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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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hang, der Teufel und die Gespenster auch nichts
mehr.

Ich: Also ist's doch auch spuken gangen
bey euch?

Er: Das mein' ich! Droben im Condelschen
Pallast ließ sich jedesmal, wenn jemand aus der
Familie starb, ein weißer Geist sehen, und im Pa-
lais Mazarin haben die Kapuziner noch vor acht
Jahren ein Gespenst ausgebannt, und es hinaus
nach Mirande verwiesen, wo es noch vor eini-
gen Jahren tüchtig gespukt hat.

Ich: So hats ja wohl auch Hexen bey euch
gegeben?

Er: Allerdings! Die Burgunder waren immer
ein dummes, abergläubiges Volk, so dumm zwar
nicht, als unsre Nachbarn in der Franche Comte,
und im Delphinat, aber doch sehr dumm und un-
wissend. Da haben wir denn ganz natürlich auch
Hexen die Menge gehabt! Noch vor 20 Jahren --
ich weiß es noch, als geschähe es heute, -- wur-
de eine Hebamme beym Parlament als Hexe ange-
klagt, aber das Parlament nahm keine Notiz da-
von, und verwies die Sache an den Bischof. Die-
ser fand die Frau unschuldig, und ließ sie. Kurz
darauf schlug der Donner in eine Kirche, und zün-
dete; auch zerschlug der Hagel unsre Fruchtfelder.
Der Pöbel glaubte, die alte Hebamme sey an die-

hang, der Teufel und die Geſpenſter auch nichts
mehr.

Ich: Alſo iſt's doch auch ſpuken gangen
bey euch?

Er: Das mein' ich! Droben im Condélſchen
Pallaſt ließ ſich jedesmal, wenn jemand aus der
Familie ſtarb, ein weißer Geiſt ſehen, und im Pa-
lais Mazarin haben die Kapuziner noch vor acht
Jahren ein Geſpenſt ausgebannt, und es hinaus
nach Mirande verwieſen, wo es noch vor eini-
gen Jahren tuͤchtig geſpukt hat.

Ich: So hats ja wohl auch Hexen bey euch
gegeben?

Er: Allerdings! Die Burgunder waren immer
ein dummes, aberglaͤubiges Volk, ſo dumm zwar
nicht, als unſre Nachbarn in der Franche Comté,
und im Delphinat, aber doch ſehr dumm und un-
wiſſend. Da haben wir denn ganz natuͤrlich auch
Hexen die Menge gehabt! Noch vor 20 Jahren —
ich weiß es noch, als geſchaͤhe es heute, — wur-
de eine Hebamme beym Parlament als Hexe ange-
klagt, aber das Parlament nahm keine Notiz da-
von, und verwies die Sache an den Biſchof. Die-
ſer fand die Frau unſchuldig, und ließ ſie. Kurz
darauf ſchlug der Donner in eine Kirche, und zuͤn-
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[502/0506] hang, der Teufel und die Geſpenſter auch nichts mehr. Ich: Alſo iſt's doch auch ſpuken gangen bey euch? Er: Das mein' ich! Droben im Condélſchen Pallaſt ließ ſich jedesmal, wenn jemand aus der Familie ſtarb, ein weißer Geiſt ſehen, und im Pa- lais Mazarin haben die Kapuziner noch vor acht Jahren ein Geſpenſt ausgebannt, und es hinaus nach Mirande verwieſen, wo es noch vor eini- gen Jahren tuͤchtig geſpukt hat. Ich: So hats ja wohl auch Hexen bey euch gegeben? Er: Allerdings! Die Burgunder waren immer ein dummes, aberglaͤubiges Volk, ſo dumm zwar nicht, als unſre Nachbarn in der Franche Comté, und im Delphinat, aber doch ſehr dumm und un- wiſſend. Da haben wir denn ganz natuͤrlich auch Hexen die Menge gehabt! Noch vor 20 Jahren — ich weiß es noch, als geſchaͤhe es heute, — wur- de eine Hebamme beym Parlament als Hexe ange- klagt, aber das Parlament nahm keine Notiz da- von, und verwies die Sache an den Biſchof. Die- ſer fand die Frau unſchuldig, und ließ ſie. Kurz darauf ſchlug der Donner in eine Kirche, und zuͤn- dete; auch zerſchlug der Hagel unſre Fruchtfelder. Der Poͤbel glaubte, die alte Hebamme ſey an die-

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/506>, abgerufen am 22.11.2024.