Spanien und Sardinien, Rußland, und das ganze deutsche Reich, ja, alle andre Fürsten in ganz Eu- ropa, vielleicht auch gar der Großtürk fallen uns auf den Hals, und werden den Untergang unsrer ganzen Nation beschleunigen -- sobald wir uns ih- nen ferner widersetzen. Es ist aber den Großen von Europa blos darum zu thun, Ruhe und Wohl- stand in Frankreich wieder herzustellen, und die Mörder des Königs zur Verantwortung und Strafe zu ziehen. Der Nationalkonvent sieht das ein, und weiß, daß er auf jeden Fall verlohren ist: und eben deßwegen will er mit Gewalt, daß wir uns rüsten, und gegen den unbezwinglichen und fürch- terlichen Feind ziehen sollen. Wenn wir dieß thun, so sind wir und der Konvent verlohren: thun wir es aber nicht, je nun, so muß der Konvent nach- geben, und wir -- wir haben Frieden und Ruhe!
Das war der Inhalt aller aristokratischen Pre- digten in Frankreich im Jahre 1793. Aber die Idee von einer gesetzmäßigen Freyheit, und einer edlen Unabhängigkeit ohne das Joch einer willkühr- lichen Herrschaft oder Despotie war schon damals so tief in die Gemüther eingedrungen, daß bey dem Aufgebot im Herbste eben des Jahres, Alles zulief, so sehr, daß man endlich gar genöthigt war, recht sehr Viele wieder nach Hause zu schicken.
Spanien und Sardinien, Rußland, und das ganze deutſche Reich, ja, alle andre Fuͤrſten in ganz Eu- ropa, vielleicht auch gar der Großtuͤrk fallen uns auf den Hals, und werden den Untergang unſrer ganzen Nation beſchleunigen — ſobald wir uns ih- nen ferner widerſetzen. Es iſt aber den Großen von Europa blos darum zu thun, Ruhe und Wohl- ſtand in Frankreich wieder herzuſtellen, und die Moͤrder des Koͤnigs zur Verantwortung und Strafe zu ziehen. Der Nationalkonvent ſieht das ein, und weiß, daß er auf jeden Fall verlohren iſt: und eben deßwegen will er mit Gewalt, daß wir uns ruͤſten, und gegen den unbezwinglichen und fuͤrch- terlichen Feind ziehen ſollen. Wenn wir dieß thun, ſo ſind wir und der Konvent verlohren: thun wir es aber nicht, je nun, ſo muß der Konvent nach- geben, und wir — wir haben Frieden und Ruhe!
Das war der Inhalt aller ariſtokratiſchen Pre- digten in Frankreich im Jahre 1793. Aber die Idee von einer geſetzmaͤßigen Freyheit, und einer edlen Unabhaͤngigkeit ohne das Joch einer willkuͤhr- lichen Herrſchaft oder Despotie war ſchon damals ſo tief in die Gemuͤther eingedrungen, daß bey dem Aufgebot im Herbſte eben des Jahres, Alles zulief, ſo ſehr, daß man endlich gar genoͤthigt war, recht ſehr Viele wieder nach Hauſe zu ſchicken.
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Spanien und Sardinien, Rußland, und das ganze
deutſche Reich, ja, alle andre Fuͤrſten in ganz Eu-
ropa, vielleicht auch gar der Großtuͤrk fallen uns
auf den Hals, und werden den Untergang unſrer
ganzen Nation beſchleunigen — ſobald wir uns ih-
nen ferner widerſetzen. Es iſt aber den Großen
von Europa blos darum zu thun, Ruhe und Wohl-
ſtand in Frankreich wieder herzuſtellen, und die
Moͤrder des Koͤnigs zur Verantwortung und Strafe
zu ziehen. Der Nationalkonvent ſieht das ein,
und weiß, daß er auf jeden Fall verlohren iſt: und
eben deßwegen will er mit Gewalt, daß wir uns
ruͤſten, und gegen den unbezwinglichen und fuͤrch-
terlichen Feind ziehen ſollen. Wenn wir dieß thun,
ſo ſind wir und der Konvent verlohren: thun wir
es aber nicht, je nun, ſo muß der Konvent nach-
geben, und wir — wir haben Frieden und Ruhe!
Das war der Inhalt aller ariſtokratiſchen Pre-
digten in Frankreich im Jahre 1793. Aber die
Idee von einer geſetzmaͤßigen Freyheit, und einer
edlen Unabhaͤngigkeit ohne das Joch einer willkuͤhr-
lichen Herrſchaft oder Despotie war ſchon damals
ſo tief in die Gemuͤther eingedrungen, daß bey dem
Aufgebot im Herbſte eben des Jahres, Alles zulief,
ſo ſehr, daß man endlich gar genoͤthigt war, recht
ſehr Viele wieder nach Hauſe zu ſchicken.
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/72>, abgerufen am 27.11.2024.
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