Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.wann meinen Thaler. Der gelehrte Herr ärgerte Kaum war er fort, so erschien ein andrer wel- auch zwar im nächsten Grade war §. 2. I. de haered. qual.
et diff. also bloß Kinder und Kindeskinder, deren Va- ter todt ist. wann meinen Thaler. Der gelehrte Herr aͤrgerte Kaum war er fort, ſo erſchien ein andrer wel- auch zwar im naͤchſten Grade war §. 2. I. de haered. qual.
et diff. alſo bloß Kinder und Kindeskinder, deren Va- ter todt iſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0024" n="16"/> wann meinen Thaler. Der gelehrte Herr aͤrgerte<lb/> ſich gar maͤchtig, wurde derb ausgelacht, und<lb/> zog nach einigen Fluͤchen, und Tiraden uͤber<lb/> halbgelehrte Juriſten, zu welchen er aber ſelbſt<lb/> gehoͤrte, zum Tempel hinaus.</p><lb/> <p>Kaum war er fort, ſo erſchien ein andrer wel-<lb/> cher der Geſellſchaft viel Spaß machte. Er hatte<lb/> einſt in Jena ſtudiert, und ſein Geſpraͤch betraf bloß<lb/> die Univerſitaͤt zu Jena und die Freyheiten der daſi-<lb/> gen Studenten, welche er den auf der Mail verſam-<lb/> melten Buͤrgern vordemonſtrirte. „Straf mich<lb/> Gott, meine Herren, ſchrie er unter andern,<lb/> Sie koͤnnen mirs glauben, und ich will ein in-<lb/> famer Eſel ſeyn, wenns nicht wahr iſt, in Jena kann<lb/> ich einen durchhauen fuͤr einen Laubthaler. Wenn<lb/> ich mit einem Haͤndel habe, und will ihn hauen,<lb/> ſo greife ich ihn auf der Straße oder ſonſt wo<lb/> an, mir nichts, dir nichts, haue ihm das Fell<lb/> durch, daß er den Prieſter begehren moͤgte, dann<lb/> gehe ich hin zum Prorektor: „Diener, Ihr Magni-<lb/> ficenz, hier iſt ein Laubthaler, hab den Lumpen-<lb/> kerl, wie nun der Kerl heißt, ausgegerbt, und<lb/> das honorig.“ „Gut, gut, ſagt dann der Pro-<lb/> rektor, kommen Sie bald wieder, wir wollen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">auch</fw><lb/><note xml:id="note-0024" prev="#note-0023" place="foot" n="*)">zwar im naͤchſten Grade war §. 2. <hi rendition="#aq">I. de haered. qual.<lb/> et diff.</hi> alſo bloß Kinder und Kindeskinder, deren Va-<lb/> ter todt iſt.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [16/0024]
wann meinen Thaler. Der gelehrte Herr aͤrgerte
ſich gar maͤchtig, wurde derb ausgelacht, und
zog nach einigen Fluͤchen, und Tiraden uͤber
halbgelehrte Juriſten, zu welchen er aber ſelbſt
gehoͤrte, zum Tempel hinaus.
Kaum war er fort, ſo erſchien ein andrer wel-
cher der Geſellſchaft viel Spaß machte. Er hatte
einſt in Jena ſtudiert, und ſein Geſpraͤch betraf bloß
die Univerſitaͤt zu Jena und die Freyheiten der daſi-
gen Studenten, welche er den auf der Mail verſam-
melten Buͤrgern vordemonſtrirte. „Straf mich
Gott, meine Herren, ſchrie er unter andern,
Sie koͤnnen mirs glauben, und ich will ein in-
famer Eſel ſeyn, wenns nicht wahr iſt, in Jena kann
ich einen durchhauen fuͤr einen Laubthaler. Wenn
ich mit einem Haͤndel habe, und will ihn hauen,
ſo greife ich ihn auf der Straße oder ſonſt wo
an, mir nichts, dir nichts, haue ihm das Fell
durch, daß er den Prieſter begehren moͤgte, dann
gehe ich hin zum Prorektor: „Diener, Ihr Magni-
ficenz, hier iſt ein Laubthaler, hab den Lumpen-
kerl, wie nun der Kerl heißt, ausgegerbt, und
das honorig.“ „Gut, gut, ſagt dann der Pro-
rektor, kommen Sie bald wieder, wir wollen
auch
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*) zwar im naͤchſten Grade war §. 2. I. de haered. qual.
et diff. alſo bloß Kinder und Kindeskinder, deren Va-
ter todt iſt.
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