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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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noch gegen meine Person. Die ganze Historie
war eine Erfindung eines leeren müßigen Kopfes,
oder einer Fraubase; vielleicht waren die guten
Leutchen scharfsinnig genug, sich in Schilda anzu-
treffen, und da wollten sie mir wenigstens Angst ma-
chen, da sie mir weiter nicht schaden konnten. Es geht
so in der Welt, und man würde sehr übel thun;
wollte man den Leuten den Spaß versalzen, wie
ich leicht könnte, wenn es mir jezt einfiele, Skan-
dale zu erzählen; aber das will ich nicht, obgleich
damals die Herren sich bemühet haben, meine
Suiten, sogar meinen Zank mit einem Schacher-
juden auf dem Rathskeller zu erforschen, und zu
verbreiten. Unter den Recensenten der Annalen,
hat Herr Borhök meinen Sinn am besten getroffen:
wie aber die Annalen von Schilda in den theolo-
gischen Annalen konnten recensirt werden, ist nicht
leicht zu begreifen, es müßte dann seyn, daß das
Schildaische Wesen mit dem Theologischen einige
Aehnlichkeit hätte. Daß aber ein so orthodox luthe-
rischer Mann, wie Herr Scheibel zu Breslau ist,
meine Annalen nicht billigte, ist gar kein Wunder:
aber Herr Scheibel hatte doch gar nicht Ursache,
in seinen Glossen, wo er immer etwas Klügeres
hätte vorbringen können, auf die armen Produkte
und ihren Verfasser so fürchterlich loszuziehen,
und mich, wie mir selbst einige von seinen Schü-

lern

noch gegen meine Perſon. Die ganze Hiſtorie
war eine Erfindung eines leeren muͤßigen Kopfes,
oder einer Fraubaſe; vielleicht waren die guten
Leutchen ſcharfſinnig genug, ſich in Schilda anzu-
treffen, und da wollten ſie mir wenigſtens Angſt ma-
chen, da ſie mir weiter nicht ſchaden konnten. Es geht
ſo in der Welt, und man wuͤrde ſehr uͤbel thun;
wollte man den Leuten den Spaß verſalzen, wie
ich leicht koͤnnte, wenn es mir jezt einfiele, Skan-
dale zu erzaͤhlen; aber das will ich nicht, obgleich
damals die Herren ſich bemuͤhet haben, meine
Suiten, ſogar meinen Zank mit einem Schacher-
juden auf dem Rathskeller zu erforſchen, und zu
verbreiten. Unter den Recenſenten der Annalen,
hat Herr Borhoͤk meinen Sinn am beſten getroffen:
wie aber die Annalen von Schilda in den theolo-
giſchen Annalen konnten recenſirt werden, iſt nicht
leicht zu begreifen, es muͤßte dann ſeyn, daß das
Schildaiſche Weſen mit dem Theologiſchen einige
Aehnlichkeit haͤtte. Daß aber ein ſo orthodox luthe-
riſcher Mann, wie Herr Scheibel zu Breslau iſt,
meine Annalen nicht billigte, iſt gar kein Wunder:
aber Herr Scheibel hatte doch gar nicht Urſache,
in ſeinen Gloſſen, wo er immer etwas Kluͤgeres
haͤtte vorbringen koͤnnen, auf die armen Produkte
und ihren Verfaſſer ſo fuͤrchterlich loszuziehen,
und mich, wie mir ſelbſt einige von ſeinen Schuͤ-

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[80/0088] noch gegen meine Perſon. Die ganze Hiſtorie war eine Erfindung eines leeren muͤßigen Kopfes, oder einer Fraubaſe; vielleicht waren die guten Leutchen ſcharfſinnig genug, ſich in Schilda anzu- treffen, und da wollten ſie mir wenigſtens Angſt ma- chen, da ſie mir weiter nicht ſchaden konnten. Es geht ſo in der Welt, und man wuͤrde ſehr uͤbel thun; wollte man den Leuten den Spaß verſalzen, wie ich leicht koͤnnte, wenn es mir jezt einfiele, Skan- dale zu erzaͤhlen; aber das will ich nicht, obgleich damals die Herren ſich bemuͤhet haben, meine Suiten, ſogar meinen Zank mit einem Schacher- juden auf dem Rathskeller zu erforſchen, und zu verbreiten. Unter den Recenſenten der Annalen, hat Herr Borhoͤk meinen Sinn am beſten getroffen: wie aber die Annalen von Schilda in den theolo- giſchen Annalen konnten recenſirt werden, iſt nicht leicht zu begreifen, es muͤßte dann ſeyn, daß das Schildaiſche Weſen mit dem Theologiſchen einige Aehnlichkeit haͤtte. Daß aber ein ſo orthodox luthe- riſcher Mann, wie Herr Scheibel zu Breslau iſt, meine Annalen nicht billigte, iſt gar kein Wunder: aber Herr Scheibel hatte doch gar nicht Urſache, in ſeinen Gloſſen, wo er immer etwas Kluͤgeres haͤtte vorbringen koͤnnen, auf die armen Produkte und ihren Verfaſſer ſo fuͤrchterlich loszuziehen, und mich, wie mir ſelbſt einige von ſeinen Schuͤ- lern

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/88>, abgerufen am 27.11.2024.