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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797.

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ger zu arretiren, und nach der Conciergerie zu brin-
gen. Die Formel der Taufscheine von Mann
war folgende:

Cum Deo!

Anno Domini 1756 die quintus Majus baptisa-
tus est in ecclesia Sancti Ulrici Johannes filius An-
dreas Maus et Dorothea sua femina. Compater fue-
runt Johannes Vogt et Magdalena Cramp, sua mu-
lier. Attestor, Warschau, d.
25. October 1789.

Augustinus,
Canonicus et Pastor.

Solches Geschmier mußte den Beamten auf der
Municipalität die Augen bald öffnen. Sie unter-
suchten mehrere Taufscheine, und siehe da, diese
trugen die Zeichen der Falschheit sichtbar an sich.
Sie waren oft auf Papier geschrieben, in welches
die Worte; liberte egalite eingeprägt oder einge-
stempelt waren. Mann mußte auf zwey Monate
ins Gefängniß.

Eines Tages ließ mich der Kommendant Be-
lin zu sich kommen. Höre, sagte er, Gibasier
hat mir gesagt, daß du latein verstehst: du bist
also im Stande, auch Taufscheine zu machen. Ich
bitte dich aber, das nicht zu thun: das Departe-
ment hat beschlossen, jeden Verfälscher von der
Art auf ein ganzes Jahr einzustecken. Ich dankte
dem guten Belin für seinen Wink, und versicherte

ger zu arretiren, und nach der Conciergerie zu brin-
gen. Die Formel der Taufſcheine von Mann
war folgende:

Cum Deo!

Anno Domini 1756 die quintus Majus baptiſa-
tus eſt in eccleſia Sancti Ulrici Johannes filius An-
dreas Maus et Dorothea ſua femina. Compater fue-
runt Johannes Vogt et Magdalena Cramp, ſua mu-
lier. Atteſtor, Warſchau, d.
25. October 1789.

Auguſtinus,
Canonicus et Paſtor.

Solches Geſchmier mußte den Beamten auf der
Municipalitaͤt die Augen bald oͤffnen. Sie unter-
ſuchten mehrere Taufſcheine, und ſiehe da, dieſe
trugen die Zeichen der Falſchheit ſichtbar an ſich.
Sie waren oft auf Papier geſchrieben, in welches
die Worte; liberté égalité eingepraͤgt oder einge-
ſtempelt waren. Mann mußte auf zwey Monate
ins Gefaͤngniß.

Eines Tages ließ mich der Kommendant Be-
lin zu ſich kommen. Hoͤre, ſagte er, Gibaſier
hat mir geſagt, daß du latein verſtehſt: du biſt
alſo im Stande, auch Taufſcheine zu machen. Ich
bitte dich aber, das nicht zu thun: das Departe-
ment hat beſchloſſen, jeden Verfaͤlſcher von der
Art auf ein ganzes Jahr einzuſtecken. Ich dankte
dem guten Belin fuͤr ſeinen Wink, und verſicherte

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[78/0082] ger zu arretiren, und nach der Conciergerie zu brin- gen. Die Formel der Taufſcheine von Mann war folgende: Cum Deo! Anno Domini 1756 die quintus Majus baptiſa- tus eſt in eccleſia Sancti Ulrici Johannes filius An- dreas Maus et Dorothea ſua femina. Compater fue- runt Johannes Vogt et Magdalena Cramp, ſua mu- lier. Atteſtor, Warſchau, d. 25. October 1789. Auguſtinus, Canonicus et Paſtor. Solches Geſchmier mußte den Beamten auf der Municipalitaͤt die Augen bald oͤffnen. Sie unter- ſuchten mehrere Taufſcheine, und ſiehe da, dieſe trugen die Zeichen der Falſchheit ſichtbar an ſich. Sie waren oft auf Papier geſchrieben, in welches die Worte; liberté égalité eingepraͤgt oder einge- ſtempelt waren. Mann mußte auf zwey Monate ins Gefaͤngniß. Eines Tages ließ mich der Kommendant Be- lin zu ſich kommen. Hoͤre, ſagte er, Gibaſier hat mir geſagt, daß du latein verſtehſt: du biſt alſo im Stande, auch Taufſcheine zu machen. Ich bitte dich aber, das nicht zu thun: das Departe- ment hat beſchloſſen, jeden Verfaͤlſcher von der Art auf ein ganzes Jahr einzuſtecken. Ich dankte dem guten Belin fuͤr ſeinen Wink, und verſicherte

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/82>, abgerufen am 25.11.2024.