenehm, alte Bekannte wieder zu treffen, und dieſe Bekannte ſind uns um ſo theurer und angeneh- mer, wenn wir mit ihnen an Oertern waren, die uns unvergeßlich ſind, wie mir Gießen und Goͤttingen ewig bleiben werden. In der erſten Stadt hatte ich den Anfang meines akademiſchen Lebens ge- macht, und hatte mich gleich ſo in den damaligen Burſchenton eingeſchuſtert, daß man noch in Gießen meiner gedenkt, und wohl noch lange gedenken wird. Nun hatte ich wieder einen Mann, mit dem ich mich uͤber die alten Geſchichten unterhalten konnte, und ſo oft wir zuſammen kamen — wir kamen aber, da Hr. Dornenſteeg auch beym Schnei- der Baum wohnte, taͤglich zuſammen — ließen wir die Gießer und Goͤttinger die Revuͤe paſſiren, und erzaͤhlten uns die alten Stuͤckchen, welche wir erlebt hatten. Die Eulerkappereyen, die Wami- chiaden, die Auftritte mit dem groben Muͤller im Einhorn, die Kreuzzuͤge und die uͤbrigen Gießer Poſſen: dann kamen wir auf Goͤttingen, muſter- ten die Kellermenſcher und den Schnappskonradi u. ſ. w. Dieß thun wir noch bis auf den heutigen

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/90>, abgerufen am 27.11.2024.