men. Wie weit der Mann in der Erkenntniß der wahren, ächten Religion noch zurück ist! Doch, wenn sein päpstelnder Kirchen-Eifer ihn so hilde- brandisch anregt für Andere: so muß es jeden Un- befangnen billig befremden, daß er ihn nicht auch für ihn selbst anregt. In Preußen giebt es be- kanntlich mehrere Benediktinerklöster, selbst nicht weit von Halle, oder bey Halberstadt. Diese Klöster müssen ihre Zöglinge aus andern katholi- chen Ländern gleichsam erschleichen; und Hr. Pa- ter Le Fevre würde, als ein schon zugestuzter, formeller Mönch, auch ohne Heller und Pfennig, gleich jedem andern erschlichnen oder erheuchel- ten Kandidaten, sehr willkommen seyn: und doch bleibt Hr. Pater Le Fevre zu Halle -- in der lieben Freyheit! -- Es ist doch immer wahr, daß eben diejenigen, welche Andern unerträgliche Lasten aufbürden, sie gewöhnlich nicht einmal gern mit einem Finger berühren! --
Der vollständige Titel der vorhin erwähnten Schrift heißt: "Anleitung zur Uebung in der "französischen Sprache, nach einem abgekürzten "allgemeinen Umfange alles Wissenswürdigen be- "arbeitet, und mit einem Wortregister herausge- "geben von F. C. Laukhard." Sie erschien dieß Jahr zu Leipzig bey Hn. G. Fleischer, und kostet I Rthlr. Ich bearbeitete sie als einen
men. Wie weit der Mann in der Erkenntniß der wahren, aͤchten Religion noch zuruͤck iſt! Doch, wenn ſein paͤpſtelnder Kirchen-Eifer ihn ſo hilde- brandiſch anregt fuͤr Andere: ſo muß es jeden Un- befangnen billig befremden, daß er ihn nicht auch fuͤr ihn ſelbſt anregt. In Preußen giebt es be- kanntlich mehrere Benediktinerkloͤſter, ſelbſt nicht weit von Halle, oder bey Halberſtadt. Dieſe Kloͤſter muͤſſen ihre Zoͤglinge aus andern katholi- chen Laͤndern gleichſam erſchleichen; und Hr. Pa- ter Le Fevre wuͤrde, als ein ſchon zugeſtuzter, formeller Moͤnch, auch ohne Heller und Pfennig, gleich jedem andern erſchlichnen oder erheuchel- ten Kandidaten, ſehr willkommen ſeyn: und doch bleibt Hr. Pater Le Fevre zu Halle — in der lieben Freyheit! — Es iſt doch immer wahr, daß eben diejenigen, welche Andern unertraͤgliche Laſten aufbuͤrden, ſie gewoͤhnlich nicht einmal gern mit einem Finger beruͤhren! —
Der vollſtaͤndige Titel der vorhin erwaͤhnten Schrift heißt: „Anleitung zur Uebung in der „franzoͤſiſchen Sprache, nach einem abgekuͤrzten „allgemeinen Umfange alles Wiſſenswuͤrdigen be- „arbeitet, und mit einem Wortregiſter herausge- „geben von F. C. Laukhard.“ Sie erſchien dieß Jahr zu Leipzig bey Hn. G. Fleiſcher, und koſtet I Rthlr. Ich bearbeitete ſie als einen
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men. Wie weit der Mann in der Erkenntniß der
wahren, aͤchten Religion noch zuruͤck iſt! Doch,
wenn ſein paͤpſtelnder Kirchen-Eifer ihn ſo hilde-
brandiſch anregt fuͤr Andere: ſo muß es jeden Un-
befangnen billig befremden, daß er ihn nicht auch
fuͤr ihn ſelbſt anregt. In Preußen giebt es be-
kanntlich mehrere Benediktinerkloͤſter, ſelbſt nicht
weit von Halle, oder bey Halberſtadt. Dieſe
Kloͤſter muͤſſen ihre Zoͤglinge aus andern katholi-
chen Laͤndern gleichſam erſchleichen; und Hr. Pa-
ter Le Fevre wuͤrde, als ein ſchon zugeſtuzter,
formeller Moͤnch, auch ohne Heller und Pfennig,
gleich jedem andern erſchlichnen oder erheuchel-
ten Kandidaten, ſehr willkommen ſeyn: und doch
bleibt Hr. Pater Le Fevre zu Halle — in der
lieben Freyheit! — Es iſt doch immer wahr,
daß eben diejenigen, welche Andern unertraͤgliche
Laſten aufbuͤrden, ſie gewoͤhnlich nicht einmal
gern mit einem Finger beruͤhren! —
Der vollſtaͤndige Titel der vorhin erwaͤhnten
Schrift heißt: „Anleitung zur Uebung in der
„franzoͤſiſchen Sprache, nach einem abgekuͤrzten
„allgemeinen Umfange alles Wiſſenswuͤrdigen be-
„arbeitet, und mit einem Wortregiſter herausge-
„geben von F. C. Laukhard.“ Sie erſchien dieß
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/299>, abgerufen am 25.11.2024.
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