schen selten oder gar nicht besucht, ja man wollte gar von Magistrats wegen den Wirthen in der Stadt, wahrscheinlich auf Betrieb derer ausserhalb der Stadt, das Recht streitig machen, Leuten aus der Stadt zu essen und zu trinken zu geben.
Einige Sonderbarkeiten habe ich bemerkt, die mir damals auffielen, als ich sie zum erstenmal sahe. Einer meiner Freunde nahm mich eines Tages mit ins Concert, wohin auch für uns eine derbe Butelle Breyhan gebracht wurde. Als wir uns gesetzt hatten, ermahnte mich mein Beglei- ter, meine Pfeiffe anzuzünden. Ich lachte, und sag- te, daß es doch nicht erlaubt sey, an einem öffentli- chen Orte Tabak zu rauchen, wo so viele Schö- nen gegenwärtig wären. Was, erwiederte mein Freund, kümmern uns die Frauenzimmer? Unsre Weiber sind des Qualmens schon gewohnt, und unsre Mädchen? die sind froh, wenn sie Männer kriegen, die Tabak rauchen. Ich fand das Argu- ment meines Freundes sehr richtig, und steckte mei- ne Pfeiffe an, so wie es alle Mannspersonen tha- ten, welche gegenwärtig waren. Eben so raucht man auch auf Bällen und in andern Gesellschaften, wo Weiber hingehen.
ſchen ſelten oder gar nicht beſucht, ja man wollte gar von Magiſtrats wegen den Wirthen in der Stadt, wahrſcheinlich auf Betrieb derer auſſerhalb der Stadt, das Recht ſtreitig machen, Leuten aus der Stadt zu eſſen und zu trinken zu geben.
Einige Sonderbarkeiten habe ich bemerkt, die mir damals auffielen, als ich ſie zum erſtenmal ſahe. Einer meiner Freunde nahm mich eines Tages mit ins Concert, wohin auch fuͤr uns eine derbe Butelle Breyhan gebracht wurde. Als wir uns geſetzt hatten, ermahnte mich mein Beglei- ter, meine Pfeiffe anzuzuͤnden. Ich lachte, und ſag- te, daß es doch nicht erlaubt ſey, an einem oͤffentli- chen Orte Tabak zu rauchen, wo ſo viele Schoͤ- nen gegenwaͤrtig waͤren. Was, erwiederte mein Freund, kuͤmmern uns die Frauenzimmer? Unſre Weiber ſind des Qualmens ſchon gewohnt, und unſre Maͤdchen? die ſind froh, wenn ſie Maͤnner kriegen, die Tabak rauchen. Ich fand das Argu- ment meines Freundes ſehr richtig, und ſteckte mei- ne Pfeiffe an, ſo wie es alle Mannsperſonen tha- ten, welche gegenwaͤrtig waren. Eben ſo raucht man auch auf Baͤllen und in andern Geſellſchaften, wo Weiber hingehen.
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ſchen ſelten oder gar nicht beſucht, ja man wollte
gar von Magiſtrats wegen den Wirthen in der
Stadt, wahrſcheinlich auf Betrieb derer auſſerhalb
der Stadt, das Recht ſtreitig machen, Leuten aus
der Stadt zu eſſen und zu trinken zu geben.
Einige Sonderbarkeiten habe ich bemerkt, die
mir damals auffielen, als ich ſie zum erſtenmal
ſahe. Einer meiner Freunde nahm mich eines
Tages mit ins Concert, wohin auch fuͤr uns eine
derbe Butelle Breyhan gebracht wurde. Als wir
uns geſetzt hatten, ermahnte mich mein Beglei-
ter, meine Pfeiffe anzuzuͤnden. Ich lachte, und ſag-
te, daß es doch nicht erlaubt ſey, an einem oͤffentli-
chen Orte Tabak zu rauchen, wo ſo viele Schoͤ-
nen gegenwaͤrtig waͤren. Was, erwiederte mein
Freund, kuͤmmern uns die Frauenzimmer? Unſre
Weiber ſind des Qualmens ſchon gewohnt, und
unſre Maͤdchen? die ſind froh, wenn ſie Maͤnner
kriegen, die Tabak rauchen. Ich fand das Argu-
ment meines Freundes ſehr richtig, und ſteckte mei-
ne Pfeiffe an, ſo wie es alle Mannsperſonen tha-
ten, welche gegenwaͤrtig waren. Eben ſo raucht
man auch auf Baͤllen und in andern Geſellſchaften,
wo Weiber hingehen.
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/226>, abgerufen am 27.11.2024.
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