Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.und sollten die Stiefel versetzt, oder verkauft werden, Das Rennen nach Lauchstädt ist nun mit einem Einmal fällt die Bade- oder vielmehr die Komö- Fürs zweyte ist dem Burschenbeutel nichts schäd- und ſollten die Stiefel verſetzt, oder verkauft werden, Das Rennen nach Lauchſtaͤdt iſt nun mit einem Einmal faͤllt die Bade- oder vielmehr die Komoͤ- Fuͤrs zweyte iſt dem Burſchenbeutel nichts ſchaͤd- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0067" n="59"/> und ſollten die Stiefel verſetzt, oder verkauft werden,<lb/> um Geld zu dieſer Expedition zu bekommen.</p><lb/> <p>Das Rennen nach Lauchſtaͤdt iſt nun mit einem<lb/> zwiefachen unerſetzlichen Schaden fuͤr unſre Stu-<lb/> denten — denn die Buͤrger gehn mich hier nichts<lb/> an, — allemal verbunden.</p><lb/> <p>Einmal faͤllt die Bade- oder vielmehr die Komoͤ-<lb/> dienzeit zu Lauchſtaͤdt mitten im Sommer, alſo grade<lb/> dann, wenn die Collegien laͤngſt angefangen, aber<lb/> noch lange nicht beendiget ſind. Fuͤr diejenigen Stu-<lb/> denten, welche Lauchſtaͤdt frequentiren, geht alſo<lb/> der ganze Sommer fuͤr das Studieren verlohren.<lb/> Mir haben nicht zehen, ſondern hundert Studen-<lb/> ten ſelbſt aufrichtig geſtanden, daß ihnen die Lauch-<lb/> ſtaͤdter Komoͤdie alle ihre Sommerhalbejahre ver-<lb/> dorben habe. Wenn nun ein junger Menſch in der<lb/> ohnehin ſo kurzen Zeit von zwey Jahren ſeinen gan-<lb/> zen akademiſchen Curſus endigen ſoll, und doch noch<lb/> zwey Sommer durch die Lauchſtaͤdter Komoͤdie ver-<lb/> liert, wie viel Zeit bleibt ihm noch uͤbrig? Es<lb/> iſt wahr, daß ſich es manche mit ihrem Studieren<lb/> ſehr kommod machen, und hoͤchſtens noch dasjeni-<lb/> ge lernen, was zu ihren Brodſtudien gehoͤrt, aber<lb/> auch dies wenige kann nur von vorzuͤglichen Koͤpfen<lb/> in ſo kurzer Zeit gelernt werden, und ſind wohl<lb/> alle Studenten vorzuͤgliche Koͤpfe?</p><lb/> <p>Fuͤrs zweyte iſt dem Burſchenbeutel nichts ſchaͤd-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [59/0067]
und ſollten die Stiefel verſetzt, oder verkauft werden,
um Geld zu dieſer Expedition zu bekommen.
Das Rennen nach Lauchſtaͤdt iſt nun mit einem
zwiefachen unerſetzlichen Schaden fuͤr unſre Stu-
denten — denn die Buͤrger gehn mich hier nichts
an, — allemal verbunden.
Einmal faͤllt die Bade- oder vielmehr die Komoͤ-
dienzeit zu Lauchſtaͤdt mitten im Sommer, alſo grade
dann, wenn die Collegien laͤngſt angefangen, aber
noch lange nicht beendiget ſind. Fuͤr diejenigen Stu-
denten, welche Lauchſtaͤdt frequentiren, geht alſo
der ganze Sommer fuͤr das Studieren verlohren.
Mir haben nicht zehen, ſondern hundert Studen-
ten ſelbſt aufrichtig geſtanden, daß ihnen die Lauch-
ſtaͤdter Komoͤdie alle ihre Sommerhalbejahre ver-
dorben habe. Wenn nun ein junger Menſch in der
ohnehin ſo kurzen Zeit von zwey Jahren ſeinen gan-
zen akademiſchen Curſus endigen ſoll, und doch noch
zwey Sommer durch die Lauchſtaͤdter Komoͤdie ver-
liert, wie viel Zeit bleibt ihm noch uͤbrig? Es
iſt wahr, daß ſich es manche mit ihrem Studieren
ſehr kommod machen, und hoͤchſtens noch dasjeni-
ge lernen, was zu ihren Brodſtudien gehoͤrt, aber
auch dies wenige kann nur von vorzuͤglichen Koͤpfen
in ſo kurzer Zeit gelernt werden, und ſind wohl
alle Studenten vorzuͤgliche Koͤpfe?
Fuͤrs zweyte iſt dem Burſchenbeutel nichts ſchaͤd-
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