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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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entdeckte sich die ganze Sache. Der Registrator
Abel oder Apel von Gibichenstein hatte den Wisch
für meine Arbeit ausgegeben, und da der dumme
Kerl von Trotha selbst nicht wußte, wer den Dreck
geschmiert hatte, so rieth ihm Abel, mich als den
Verfaßer anzugeben. Dieß sagte der Pinsel aus,
und Dreyander ließ es zu Protocoll nehmen. Ich
beschwerte mich nun, über die Impertinenz des
Registrators, Hr. Hofrath Dreyander versprach
mir Genugthuung, aber ich habe keine erhalten,
und muß mir sie selbst nehmen, indem ich diese
Historie dem Publikum erzähle. Abel hätte, statt
in der Gerichtsstube, den dummen Kerlen, Lügen
und Falschheiten zu inspiriren, doch warlich an
sich und seine Fallibilitäten denken sollen. Ich mag
hier nichts von ihm hersetzen: denn Fremde küm-
mern sich wenig um den Registrator Abel, und
Einheimische hören in allen Kneipen genug von
ihm, besonders in Delau und auf dem Neumarkt
in Halle. Madam Abel erzählt ganz frank und
frey die allerschönsten Geschichtchen von verbrannten
Acten, von gestohlnen Uhren u. d. gl. und die Leute
tragen die Geschichtchen von Kneipe zu Kneipe.
Abel scheint aber gut frisch zu denken, und sich um
das Gerede der Leute nicht zu kümmern. Er hat
auch vollkommen Recht: denn je ärger man, mit
Verlaub zu reden
, den Dreck herumrührt,

entdeckte ſich die ganze Sache. Der Regiſtrator
Abel oder Apel von Gibichenſtein hatte den Wiſch
fuͤr meine Arbeit ausgegeben, und da der dumme
Kerl von Trotha ſelbſt nicht wußte, wer den Dreck
geſchmiert hatte, ſo rieth ihm Abel, mich als den
Verfaßer anzugeben. Dieß ſagte der Pinſel aus,
und Dreyander ließ es zu Protocoll nehmen. Ich
beſchwerte mich nun, uͤber die Impertinenz des
Regiſtrators, Hr. Hofrath Dreyander verſprach
mir Genugthuung, aber ich habe keine erhalten,
und muß mir ſie ſelbſt nehmen, indem ich dieſe
Hiſtorie dem Publikum erzaͤhle. Abel haͤtte, ſtatt
in der Gerichtsſtube, den dummen Kerlen, Luͤgen
und Falſchheiten zu inſpiriren, doch warlich an
ſich und ſeine Fallibilitaͤten denken ſollen. Ich mag
hier nichts von ihm herſetzen: denn Fremde kuͤm-
mern ſich wenig um den Regiſtrator Abel, und
Einheimiſche hoͤren in allen Kneipen genug von
ihm, beſonders in Delau und auf dem Neumarkt
in Halle. Madam Abel erzaͤhlt ganz frank und
frey die allerſchoͤnſten Geſchichtchen von verbrannten
Acten, von geſtohlnen Uhren u. d. gl. und die Leute
tragen die Geſchichtchen von Kneipe zu Kneipe.
Abel ſcheint aber gut friſch zu denken, und ſich um
das Gerede der Leute nicht zu kuͤmmern. Er hat
auch vollkommen Recht: denn je aͤrger man, mit
Verlaub zu reden
, den Dreck herumruͤhrt,

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[282/0290] entdeckte ſich die ganze Sache. Der Regiſtrator Abel oder Apel von Gibichenſtein hatte den Wiſch fuͤr meine Arbeit ausgegeben, und da der dumme Kerl von Trotha ſelbſt nicht wußte, wer den Dreck geſchmiert hatte, ſo rieth ihm Abel, mich als den Verfaßer anzugeben. Dieß ſagte der Pinſel aus, und Dreyander ließ es zu Protocoll nehmen. Ich beſchwerte mich nun, uͤber die Impertinenz des Regiſtrators, Hr. Hofrath Dreyander verſprach mir Genugthuung, aber ich habe keine erhalten, und muß mir ſie ſelbſt nehmen, indem ich dieſe Hiſtorie dem Publikum erzaͤhle. Abel haͤtte, ſtatt in der Gerichtsſtube, den dummen Kerlen, Luͤgen und Falſchheiten zu inſpiriren, doch warlich an ſich und ſeine Fallibilitaͤten denken ſollen. Ich mag hier nichts von ihm herſetzen: denn Fremde kuͤm- mern ſich wenig um den Regiſtrator Abel, und Einheimiſche hoͤren in allen Kneipen genug von ihm, beſonders in Delau und auf dem Neumarkt in Halle. Madam Abel erzaͤhlt ganz frank und frey die allerſchoͤnſten Geſchichtchen von verbrannten Acten, von geſtohlnen Uhren u. d. gl. und die Leute tragen die Geſchichtchen von Kneipe zu Kneipe. Abel ſcheint aber gut friſch zu denken, und ſich um das Gerede der Leute nicht zu kuͤmmern. Er hat auch vollkommen Recht: denn je aͤrger man, mit Verlaub zu reden, den Dreck herumruͤhrt,

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/290>, abgerufen am 24.11.2024.