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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797.

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Leutnant Storr, ihr Sohn, ist ein schöner
junger Mann, der sich in Absicht des Dienstes
ganz nach dem Obersten von Sandberg gebildet
hat, welcher ihn auch vorzüglich liebt. Uebrigens
hat der junge Storr viele Kenntnisse und viel
Herzensgüte. Die Tochter des Hauptmanns, wel-
che auch mit im Felde war, Fräulein Auguste,
war eine hübsche, allerliebste Blume von 15 Jahren.

Herr von Triebelhorn, Sohn des Ober-
amtmanns zu Rottenmünster -- nicht Rothmün-
ster, wie die Geographen gewöhnlich schreiben *)
-- ist ein offener, ehrlicher Mann, der freilich
aus dem Soldatenstande kein Handwerk macht,
ihm aber auch keine Schande bringt. Ich habe
wenig Menschen gefunden, mit welchen es besser wä-
re umzugehen gewesen, als mit Leutnant von
Triebelhorn. -- Diese Herren waren meine
Vorgesezte; und unter solchen Vorgesezten geht es
einem nicht übel.

Es war gerade am Palmsonntag 1795, als ich bey
den Schwaben ankam. Ich dachte an nichts we-
niger, als daß die Herren Emigrirte noch Anspruch
auf mich machen würden, aber ich betrog mich.

*) Es heißt auch auf Latein nicht coenobium rubrum,
wie es in manchen Büchern angegeben wird, sondern vallis
B. Mariae ad Nierum.

Leutnant Storr, ihr Sohn, iſt ein ſchoͤner
junger Mann, der ſich in Abſicht des Dienſtes
ganz nach dem Oberſten von Sandberg gebildet
hat, welcher ihn auch vorzuͤglich liebt. Uebrigens
hat der junge Storr viele Kenntniſſe und viel
Herzensguͤte. Die Tochter des Hauptmanns, wel-
che auch mit im Felde war, Fraͤulein Auguſte,
war eine huͤbſche, allerliebſte Blume von 15 Jahren.

Herr von Triebelhorn, Sohn des Ober-
amtmanns zu Rottenmuͤnſter — nicht Rothmuͤn-
ſter, wie die Geographen gewoͤhnlich ſchreiben *)
— iſt ein offener, ehrlicher Mann, der freilich
aus dem Soldatenſtande kein Handwerk macht,
ihm aber auch keine Schande bringt. Ich habe
wenig Menſchen gefunden, mit welchen es beſſer waͤ-
re umzugehen geweſen, als mit Leutnant von
Triebelhorn. — Dieſe Herren waren meine
Vorgeſezte; und unter ſolchen Vorgeſezten geht es
einem nicht uͤbel.

Es war gerade am Palmſonntag 1795, als ich bey
den Schwaben ankam. Ich dachte an nichts we-
niger, als daß die Herren Emigrirte noch Anſpruch
auf mich machen wuͤrden, aber ich betrog mich.

*) Es heißt auch auf Latein nicht coenobium rubrum,
wie es in manchen Büchern angegeben wird, ſondern vallis
B. Mariae ad Nierum.
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[197/0201] Leutnant Storr, ihr Sohn, iſt ein ſchoͤner junger Mann, der ſich in Abſicht des Dienſtes ganz nach dem Oberſten von Sandberg gebildet hat, welcher ihn auch vorzuͤglich liebt. Uebrigens hat der junge Storr viele Kenntniſſe und viel Herzensguͤte. Die Tochter des Hauptmanns, wel- che auch mit im Felde war, Fraͤulein Auguſte, war eine huͤbſche, allerliebſte Blume von 15 Jahren. Herr von Triebelhorn, Sohn des Ober- amtmanns zu Rottenmuͤnſter — nicht Rothmuͤn- ſter, wie die Geographen gewoͤhnlich ſchreiben *) — iſt ein offener, ehrlicher Mann, der freilich aus dem Soldatenſtande kein Handwerk macht, ihm aber auch keine Schande bringt. Ich habe wenig Menſchen gefunden, mit welchen es beſſer waͤ- re umzugehen geweſen, als mit Leutnant von Triebelhorn. — Dieſe Herren waren meine Vorgeſezte; und unter ſolchen Vorgeſezten geht es einem nicht uͤbel. Es war gerade am Palmſonntag 1795, als ich bey den Schwaben ankam. Ich dachte an nichts we- niger, als daß die Herren Emigrirte noch Anſpruch auf mich machen wuͤrden, aber ich betrog mich. *) Es heißt auch auf Latein nicht coenobium rubrum, wie es in manchen Büchern angegeben wird, ſondern vallis B. Mariae ad Nierum.

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/201>, abgerufen am 22.11.2024.