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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797.

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Ich für mein Theil lebte ziemlich ruhig, und
befand mich meistens in Ettenheim, wo ich mit
dem Canonicus Sebastiani, der von Strasburg
flüchtig geworden war, Bekanntschaft gemacht
hatte. Dieser Herr liebte ein gut Glas Wein und
die Zotologie: und so war ich eben kein unrechter
Gesellschafter für ihn. Ich hoffe, man wird mir
meine aufrichtigen Geständnisse verzeihen: ich mag
nicht für besser angesehen werden, als ich bin.

Es vergingen wenig Tage, daß nicht einige
von unsern Leuten wegliefen: sie hatten nur ohnge-
fähr eine Stunde bis ins Badische; und im Badi-
schen hatten die Emigranten nichts mehr zu befeh-
len: ihre Requisition wurde dort durchaus nicht
respektirt. Ich hatte vom Marki von Aunoy
die Versicherung erhalten, daß man mir fünf Louis-
d'or gleich und fünfe nach Verlauf von sechs Mo-
naten zahlen würde. Allein ich erhielt nur vier
Laubthaler, indem der Adjutant sagte, er habe
nicht mehr in der Kasse. Damit ließ ich mich an-
fänglich auch abspeisen, und lebte von meinem
Traktament, oder von 30 Kreuzer täglich. Als

Hexen, Gespenster u. dgl., an die man natürlich auch glaubt.
Zu Ettenheimmünster will man den Spuker Schwump oft
am hellen Tage gesehn haben. Was die Agatha's-Zettel im
Breisgau sind, das sind in andern katholischen Gegenden die
[unleserliches Material - Zeichen fehlt] Drey Königs-Zettel.

Ich fuͤr mein Theil lebte ziemlich ruhig, und
befand mich meiſtens in Ettenheim, wo ich mit
dem Canonicus Sebaſtiani, der von Strasburg
fluͤchtig geworden war, Bekanntſchaft gemacht
hatte. Dieſer Herr liebte ein gut Glas Wein und
die Zotologie: und ſo war ich eben kein unrechter
Geſellſchafter fuͤr ihn. Ich hoffe, man wird mir
meine aufrichtigen Geſtaͤndniſſe verzeihen: ich mag
nicht fuͤr beſſer angeſehen werden, als ich bin.

Es vergingen wenig Tage, daß nicht einige
von unſern Leuten wegliefen: ſie hatten nur ohnge-
faͤhr eine Stunde bis ins Badiſche; und im Badi-
ſchen hatten die Emigranten nichts mehr zu befeh-
len: ihre Requiſition wurde dort durchaus nicht
reſpektirt. Ich hatte vom Marki von Aunoy
die Verſicherung erhalten, daß man mir fuͤnf Louis-
d'or gleich und fuͤnfe nach Verlauf von ſechs Mo-
naten zahlen wuͤrde. Allein ich erhielt nur vier
Laubthaler, indem der Adjutant ſagte, er habe
nicht mehr in der Kaſſe. Damit ließ ich mich an-
faͤnglich auch abſpeiſen, und lebte von meinem
Traktament, oder von 30 Kreuzer taͤglich. Als

Hexen, Geſpenſter u. dgl., an die man natürlich auch glaubt.
Zu Ettenheimmünſter will man den Spuker Schwump oft
am hellen Tage geſehn haben. Was die Agatha's-Zettel im
Breisgau ſind, das ſind in andern katholiſchen Gegenden die
[unleserliches Material – Zeichen fehlt] Drey Koͤnigs-Zettel.
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[190/0194] Ich fuͤr mein Theil lebte ziemlich ruhig, und befand mich meiſtens in Ettenheim, wo ich mit dem Canonicus Sebaſtiani, der von Strasburg fluͤchtig geworden war, Bekanntſchaft gemacht hatte. Dieſer Herr liebte ein gut Glas Wein und die Zotologie: und ſo war ich eben kein unrechter Geſellſchafter fuͤr ihn. Ich hoffe, man wird mir meine aufrichtigen Geſtaͤndniſſe verzeihen: ich mag nicht fuͤr beſſer angeſehen werden, als ich bin. Es vergingen wenig Tage, daß nicht einige von unſern Leuten wegliefen: ſie hatten nur ohnge- faͤhr eine Stunde bis ins Badiſche; und im Badi- ſchen hatten die Emigranten nichts mehr zu befeh- len: ihre Requiſition wurde dort durchaus nicht reſpektirt. Ich hatte vom Marki von Aunoy die Verſicherung erhalten, daß man mir fuͤnf Louis- d'or gleich und fuͤnfe nach Verlauf von ſechs Mo- naten zahlen wuͤrde. Allein ich erhielt nur vier Laubthaler, indem der Adjutant ſagte, er habe nicht mehr in der Kaſſe. Damit ließ ich mich an- faͤnglich auch abſpeiſen, und lebte von meinem Traktament, oder von 30 Kreuzer taͤglich. Als *) *) Hexen, Geſpenſter u. dgl., an die man natürlich auch glaubt. Zu Ettenheimmünſter will man den Spuker Schwump oft am hellen Tage geſehn haben. Was die Agatha's-Zettel im Breisgau ſind, das ſind in andern katholiſchen Gegenden die _ Drey Koͤnigs-Zettel.

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/194>, abgerufen am 24.11.2024.