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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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Er: Ich und noch mehrere sind überzeugt, daß
du ein Emissär der Preußen bist, der hieher kam,
um Dentzel zu bestechen.

Ich: Ey, seht doch einmal an! Wenn du das
so sicher weißt, warum hast du denn diese Nacht
auf dem Conseil de defense geschwiegen?

Er: Närrischer Kopf, das hab' ich deinetwe-
gen gethan! Ich wollte dich nicht in Gefahr brin-
gen: aber hier mußt du mir bekennen.

Ich: Was hast du denn für ein Recht, mich
so zu Rede zu stellen?

Er: Wenn du mir hier nicht bekennst, so laß
ich dich wieder aufs Conseil fodern. Dentzel ist
ein schlechter Mensch (malheureux).

Ich: Was geht das mich an?

Er: Gegen dich ist er auch ein Verräther.

Ich: So?

Er: Ja, gegen dich! Er hat eben heute aus-
gesagt, daß du von den Feinden, und namentlich
vom General Mannstein, (ich holte wieder ganz
frey Odem) an ihn geschickt seyst, und ihm aller-
ley Vorschläge zur Uebergabe gethan habest.

Ich: Wenn Dentzel das gesagt hat, so ist
er ein Lügner.

Er: Das kannst du so hinsagen? -- Gut: Ich
werde ihn mit dir konfrontiren lassen. -- Doch
nein, du daurest mich: du bist ein leichtsinniger,

Er: Ich und noch mehrere ſind uͤberzeugt, daß
du ein Emiſſaͤr der Preußen biſt, der hieher kam,
um Dentzel zu beſtechen.

Ich: Ey, ſeht doch einmal an! Wenn du das
ſo ſicher weißt, warum haſt du denn dieſe Nacht
auf dem Conſeil de défenſe geſchwiegen?

Er: Naͤrriſcher Kopf, das hab' ich deinetwe-
gen gethan! Ich wollte dich nicht in Gefahr brin-
gen: aber hier mußt du mir bekennen.

Ich: Was haſt du denn fuͤr ein Recht, mich
ſo zu Rede zu ſtellen?

Er: Wenn du mir hier nicht bekennſt, ſo laß
ich dich wieder aufs Conſeil fodern. Dentzel iſt
ein ſchlechter Menſch (malheureux).

Ich: Was geht das mich an?

Er: Gegen dich iſt er auch ein Verraͤther.

Ich: So?

Er: Ja, gegen dich! Er hat eben heute aus-
geſagt, daß du von den Feinden, und namentlich
vom General Mannſtein, (ich holte wieder ganz
frey Odem) an ihn geſchickt ſeyſt, und ihm aller-
ley Vorſchlaͤge zur Uebergabe gethan habeſt.

Ich: Wenn Dentzel das geſagt hat, ſo iſt
er ein Luͤgner.

Er: Das kannſt du ſo hinſagen? — Gut: Ich
werde ihn mit dir konfrontiren laſſen. — Doch
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[45/0049] Er: Ich und noch mehrere ſind uͤberzeugt, daß du ein Emiſſaͤr der Preußen biſt, der hieher kam, um Dentzel zu beſtechen. Ich: Ey, ſeht doch einmal an! Wenn du das ſo ſicher weißt, warum haſt du denn dieſe Nacht auf dem Conſeil de défenſe geſchwiegen? Er: Naͤrriſcher Kopf, das hab' ich deinetwe- gen gethan! Ich wollte dich nicht in Gefahr brin- gen: aber hier mußt du mir bekennen. Ich: Was haſt du denn fuͤr ein Recht, mich ſo zu Rede zu ſtellen? Er: Wenn du mir hier nicht bekennſt, ſo laß ich dich wieder aufs Conſeil fodern. Dentzel iſt ein ſchlechter Menſch (malheureux). Ich: Was geht das mich an? Er: Gegen dich iſt er auch ein Verraͤther. Ich: So? Er: Ja, gegen dich! Er hat eben heute aus- geſagt, daß du von den Feinden, und namentlich vom General Mannſtein, (ich holte wieder ganz frey Odem) an ihn geſchickt ſeyſt, und ihm aller- ley Vorſchlaͤge zur Uebergabe gethan habeſt. Ich: Wenn Dentzel das geſagt hat, ſo iſt er ein Luͤgner. Er: Das kannſt du ſo hinſagen? — Gut: Ich werde ihn mit dir konfrontiren laſſen. — Doch nein, du daureſt mich: du biſt ein leichtſinniger,

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/49>, abgerufen am 24.11.2024.