dem Könige LudwigXVII Plaz machen? Oder sollten sie einen vortheilhaften Frieden mit einem Manne haben schließen wollen, der blos durch glückliche Bemühungen gegen die Feinde, die Gunst und das Zutrauen der Nation erwerben und erhal- ten mußte? Gewiß, wenn man dieses bedenkt, so findet man gar keine Wahrscheinlichkeit, daß Robespierre sich mit den fremden Mächten je eingelassen habe. Die Zeit muß indeß die wahren Umstände der Geschichte dieses so merkwürdigen Mannes, für und wider welchen sich so vieles mit Grund sagen läßt, in ein helleres Licht setzen: bis- her ist sie noch sehr im dunkeln.
Das Maximum oder die Taxe, über welche hinaus nichts verkauft werden durfte, war vor- züglich eine Anstalt des Robespierre, und sehr drückend für das Landvolk. Anfänglich mogte das Maximum nothwendig seyn, aber nach- dem das Papiergeld sich auf eine ungeheure Art in Frankreich gehäuft hatte, so war gar kein Verhält- niß mehr zwischen den Waaren und dem imaginä- ren Aequivalent derselben, oder dem Papiergelde.
Ich muß hier eine kleine Anmerkung anbrin- gen, welche vielleicht einiges Licht über dieses Maximum und über andere verwandte Fragen ver- breiten kann.
dem Koͤnige LudwigXVII Plaz machen? Oder ſollten ſie einen vortheilhaften Frieden mit einem Manne haben ſchließen wollen, der blos durch gluͤckliche Bemuͤhungen gegen die Feinde, die Gunſt und das Zutrauen der Nation erwerben und erhal- ten mußte? Gewiß, wenn man dieſes bedenkt, ſo findet man gar keine Wahrſcheinlichkeit, daß Robespierre ſich mit den fremden Maͤchten je eingelaſſen habe. Die Zeit muß indeß die wahren Umſtaͤnde der Geſchichte dieſes ſo merkwuͤrdigen Mannes, fuͤr und wider welchen ſich ſo vieles mit Grund ſagen laͤßt, in ein helleres Licht ſetzen: bis- her iſt ſie noch ſehr im dunkeln.
Das Maximum oder die Taxe, uͤber welche hinaus nichts verkauft werden durfte, war vor- zuͤglich eine Anſtalt des Robespierre, und ſehr druͤckend fuͤr das Landvolk. Anfaͤnglich mogte das Maximum nothwendig ſeyn, aber nach- dem das Papiergeld ſich auf eine ungeheure Art in Frankreich gehaͤuft hatte, ſo war gar kein Verhaͤlt- niß mehr zwiſchen den Waaren und dem imaginaͤ- ren Aequivalent derſelben, oder dem Papiergelde.
Ich muß hier eine kleine Anmerkung anbrin- gen, welche vielleicht einiges Licht uͤber dieſes Maximum und uͤber andere verwandte Fragen ver- breiten kann.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0056"n="52"/>
dem Koͤnige <hirendition="#g">Ludwig</hi><hirendition="#aq">XVII</hi> Plaz machen? Oder<lb/>ſollten ſie einen vortheilhaften Frieden mit einem<lb/>
Manne haben ſchließen wollen, der blos durch<lb/>
gluͤckliche Bemuͤhungen gegen die Feinde, die Gunſt<lb/>
und das Zutrauen der Nation erwerben und erhal-<lb/>
ten mußte? Gewiß, wenn man dieſes bedenkt,<lb/>ſo findet man gar keine Wahrſcheinlichkeit, daß<lb/><hirendition="#g">Robespierre</hi>ſich mit den fremden Maͤchten je<lb/>
eingelaſſen habe. Die Zeit muß indeß die wahren<lb/>
Umſtaͤnde der Geſchichte dieſes ſo merkwuͤrdigen<lb/>
Mannes, fuͤr und wider welchen ſich ſo vieles mit<lb/>
Grund ſagen laͤßt, in ein helleres Licht ſetzen: bis-<lb/>
her iſt ſie noch ſehr im dunkeln.</p><lb/><p>Das Maximum oder die Taxe, uͤber welche<lb/>
hinaus nichts verkauft werden durfte, war vor-<lb/>
zuͤglich eine Anſtalt des <hirendition="#g">Robespierre</hi>, und<lb/>ſehr druͤckend fuͤr das Landvolk. Anfaͤnglich<lb/>
mogte das Maximum nothwendig ſeyn, aber nach-<lb/>
dem das Papiergeld ſich auf eine ungeheure Art in<lb/>
Frankreich gehaͤuft hatte, ſo war gar kein Verhaͤlt-<lb/>
niß mehr zwiſchen den Waaren und dem imaginaͤ-<lb/>
ren Aequivalent derſelben, oder dem Papiergelde.</p><lb/><p>Ich muß hier eine kleine Anmerkung anbrin-<lb/>
gen, welche vielleicht einiges Licht uͤber dieſes<lb/>
Maximum und uͤber andere verwandte Fragen ver-<lb/>
breiten kann.</p><lb/></div></body></text></TEI>
[52/0056]
dem Koͤnige Ludwig XVII Plaz machen? Oder
ſollten ſie einen vortheilhaften Frieden mit einem
Manne haben ſchließen wollen, der blos durch
gluͤckliche Bemuͤhungen gegen die Feinde, die Gunſt
und das Zutrauen der Nation erwerben und erhal-
ten mußte? Gewiß, wenn man dieſes bedenkt,
ſo findet man gar keine Wahrſcheinlichkeit, daß
Robespierre ſich mit den fremden Maͤchten je
eingelaſſen habe. Die Zeit muß indeß die wahren
Umſtaͤnde der Geſchichte dieſes ſo merkwuͤrdigen
Mannes, fuͤr und wider welchen ſich ſo vieles mit
Grund ſagen laͤßt, in ein helleres Licht ſetzen: bis-
her iſt ſie noch ſehr im dunkeln.
Das Maximum oder die Taxe, uͤber welche
hinaus nichts verkauft werden durfte, war vor-
zuͤglich eine Anſtalt des Robespierre, und
ſehr druͤckend fuͤr das Landvolk. Anfaͤnglich
mogte das Maximum nothwendig ſeyn, aber nach-
dem das Papiergeld ſich auf eine ungeheure Art in
Frankreich gehaͤuft hatte, ſo war gar kein Verhaͤlt-
niß mehr zwiſchen den Waaren und dem imaginaͤ-
ren Aequivalent derſelben, oder dem Papiergelde.
Ich muß hier eine kleine Anmerkung anbrin-
gen, welche vielleicht einiges Licht uͤber dieſes
Maximum und uͤber andere verwandte Fragen ver-
breiten kann.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/56>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.