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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797.

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ralität und die Delikatesse der Mädchen untergräbt,
sie zur Koketterie und zum Luxus verleitet, den
Sinn für Häuslichkeit in einen Unsinn für Pro-
menaden, Bälle, Landfahrten und dergleichen um-
schafft, und dadurch in dem lüsternen unerfahrnen
Mädchen die künftige Hausfrau und Mutter ver-
derbet -- zur Schande der Eltern, und zum Ruin
dessen, der dereinst das Unglück hat, Mann von
so einem verkümmerten und verhudelten Puppen-
ding zu werden.

Sechs und funfzigstes Kapitel.

Mein Abschied von den Schwaben. Meine Wanderung.



Ich schrieb, nach dem Rathe des Hrn. Bispink,
an unsern Kronprinz, und bath diesen mir ehedem
gewogenen Fürsten, mir durch sein hohes Vorwort
bey dem Prinzen Ludwig von Baden, meinen
Abschied von den Schwäbischen Kraistruppen be-
wirken zu wollen. Meine Bitte, zu der, auf Ver-
mittelung des Hrn. Bispink, dem ich meine
Bittschrift geschickt hatte, um sie ferner zu besor-
gen, noch eine Fürbitte meines ehemaligen Haupt-
manns, des Hrn. von Mandelsloh, hinzukam,

ralitaͤt und die Delikateſſe der Maͤdchen untergraͤbt,
ſie zur Koketterie und zum Luxus verleitet, den
Sinn fuͤr Haͤuslichkeit in einen Unſinn fuͤr Pro-
menaden, Baͤlle, Landfahrten und dergleichen um-
ſchafft, und dadurch in dem luͤſternen unerfahrnen
Maͤdchen die kuͤnftige Hausfrau und Mutter ver-
derbet — zur Schande der Eltern, und zum Ruin
deſſen, der dereinſt das Ungluͤck hat, Mann von
ſo einem verkuͤmmerten und verhudelten Puppen-
ding zu werden.

Sechs und funfzigſtes Kapitel.

Mein Abſchied von den Schwaben. Meine Wanderung.



Ich ſchrieb, nach dem Rathe des Hrn. Bispink,
an unſern Kronprinz, und bath dieſen mir ehedem
gewogenen Fuͤrſten, mir durch ſein hohes Vorwort
bey dem Prinzen Ludwig von Baden, meinen
Abſchied von den Schwaͤbiſchen Kraistruppen be-
wirken zu wollen. Meine Bitte, zu der, auf Ver-
mittelung des Hrn. Bispink, dem ich meine
Bittſchrift geſchickt hatte, um ſie ferner zu beſor-
gen, noch eine Fuͤrbitte meines ehemaligen Haupt-
manns, des Hrn. von Mandelsloh, hinzukam,

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[230/0234] ralitaͤt und die Delikateſſe der Maͤdchen untergraͤbt, ſie zur Koketterie und zum Luxus verleitet, den Sinn fuͤr Haͤuslichkeit in einen Unſinn fuͤr Pro- menaden, Baͤlle, Landfahrten und dergleichen um- ſchafft, und dadurch in dem luͤſternen unerfahrnen Maͤdchen die kuͤnftige Hausfrau und Mutter ver- derbet — zur Schande der Eltern, und zum Ruin deſſen, der dereinſt das Ungluͤck hat, Mann von ſo einem verkuͤmmerten und verhudelten Puppen- ding zu werden. Sechs und funfzigſtes Kapitel. Mein Abſchied von den Schwaben. Meine Wanderung. Ich ſchrieb, nach dem Rathe des Hrn. Bispink, an unſern Kronprinz, und bath dieſen mir ehedem gewogenen Fuͤrſten, mir durch ſein hohes Vorwort bey dem Prinzen Ludwig von Baden, meinen Abſchied von den Schwaͤbiſchen Kraistruppen be- wirken zu wollen. Meine Bitte, zu der, auf Ver- mittelung des Hrn. Bispink, dem ich meine Bittſchrift geſchickt hatte, um ſie ferner zu beſor- gen, noch eine Fuͤrbitte meines ehemaligen Haupt- manns, des Hrn. von Mandelsloh, hinzukam,

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/234>, abgerufen am 24.11.2024.