empfohlen, hätte ich dieses nicht erwartet, und da ich Eberhards Gesinnung gegen mich kannte: so wollte ich weit lieber, daß er in meiner Sache gar nicht berichtete, als daß er mich dem Mini- ster, als wer weiß, was für einen Menschen schil- derte. Ich ging also zu ihm, und bat ihn sehr, dem Hrn. von Wöllner nichts weiter zu melden, als daß ich auf die nachgesuchte Anwartschaft Verzicht thäte, daß folglich meinetwegen kein Be- richt weiter nöthig sey, u. dgl.
Hr. Eberhard versprach mir, nicht zu be- richten, und ich beruhigte mich. Aber bald dar- auf hörte ich dennoch, daß er allerdings, und oben- drein mit Beyziehung einiger Professoren, die er als meine Nichtpatronen kennen mogte, wirklich einen für mich äußerst nachtheiligen Bericht an den Hrn. von Wöllner geschickt habe. Die mir nicht abgeneigten Professoren, die Herren Nös- selt, Gren, Niemeyer, Woltär, Wolf, und andere waren gar nicht gefragt, und ihnen die Anfoderung des Ministers gar nicht zugeschickt worden.
Einige Studenten, welche zu den Zusammen- künften der Vornehmern Zutritt hatten, und mit Personen umgingen, gegen die Herr Eberhard meinetwegen unverholen gesprochen hatte, erzähl- ten mir alles wohlmeynend wieder. Ich theilte,
empfohlen, haͤtte ich dieſes nicht erwartet, und da ich Eberhards Geſinnung gegen mich kannte: ſo wollte ich weit lieber, daß er in meiner Sache gar nicht berichtete, als daß er mich dem Mini- ſter, als wer weiß, was fuͤr einen Menſchen ſchil- derte. Ich ging alſo zu ihm, und bat ihn ſehr, dem Hrn. von Woͤllner nichts weiter zu melden, als daß ich auf die nachgeſuchte Anwartſchaft Verzicht thaͤte, daß folglich meinetwegen kein Be- richt weiter noͤthig ſey, u. dgl.
Hr. Eberhard verſprach mir, nicht zu be- richten, und ich beruhigte mich. Aber bald dar- auf hoͤrte ich dennoch, daß er allerdings, und oben- drein mit Beyziehung einiger Profeſſoren, die er als meine Nichtpatronen kennen mogte, wirklich einen fuͤr mich aͤußerſt nachtheiligen Bericht an den Hrn. von Woͤllner geſchickt habe. Die mir nicht abgeneigten Profeſſoren, die Herren Noͤſ- ſelt, Gren, Niemeyer, Woltaͤr, Wolf, und andere waren gar nicht gefragt, und ihnen die Anfoderung des Miniſters gar nicht zugeſchickt worden.
Einige Studenten, welche zu den Zuſammen- kuͤnften der Vornehmern Zutritt hatten, und mit Perſonen umgingen, gegen die Herr Eberhard meinetwegen unverholen geſprochen hatte, erzaͤhl- ten mir alles wohlmeynend wieder. Ich theilte,
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empfohlen, haͤtte ich dieſes nicht erwartet, und da
ich Eberhards Geſinnung gegen mich kannte:
ſo wollte ich weit lieber, daß er in meiner Sache
gar nicht berichtete, als daß er mich dem Mini-
ſter, als wer weiß, was fuͤr einen Menſchen ſchil-
derte. Ich ging alſo zu ihm, und bat ihn ſehr,
dem Hrn. von Woͤllner nichts weiter zu melden,
als daß ich auf die nachgeſuchte Anwartſchaft
Verzicht thaͤte, daß folglich meinetwegen kein Be-
richt weiter noͤthig ſey, u. dgl.
Hr. Eberhard verſprach mir, nicht zu be-
richten, und ich beruhigte mich. Aber bald dar-
auf hoͤrte ich dennoch, daß er allerdings, und oben-
drein mit Beyziehung einiger Profeſſoren, die er
als meine Nichtpatronen kennen mogte, wirklich
einen fuͤr mich aͤußerſt nachtheiligen Bericht an
den Hrn. von Woͤllner geſchickt habe. Die mir
nicht abgeneigten Profeſſoren, die Herren Noͤſ-
ſelt, Gren, Niemeyer, Woltaͤr, Wolf,
und andere waren gar nicht gefragt, und ihnen die
Anfoderung des Miniſters gar nicht zugeſchickt
worden.
Einige Studenten, welche zu den Zuſammen-
kuͤnften der Vornehmern Zutritt hatten, und mit
Perſonen umgingen, gegen die Herr Eberhard
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/275>, abgerufen am 22.11.2024.
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