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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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Feld gesagt hatte: "als Corporal gehe ich weg, als
Leutnant komme ich wieder."

Ich kann nicht eigentlich sagen, was mich be-
wog, zu dem Schuster Schäfer zu ziehen: meine
Frau war auch hier an meiner Mißlage vorzüglich
Schuld, diese miethete das Zimmer, und that so
froh, als sie auf dem Katzenplan -- so heißt das
Plätzchen, worauf Schäfer sein Haus hatte --
wohnen konnte, als logierte sie im Lustgarten des
Paradieses.

Indessen währte die Freude nicht lange: meine
Frau kam bald in die Wochen, und der fürchterlich
kalte Winter, welcher erfolgte, machte, daß wir in
der sehr übel verwahrten Stube mehr Feuerwerk
brauchten, als zur Heitzung von zwey andern Zim-
mern nöthig gewesen wäre. Meine Frau sprach
deßwegen mit dem Wirth; dieser versprach den Ofen
machen zu laßen: denn hieran mußte die Schuld lie-
gen, daß die Stube sich so schwer heitzen ließ;
aber statt den Ofen zu verbessern, nahm er die ei-
serne Platten heraus, und setzte Ziegeln dafür
ein: die Platten verkaufte er, wie er dann hernach
vor seinem löblichen Abschied von Halle sogar die
Oefen verkauft hat. Ausserdem trillte uns Schäfer
unaufhörlich um Geld, daran aber hatte er noch nicht
genug: er trug mich noch obendrein in allen Knei-
pen herum, und gab bald da bald dort vor, ich

Feld geſagt hatte: „als Corporal gehe ich weg, als
Leutnant komme ich wieder.“

Ich kann nicht eigentlich ſagen, was mich be-
wog, zu dem Schuſter Schaͤfer zu ziehen: meine
Frau war auch hier an meiner Mißlage vorzuͤglich
Schuld, dieſe miethete das Zimmer, und that ſo
froh, als ſie auf dem Katzenplan — ſo heißt das
Plaͤtzchen, worauf Schaͤfer ſein Haus hatte —
wohnen konnte, als logierte ſie im Luſtgarten des
Paradieſes.

Indeſſen waͤhrte die Freude nicht lange: meine
Frau kam bald in die Wochen, und der fuͤrchterlich
kalte Winter, welcher erfolgte, machte, daß wir in
der ſehr uͤbel verwahrten Stube mehr Feuerwerk
brauchten, als zur Heitzung von zwey andern Zim-
mern noͤthig geweſen waͤre. Meine Frau ſprach
deßwegen mit dem Wirth; dieſer verſprach den Ofen
machen zu laßen: denn hieran mußte die Schuld lie-
gen, daß die Stube ſich ſo ſchwer heitzen ließ;
aber ſtatt den Ofen zu verbeſſern, nahm er die ei-
ſerne Platten heraus, und ſetzte Ziegeln dafuͤr
ein: die Platten verkaufte er, wie er dann hernach
vor ſeinem loͤblichen Abſchied von Halle ſogar die
Oefen verkauft hat. Auſſerdem trillte uns Schaͤfer
unaufhoͤrlich um Geld, daran aber hatte er noch nicht
genug: er trug mich noch obendrein in allen Knei-
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[228/0236] Feld geſagt hatte: „als Corporal gehe ich weg, als Leutnant komme ich wieder.“ Ich kann nicht eigentlich ſagen, was mich be- wog, zu dem Schuſter Schaͤfer zu ziehen: meine Frau war auch hier an meiner Mißlage vorzuͤglich Schuld, dieſe miethete das Zimmer, und that ſo froh, als ſie auf dem Katzenplan — ſo heißt das Plaͤtzchen, worauf Schaͤfer ſein Haus hatte — wohnen konnte, als logierte ſie im Luſtgarten des Paradieſes. Indeſſen waͤhrte die Freude nicht lange: meine Frau kam bald in die Wochen, und der fuͤrchterlich kalte Winter, welcher erfolgte, machte, daß wir in der ſehr uͤbel verwahrten Stube mehr Feuerwerk brauchten, als zur Heitzung von zwey andern Zim- mern noͤthig geweſen waͤre. Meine Frau ſprach deßwegen mit dem Wirth; dieſer verſprach den Ofen machen zu laßen: denn hieran mußte die Schuld lie- gen, daß die Stube ſich ſo ſchwer heitzen ließ; aber ſtatt den Ofen zu verbeſſern, nahm er die ei- ſerne Platten heraus, und ſetzte Ziegeln dafuͤr ein: die Platten verkaufte er, wie er dann hernach vor ſeinem loͤblichen Abſchied von Halle ſogar die Oefen verkauft hat. Auſſerdem trillte uns Schaͤfer unaufhoͤrlich um Geld, daran aber hatte er noch nicht genug: er trug mich noch obendrein in allen Knei- pen herum, und gab bald da bald dort vor, ich

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/236>, abgerufen am 27.11.2024.