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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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Schiller hat zwar einmal famöse Niederlage
gesagt, wo das Beywort bloß das Aufsehen und die
großen Folgen anzeigt, welche jene Niederlage ge-
habt hat. Doch ich will mich wegen dieses Adjec-
tivs mit Hr. D. Thieß nicht zanken: will mich der
Herr Doctor wegen der wenigen Bekanntschaft, die ich
mir erworben habe, einen famösen Mann nen-
nen, so mag er es thun, und dann wird er es auch
nicht übel nehmen, wenn ihn jemand den famösen
Doctor Thieß nennt, auch Er ist bekannt genug,
und hat sich durch seine, wie ich gern eingestehe,
lesenswürdige Lebensbeschreibung, noch bekannter
gemacht. Aber daß Herr Thieß sagt, ich habe das
Geheime Archiv der Zeit erbrochen, verstehe ich
nicht ganz. Geheimniße habe ich nie entdeckt; da-
zu hatte ich weder Gelegenheit noch Willen. Ich
habe freylich manche Geschichte und manches Ge-
schichtchen, auch manches skandalöse Anekdötchen
in meinen Büchern vorgebracht; aber alle diese
Dinge waren keine Geheimniße. Zum Beyspiel,
was ich von Carl Magnus dem Rheingrafen, von
den Grafen von Leiningen geschrieben habe, auch
alles was in meinen Schriften von dem traurigen
französischen Kriege, von der lächerlichen und elen-
den Beschaffenheit der Reichsarmee und andern
Dingen vorkommt, gehört nicht ins geheime Archiv
der Zeit, sondern ist da, wo es geschehen ist, we-

Schiller hat zwar einmal famoͤſe Niederlage
geſagt, wo das Beywort bloß das Aufſehen und die
großen Folgen anzeigt, welche jene Niederlage ge-
habt hat. Doch ich will mich wegen dieſes Adjec-
tivs mit Hr. D. Thieß nicht zanken: will mich der
Herr Doctor wegen der wenigen Bekanntſchaft, die ich
mir erworben habe, einen famoͤſen Mann nen-
nen, ſo mag er es thun, und dann wird er es auch
nicht uͤbel nehmen, wenn ihn jemand den famoͤſen
Doctor Thieß nennt, auch Er iſt bekannt genug,
und hat ſich durch ſeine, wie ich gern eingeſtehe,
leſenswuͤrdige Lebensbeſchreibung, noch bekannter
gemacht. Aber daß Herr Thieß ſagt, ich habe das
Geheime Archiv der Zeit erbrochen, verſtehe ich
nicht ganz. Geheimniße habe ich nie entdeckt; da-
zu hatte ich weder Gelegenheit noch Willen. Ich
habe freylich manche Geſchichte und manches Ge-
ſchichtchen, auch manches ſkandaloͤſe Anekdoͤtchen
in meinen Buͤchern vorgebracht; aber alle dieſe
Dinge waren keine Geheimniße. Zum Beyſpiel,
was ich von Carl Magnus dem Rheingrafen, von
den Grafen von Leiningen geſchrieben habe, auch
alles was in meinen Schriften von dem traurigen
franzoͤſiſchen Kriege, von der laͤcherlichen und elen-
den Beſchaffenheit der Reichsarmee und andern
Dingen vorkommt, gehoͤrt nicht ins geheime Archiv
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[292/0300] Schiller hat zwar einmal famoͤſe Niederlage geſagt, wo das Beywort bloß das Aufſehen und die großen Folgen anzeigt, welche jene Niederlage ge- habt hat. Doch ich will mich wegen dieſes Adjec- tivs mit Hr. D. Thieß nicht zanken: will mich der Herr Doctor wegen der wenigen Bekanntſchaft, die ich mir erworben habe, einen famoͤſen Mann nen- nen, ſo mag er es thun, und dann wird er es auch nicht uͤbel nehmen, wenn ihn jemand den famoͤſen Doctor Thieß nennt, auch Er iſt bekannt genug, und hat ſich durch ſeine, wie ich gern eingeſtehe, leſenswuͤrdige Lebensbeſchreibung, noch bekannter gemacht. Aber daß Herr Thieß ſagt, ich habe das Geheime Archiv der Zeit erbrochen, verſtehe ich nicht ganz. Geheimniße habe ich nie entdeckt; da- zu hatte ich weder Gelegenheit noch Willen. Ich habe freylich manche Geſchichte und manches Ge- ſchichtchen, auch manches ſkandaloͤſe Anekdoͤtchen in meinen Buͤchern vorgebracht; aber alle dieſe Dinge waren keine Geheimniße. Zum Beyſpiel, was ich von Carl Magnus dem Rheingrafen, von den Grafen von Leiningen geſchrieben habe, auch alles was in meinen Schriften von dem traurigen franzoͤſiſchen Kriege, von der laͤcherlichen und elen- den Beſchaffenheit der Reichsarmee und andern Dingen vorkommt, gehoͤrt nicht ins geheime Archiv der Zeit, ſondern iſt da, wo es geſchehen iſt, we-

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/300>, abgerufen am 24.11.2024.