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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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keding spielt ihm einen Possen, daß er genug dar-
an hat."

"Kreuz Bataillon, schrie der Husar, kommt
mir nicht so, Nachbar Curt? Das Ding will ich
sehen, und wenns der Teufel selbst wäre. Um
wie viel Uhr kommts dann auf den Gottesacker?"

Man sagte ihm, daß es gleich nach Eilfen käme,
der ließ sich also noch eine Kanne Bier geben, und
ging auf den Schlag Eilf fort, nachdem er uns
versprochen hatte, wieder zu kommen.

Wir warteten bis drey viertel auf zwölf, aber
es kam kein Husar: ha, sagte Nachbar Curt, dem
hat gewiß das Spökeding einen Streich versetzt;
kommt laßt uns zusehen. Wir gingen, aber nicht
ohne Herzklopfen, nach dem Kirchhof, und siehe da,
der Husar stand dort und expostulirte mit dem Spö-
keding, welches er festhielt. Wir vernahmen
deutlich, daß der Husar das Ding mitnehmen
wollte, aber das Gespenst bat vor Gott, und nach
Gott, er solle es gehen lassen. Nun kriegten wir
alle Kurasche, und gingen darauf los, und als
Gott den Schaden besah, war es -- Nachbar
Curts Tochter, die Röse. "Schwerenoth, schrie
Curt, was machst Du hier? Du verfluchter Besen,
Dich soll ja ein Gewitter regieren!" Mit diesen
Worten griff er das Mädel an, und kalaschte sie
derb durch; ich glaube, er hätte sie zu Schanden

keding ſpielt ihm einen Poſſen, daß er genug dar-
an hat.“

„Kreuz Bataillon, ſchrie der Huſar, kommt
mir nicht ſo, Nachbar Curt? Das Ding will ich
ſehen, und wenns der Teufel ſelbſt waͤre. Um
wie viel Uhr kommts dann auf den Gottesacker?“

Man ſagte ihm, daß es gleich nach Eilfen kaͤme,
der ließ ſich alſo noch eine Kanne Bier geben, und
ging auf den Schlag Eilf fort, nachdem er uns
verſprochen hatte, wieder zu kommen.

Wir warteten bis drey viertel auf zwoͤlf, aber
es kam kein Huſar: ha, ſagte Nachbar Curt, dem
hat gewiß das Spoͤkeding einen Streich verſetzt;
kommt laßt uns zuſehen. Wir gingen, aber nicht
ohne Herzklopfen, nach dem Kirchhof, und ſiehe da,
der Huſar ſtand dort und expoſtulirte mit dem Spoͤ-
keding, welches er feſthielt. Wir vernahmen
deutlich, daß der Huſar das Ding mitnehmen
wollte, aber das Geſpenſt bat vor Gott, und nach
Gott, er ſolle es gehen laſſen. Nun kriegten wir
alle Kuraſche, und gingen darauf los, und als
Gott den Schaden beſah, war es — Nachbar
Curts Tochter, die Roͤſe. „Schwerenoth, ſchrie
Curt, was machſt Du hier? Du verfluchter Beſen,
Dich ſoll ja ein Gewitter regieren!“ Mit dieſen
Worten griff er das Maͤdel an, und kalaſchte ſie
derb durch; ich glaube, er haͤtte ſie zu Schanden

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[178/0186] keding ſpielt ihm einen Poſſen, daß er genug dar- an hat.“ „Kreuz Bataillon, ſchrie der Huſar, kommt mir nicht ſo, Nachbar Curt? Das Ding will ich ſehen, und wenns der Teufel ſelbſt waͤre. Um wie viel Uhr kommts dann auf den Gottesacker?“ Man ſagte ihm, daß es gleich nach Eilfen kaͤme, der ließ ſich alſo noch eine Kanne Bier geben, und ging auf den Schlag Eilf fort, nachdem er uns verſprochen hatte, wieder zu kommen. Wir warteten bis drey viertel auf zwoͤlf, aber es kam kein Huſar: ha, ſagte Nachbar Curt, dem hat gewiß das Spoͤkeding einen Streich verſetzt; kommt laßt uns zuſehen. Wir gingen, aber nicht ohne Herzklopfen, nach dem Kirchhof, und ſiehe da, der Huſar ſtand dort und expoſtulirte mit dem Spoͤ- keding, welches er feſthielt. Wir vernahmen deutlich, daß der Huſar das Ding mitnehmen wollte, aber das Geſpenſt bat vor Gott, und nach Gott, er ſolle es gehen laſſen. Nun kriegten wir alle Kuraſche, und gingen darauf los, und als Gott den Schaden beſah, war es — Nachbar Curts Tochter, die Roͤſe. „Schwerenoth, ſchrie Curt, was machſt Du hier? Du verfluchter Beſen, Dich ſoll ja ein Gewitter regieren!“ Mit dieſen Worten griff er das Maͤdel an, und kalaſchte ſie derb durch; ich glaube, er haͤtte ſie zu Schanden

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/186>, abgerufen am 25.11.2024.