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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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ge als dem Buchdrucker war die Fortsetzung der
Piece schon untersagt, und beyde hatten schon Pari-
tion geleistet gegen die hohen Befehle, ehe dieselben
im Wochenblatt öffentlich bekannt gemacht wurden.
Aus welchen Ursachen hat also der Magistrat dieß ge-
than? Ich kann keine andere auffinden, als die lie-
be Schadenfreude, welche in den Seelen einiger Mit-
glieder dieser gewiß ehrwürdigen und helldenkenden
Versammlung ein wenig ultra modum wirksam ge-
wesen seyn mag. Doch ich muß weiter erzählen.

Die Bekanntmachung, welche man so eben ge-
lesen hat, fiel mir sehr auf: ich wollte sofort an den
Herrn Justitzcommissar Lange schreiben, und mich
nach den wahren Umständen und der Lage der gan-
zen Sache erkundigen, als mir folgender Brief zuge-
schickt wurde, welchen ich ohne Bedenken ganz ein-
rücke.

Nordhausen, den 21. Mai 1801.
Hochgeehrtester Herr,

Ich habe während Ihrem Aufenthalt in unse-
rer Stadt die Ehre gehabt, Sie kennen zu lernen,
und auch zu sprechen, und habe gefunden, daß Sie
ein Mann sind, der es wenigstens nicht verdient,
wenn (daß) man ihn öffentlich schimpfe und prosti-
tuire. Das thut aber Lange, der Advocat, der sich
hier für einen Justitzcommissarius ausschreit, und

ge als dem Buchdrucker war die Fortſetzung der
Piece ſchon unterſagt, und beyde hatten ſchon Pari-
tion geleiſtet gegen die hohen Befehle, ehe dieſelben
im Wochenblatt oͤffentlich bekannt gemacht wurden.
Aus welchen Urſachen hat alſo der Magiſtrat dieß ge-
than? Ich kann keine andere auffinden, als die lie-
be Schadenfreude, welche in den Seelen einiger Mit-
glieder dieſer gewiß ehrwuͤrdigen und helldenkenden
Verſammlung ein wenig ultra modum wirkſam ge-
weſen ſeyn mag. Doch ich muß weiter erzaͤhlen.

Die Bekanntmachung, welche man ſo eben ge-
leſen hat, fiel mir ſehr auf: ich wollte ſofort an den
Herrn Juſtitzcommiſſar Lange ſchreiben, und mich
nach den wahren Umſtaͤnden und der Lage der gan-
zen Sache erkundigen, als mir folgender Brief zuge-
ſchickt wurde, welchen ich ohne Bedenken ganz ein-
ruͤcke.

Nordhauſen, den 21. Mai 1801.
Hochgeehrteſter Herr,

Ich habe waͤhrend Ihrem Aufenthalt in unſe-
rer Stadt die Ehre gehabt, Sie kennen zu lernen,
und auch zu ſprechen, und habe gefunden, daß Sie
ein Mann ſind, der es wenigſtens nicht verdient,
wenn (daß) man ihn oͤffentlich ſchimpfe und proſti-
tuire. Das thut aber Lange, der Advocat, der ſich
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[254/0262] ge als dem Buchdrucker war die Fortſetzung der Piece ſchon unterſagt, und beyde hatten ſchon Pari- tion geleiſtet gegen die hohen Befehle, ehe dieſelben im Wochenblatt oͤffentlich bekannt gemacht wurden. Aus welchen Urſachen hat alſo der Magiſtrat dieß ge- than? Ich kann keine andere auffinden, als die lie- be Schadenfreude, welche in den Seelen einiger Mit- glieder dieſer gewiß ehrwuͤrdigen und helldenkenden Verſammlung ein wenig ultra modum wirkſam ge- weſen ſeyn mag. Doch ich muß weiter erzaͤhlen. Die Bekanntmachung, welche man ſo eben ge- leſen hat, fiel mir ſehr auf: ich wollte ſofort an den Herrn Juſtitzcommiſſar Lange ſchreiben, und mich nach den wahren Umſtaͤnden und der Lage der gan- zen Sache erkundigen, als mir folgender Brief zuge- ſchickt wurde, welchen ich ohne Bedenken ganz ein- ruͤcke. Nordhauſen, den 21. Mai 1801. Hochgeehrteſter Herr, Ich habe waͤhrend Ihrem Aufenthalt in unſe- rer Stadt die Ehre gehabt, Sie kennen zu lernen, und auch zu ſprechen, und habe gefunden, daß Sie ein Mann ſind, der es wenigſtens nicht verdient, wenn (daß) man ihn oͤffentlich ſchimpfe und proſti- tuire. Das thut aber Lange, der Advocat, der ſich hier fuͤr einen Juſtitzcommiſſarius ausſchreit, und

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/262>, abgerufen am 24.11.2024.