viele wurden erwischt, und dann auf 8, 14 Ta- ge eingesteckt. Ich kenne ihrer, welche drey-vier- mal zu entlaufen versucht haben. Viele sind auch durchgeschlüpft, welches endlich sehr leicht wurde, nachdem, wie man weiß, die Jakobiner die Grän- zen nicht mehr so stark besezt hielten. Als vollends das Dekret über die Entlassung neutraler Auslän- der bekannt wurde, da machten Viele sich und an- dern falsche Taufscheine, besonders ein gewisser Bernhard von Würzburg, ein ehemaliger Jesuiter- schüler. Ein Andrer, Böhmroth, vom Regi- ment Wolfframsdorff, fabricirte gar falsche Sie- gel, und so gelangten Viele zu Pässen nach der Schweiz. Aber endlich wurde auch dieser Kunst- griff entdeckt, besonders da in den falschen Tauf- scheinen oft die lächerlichsten, grammatikalischen Schnitzer vorkamen. Das Departement untersuch- te also die Papiere von nun an genauer, ob ihnen gleich wenig daran lag, daß solche unnütze Men- schen Frankreich verließen. Böhmroth wurde drey Monate eingesteckt, weil er für einen Andern einen Paß verfertiget und das Siegel des Depar- tements nachgemacht hatte.
Aus dem, was ich hier erzählt habe, kann man schon abnehmen, warum Mancher, der aus Frank- reich zurückkam, übel von den Franzosen spricht. Aber ich getraue mich auch, ganz dreiste zu behaup-
viele wurden erwiſcht, und dann auf 8, 14 Ta- ge eingeſteckt. Ich kenne ihrer, welche drey-vier- mal zu entlaufen verſucht haben. Viele ſind auch durchgeſchluͤpft, welches endlich ſehr leicht wurde, nachdem, wie man weiß, die Jakobiner die Graͤn- zen nicht mehr ſo ſtark beſezt hielten. Als vollends das Dekret uͤber die Entlaſſung neutraler Auslaͤn- der bekannt wurde, da machten Viele ſich und an- dern falſche Taufſcheine, beſonders ein gewiſſer Bernhard von Wuͤrzburg, ein ehemaliger Jeſuiter- ſchuͤler. Ein Andrer, Boͤhmroth, vom Regi- ment Wolfframsdorff, fabricirte gar falſche Sie- gel, und ſo gelangten Viele zu Paͤſſen nach der Schweiz. Aber endlich wurde auch dieſer Kunſt- griff entdeckt, beſonders da in den falſchen Tauf- ſcheinen oft die laͤcherlichſten, grammatikaliſchen Schnitzer vorkamen. Das Departement unterſuch- te alſo die Papiere von nun an genauer, ob ihnen gleich wenig daran lag, daß ſolche unnuͤtze Men- ſchen Frankreich verließen. Boͤhmroth wurde drey Monate eingeſteckt, weil er fuͤr einen Andern einen Paß verfertiget und das Siegel des Depar- tements nachgemacht hatte.
Aus dem, was ich hier erzaͤhlt habe, kann man ſchon abnehmen, warum Mancher, der aus Frank- reich zuruͤckkam, uͤbel von den Franzoſen ſpricht. Aber ich getraue mich auch, ganz dreiſte zu behaup-
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viele wurden erwiſcht, und dann auf 8, 14 Ta-
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mal zu entlaufen verſucht haben. Viele ſind auch
durchgeſchluͤpft, welches endlich ſehr leicht wurde,
nachdem, wie man weiß, die Jakobiner die Graͤn-
zen nicht mehr ſo ſtark beſezt hielten. Als vollends
das Dekret uͤber die Entlaſſung neutraler Auslaͤn-
der bekannt wurde, da machten Viele ſich und an-
dern falſche Taufſcheine, beſonders ein gewiſſer
Bernhard von Wuͤrzburg, ein ehemaliger Jeſuiter-
ſchuͤler. Ein Andrer, Boͤhmroth, vom Regi-
ment Wolfframsdorff, fabricirte gar falſche Sie-
gel, und ſo gelangten Viele zu Paͤſſen nach der
Schweiz. Aber endlich wurde auch dieſer Kunſt-
griff entdeckt, beſonders da in den falſchen Tauf-
ſcheinen oft die laͤcherlichſten, grammatikaliſchen
Schnitzer vorkamen. Das Departement unterſuch-
te alſo die Papiere von nun an genauer, ob ihnen
gleich wenig daran lag, daß ſolche unnuͤtze Men-
ſchen Frankreich verließen. Boͤhmroth wurde
drey Monate eingeſteckt, weil er fuͤr einen Andern
einen Paß verfertiget und das Siegel des Depar-
tements nachgemacht hatte.
Aus dem, was ich hier erzaͤhlt habe, kann man
ſchon abnehmen, warum Mancher, der aus Frank-
reich zuruͤckkam, uͤbel von den Franzoſen ſpricht.
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/481>, abgerufen am 25.11.2024.
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