Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.niemand bekannte sich mehr zu diesen geheimen Ge- Die Kränzchen existirten ganz öffentlich, und Die Kränzchen sind, wie ich an einem andern existi- *) In meiner Schrift über den Amicisten-Orden. Halle bey Cra-
mer 1799. niemand bekannte ſich mehr zu dieſen geheimen Ge- Die Kraͤnzchen exiſtirten ganz oͤffentlich, und Die Kraͤnzchen ſind, wie ich an einem andern exiſti- *) In meiner Schrift uͤber den Amiciſten-Orden. Halle bey Cra-
mer 1799. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0312" n="304"/> niemand bekannte ſich mehr zu dieſen geheimen Ge-<lb/> ſellſchaften.</p><lb/> <p>Die Kraͤnzchen exiſtirten ganz oͤffentlich, und<lb/> ſogar ein Verfaſſer einer Poetiſchen Blumenleſe de-<lb/> dicirte einem Kraͤnzchen ſeine Sammlung: Wenn<lb/> die Kraͤnzchen oͤffentlich am Neujahrsabend oder am<lb/> Tag der ſogenannten Prorektorwahl commerſirten,<lb/> ſo hatten ſie die Ehre, von Profeſſoren, ja ſogar<lb/> vom Prorektor ſelbſt beſucht zu werden. Dieſe<lb/> Herren commerſirten zwar nicht ſelbſt mit, aber ſie<lb/> approbirten doch durch ihre Gegenwart das Kraͤnz-<lb/> chen und den kraͤnzianiſchen Commers.</p><lb/> <p>Die Kraͤnzchen ſind, wie ich an einem andern<lb/> Orte <note place="foot" n="*)">In meiner Schrift uͤber den Amiciſten-Orden. Halle bey Cra-<lb/> mer 1799.</note> hinlaͤnglich bewieſen habe, von den eigent-<lb/> lichen Orden im Grunde wenig unterſchieden; ihr<lb/> Zweck iſt wie der Zweck der Orden, ein Streben<lb/> nach einer freylich nur eingebildeten Herrſchaft auf<lb/> der Akademie: da ſie jedoch nicht ſo viele Alfanze-<lb/> reyen und myſterioͤſe Fratzen haben, als die Orden,<lb/> ſo koͤnnen ſie nicht ſo ſchaͤdlich werden, als dieſe, und<lb/> koſten auch bey weitem nicht ſo viel Geld. Ich fuͤr<lb/> meinen Theil bin vollkommen uͤberzeugt, daß junge<lb/> Leute ohne alle Verbindung auf Univerſitaͤten weder<lb/> <fw place="bottom" type="catch">exiſti-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [304/0312]
niemand bekannte ſich mehr zu dieſen geheimen Ge-
ſellſchaften.
Die Kraͤnzchen exiſtirten ganz oͤffentlich, und
ſogar ein Verfaſſer einer Poetiſchen Blumenleſe de-
dicirte einem Kraͤnzchen ſeine Sammlung: Wenn
die Kraͤnzchen oͤffentlich am Neujahrsabend oder am
Tag der ſogenannten Prorektorwahl commerſirten,
ſo hatten ſie die Ehre, von Profeſſoren, ja ſogar
vom Prorektor ſelbſt beſucht zu werden. Dieſe
Herren commerſirten zwar nicht ſelbſt mit, aber ſie
approbirten doch durch ihre Gegenwart das Kraͤnz-
chen und den kraͤnzianiſchen Commers.
Die Kraͤnzchen ſind, wie ich an einem andern
Orte *) hinlaͤnglich bewieſen habe, von den eigent-
lichen Orden im Grunde wenig unterſchieden; ihr
Zweck iſt wie der Zweck der Orden, ein Streben
nach einer freylich nur eingebildeten Herrſchaft auf
der Akademie: da ſie jedoch nicht ſo viele Alfanze-
reyen und myſterioͤſe Fratzen haben, als die Orden,
ſo koͤnnen ſie nicht ſo ſchaͤdlich werden, als dieſe, und
koſten auch bey weitem nicht ſo viel Geld. Ich fuͤr
meinen Theil bin vollkommen uͤberzeugt, daß junge
Leute ohne alle Verbindung auf Univerſitaͤten weder
exiſti-
*) In meiner Schrift uͤber den Amiciſten-Orden. Halle bey Cra-
mer 1799.
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