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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797.

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mich wieder zu sehen: denn mein Name existirte
dort noch in ganz frischem Andenken. Auch wird
meine Biographie, so sehr auch der Kanzler Koch
auf ihre Unterdrückung gedrungen hat, von den
Gießern noch fleißig gelesen. Ich bin vier Tage
da geblieben, habe aber meine meiste Zeit bey der
Schwester meiner Wirthin, der Frau Wille, zu-
gebracht, deren vortreffliche Tochter, ein Frauen-
zimmer von seltner Schönheit und großem Ver-
stande, mir die bezauberndste Unterhaltung gewährt
hat. Glücklich wird der Mann seyn, den Mam-
sell Wille lieben wird, aber ein Mann, wie die-
ses Mädchen ihn will, ist schwer zu finden, wenn
er dem Ideale gleichen soll, das sie sich von ihm
gebildet hat.

Von Professoren habe ich niemanden besucht,
als Hn. Köster, der noch immer so gut gegen
mich war, als vorzeiten, und dann den Lektor
Chastel: die andern Herren sind mir größten-
theils gram, besonders Herr Schmid, der Mu-
senalmanachsfabrikant. Den Hn. Prof. Mül-
ler fand ich in Gießen bey dem dort logirenden
Hn. Grafen von der Lippe, und disputirte mit
ihm über sein hochtönendes Zeugniß von der guten
und vortrefflichen Einrichtung der preußischen La-
zarethe. Das Mehrere davon steht schon im drit-
ten Bande.


mich wieder zu ſehen: denn mein Name exiſtirte
dort noch in ganz friſchem Andenken. Auch wird
meine Biographie, ſo ſehr auch der Kanzler Koch
auf ihre Unterdruͤckung gedrungen hat, von den
Gießern noch fleißig geleſen. Ich bin vier Tage
da geblieben, habe aber meine meiſte Zeit bey der
Schweſter meiner Wirthin, der Frau Wille, zu-
gebracht, deren vortreffliche Tochter, ein Frauen-
zimmer von ſeltner Schoͤnheit und großem Ver-
ſtande, mir die bezauberndſte Unterhaltung gewaͤhrt
hat. Gluͤcklich wird der Mann ſeyn, den Mam-
ſell Wille lieben wird, aber ein Mann, wie die-
ſes Maͤdchen ihn will, iſt ſchwer zu finden, wenn
er dem Ideale gleichen ſoll, das ſie ſich von ihm
gebildet hat.

Von Profeſſoren habe ich niemanden beſucht,
als Hn. Koͤſter, der noch immer ſo gut gegen
mich war, als vorzeiten, und dann den Lektor
Chaſtel: die andern Herren ſind mir groͤßten-
theils gram, beſonders Herr Schmid, der Mu-
ſenalmanachsfabrikant. Den Hn. Prof. Muͤl-
ler fand ich in Gießen bey dem dort logirenden
Hn. Grafen von der Lippe, und disputirte mit
ihm uͤber ſein hochtoͤnendes Zeugniß von der guten
und vortrefflichen Einrichtung der preußiſchen La-
zarethe. Das Mehrere davon ſteht ſchon im drit-
ten Bande.


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[254/0258] mich wieder zu ſehen: denn mein Name exiſtirte dort noch in ganz friſchem Andenken. Auch wird meine Biographie, ſo ſehr auch der Kanzler Koch auf ihre Unterdruͤckung gedrungen hat, von den Gießern noch fleißig geleſen. Ich bin vier Tage da geblieben, habe aber meine meiſte Zeit bey der Schweſter meiner Wirthin, der Frau Wille, zu- gebracht, deren vortreffliche Tochter, ein Frauen- zimmer von ſeltner Schoͤnheit und großem Ver- ſtande, mir die bezauberndſte Unterhaltung gewaͤhrt hat. Gluͤcklich wird der Mann ſeyn, den Mam- ſell Wille lieben wird, aber ein Mann, wie die- ſes Maͤdchen ihn will, iſt ſchwer zu finden, wenn er dem Ideale gleichen ſoll, das ſie ſich von ihm gebildet hat. Von Profeſſoren habe ich niemanden beſucht, als Hn. Koͤſter, der noch immer ſo gut gegen mich war, als vorzeiten, und dann den Lektor Chaſtel: die andern Herren ſind mir groͤßten- theils gram, beſonders Herr Schmid, der Mu- ſenalmanachsfabrikant. Den Hn. Prof. Muͤl- ler fand ich in Gießen bey dem dort logirenden Hn. Grafen von der Lippe, und disputirte mit ihm uͤber ſein hochtoͤnendes Zeugniß von der guten und vortrefflichen Einrichtung der preußiſchen La- zarethe. Das Mehrere davon ſteht ſchon im drit- ten Bande.

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/258>, abgerufen am 22.11.2024.