tution, welche sie sich selbst gemacht hatten. Ich glaube, dieses Unheil geschahe 1368; Hr. Seyd- ler hat diese Revolution zu Nordhausen aus guten Quellen und archivarischen Nachrichten beschrieben, und seinen Aufsatz einem sogenannten Revolutions- Almanach einverleibt, in welchem neben so man- chem elenden schofeln Zeug doch dann und wann ein lesenswerther Aufsatz zu finden ist.
Die Herren, welche ich bey Hn. Seydler antraf, waren äusserst artige Leute von viel jovialischer Munterkeit, und Feinde aller Jener. Ich hatte schon bey Hr. Wolf Abendbrodt gegessen; aber auf der Assemblee mußte ich nochmals essen, ob es gleich schon ziemlich spät war. Sehr vergnügt verlief die Zeit, und erst gegen ein Uhr des Nachts führte Hr. Fromm den Justizcommissar und mich nach Haus. Daß mein Kopf nicht so beschaffen war, wie er zu seyn pflegt, wenn ich früh auf- stehe, versteht sich von selbst, indessen war ich noch nicht völlig heroisch, das ward ich erst beym Justizcommissar. Dieser wußte, daß ich kommen würde, und hatte deßwegen sich einen recht guten Nordhäuser Schnapps zugelegt, womit er mich regalirte. Ich kannte die Kräfte des Getränkes nicht, und Hr. Fromm brachte mich zu Bette.
Ich ärgerte mich den andern Morgen, daß ich gleich am ersten Abend meiner Existenz in Norhau-
tution, welche ſie ſich ſelbſt gemacht hatten. Ich glaube, dieſes Unheil geſchahe 1368; Hr. Seyd- ler hat dieſe Revolution zu Nordhauſen aus guten Quellen und archivariſchen Nachrichten beſchrieben, und ſeinen Aufſatz einem ſogenannten Revolutions- Almanach einverleibt, in welchem neben ſo man- chem elenden ſchofeln Zeug doch dann und wann ein leſenswerther Aufſatz zu finden iſt.
Die Herren, welche ich bey Hn. Seydler antraf, waren aͤuſſerſt artige Leute von viel jovialiſcher Munterkeit, und Feinde aller Jener. Ich hatte ſchon bey Hr. Wolf Abendbrodt gegeſſen; aber auf der Aſſemblee mußte ich nochmals eſſen, ob es gleich ſchon ziemlich ſpaͤt war. Sehr vergnuͤgt verlief die Zeit, und erſt gegen ein Uhr des Nachts fuͤhrte Hr. Fromm den Juſtizcommiſſar und mich nach Haus. Daß mein Kopf nicht ſo beſchaffen war, wie er zu ſeyn pflegt, wenn ich fruͤh auf- ſtehe, verſteht ſich von ſelbſt, indeſſen war ich noch nicht voͤllig heroiſch, das ward ich erſt beym Juſtizcommiſſar. Dieſer wußte, daß ich kommen wuͤrde, und hatte deßwegen ſich einen recht guten Nordhaͤuſer Schnapps zugelegt, womit er mich regalirte. Ich kannte die Kraͤfte des Getraͤnkes nicht, und Hr. Fromm brachte mich zu Bette.
Ich aͤrgerte mich den andern Morgen, daß ich gleich am erſten Abend meiner Exiſtenz in Norhau-
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tution, welche ſie ſich ſelbſt gemacht hatten. Ich
glaube, dieſes Unheil geſchahe 1368; Hr. Seyd-
ler hat dieſe Revolution zu Nordhauſen aus guten
Quellen und archivariſchen Nachrichten beſchrieben,
und ſeinen Aufſatz einem ſogenannten Revolutions-
Almanach einverleibt, in welchem neben ſo man-
chem elenden ſchofeln Zeug doch dann und wann ein
leſenswerther Aufſatz zu finden iſt.
Die Herren, welche ich bey Hn. Seydler antraf,
waren aͤuſſerſt artige Leute von viel jovialiſcher
Munterkeit, und Feinde aller Jener. Ich hatte
ſchon bey Hr. Wolf Abendbrodt gegeſſen; aber auf
der Aſſemblee mußte ich nochmals eſſen, ob es
gleich ſchon ziemlich ſpaͤt war. Sehr vergnuͤgt
verlief die Zeit, und erſt gegen ein Uhr des Nachts
fuͤhrte Hr. Fromm den Juſtizcommiſſar und mich
nach Haus. Daß mein Kopf nicht ſo beſchaffen
war, wie er zu ſeyn pflegt, wenn ich fruͤh auf-
ſtehe, verſteht ſich von ſelbſt, indeſſen war ich
noch nicht voͤllig heroiſch, das ward ich erſt beym
Juſtizcommiſſar. Dieſer wußte, daß ich kommen
wuͤrde, und hatte deßwegen ſich einen recht guten
Nordhaͤuſer Schnapps zugelegt, womit er mich
regalirte. Ich kannte die Kraͤfte des Getraͤnkes
nicht, und Hr. Fromm brachte mich zu Bette.
Ich aͤrgerte mich den andern Morgen, daß ich
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/205>, abgerufen am 21.11.2024.
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