oblag. Dieser Mann wollte nun nicht, daß ich meine eignen Kleider im Dienste des Hospitals abnu[tz]en sollte, und gab mir die Uniform eines Krankenwärters, das heißt, eine schwärzliche Jacke mit gelben Knöpfen, ein paar lange Hosen, oder ein Pantalon, und eine blaue National-Mütze mit rothem Rand, der oben weiß eingefaßt war. Denn diese drey Farben zusammen machen die National- Farbe aus. Außerdem hatte ich noch eine weiße Leinen-Schürze vor.
Ich war auf dem Saal La Montagne an- gestellt, und hatte 14 Kranken zu besorgen, welche meist Deutsche waren. Die Säle in den Spitä- lern haben alle ihre Namen, die über den Thüren angeschrieben stehen, und von den neuen Begeben- heiten hergenommen sind. Da waren also Salle Marat, Pelletier, Fraternite, Egalite, Liberte, Guillaume Tell, Brutus, Cas- sius, Barra und andere mehr: denn im Hospi- tal Chailler allein waren über 30 Krankensäle.
Unter meinen Kranken war auch der oben schon genannte Chirurgus vom Regiment Pr. Ferdinand von Preußen, Namens Ludwig, welcher aus Col- mar nach Dijon gekommen war. Ich habe viele Mühe mit diesem Manne gehabt, aber troz aller Bemühung der Aerzte und troz der allerbesten Pflege starb er doch einige Zeit hernach an der Schwind-
oblag. Dieſer Mann wollte nun nicht, daß ich meine eignen Kleider im Dienſte des Hoſpitals abnu[tz]en ſollte, und gab mir die Uniform eines Krankenwaͤrters, das heißt, eine ſchwaͤrzliche Jacke mit gelben Knoͤpfen, ein paar lange Hoſen, oder ein Pantalon, und eine blaue National-Muͤtze mit rothem Rand, der oben weiß eingefaßt war. Denn dieſe drey Farben zuſammen machen die National- Farbe aus. Außerdem hatte ich noch eine weiße Leinen-Schuͤrze vor.
Ich war auf dem Saal La Montagne an- geſtellt, und hatte 14 Kranken zu beſorgen, welche meiſt Deutſche waren. Die Saͤle in den Spitaͤ- lern haben alle ihre Namen, die uͤber den Thuͤren angeſchrieben ſtehen, und von den neuen Begeben- heiten hergenommen ſind. Da waren alſo Salle Marat, Pelletier, Fraternité, Egalité, Liberté, Guillaume Tell, Brutus, Caſ- ſius, Barra und andere mehr: denn im Hoſpi- tal Chailler allein waren uͤber 30 Krankenſaͤle.
Unter meinen Kranken war auch der oben ſchon genannte Chirurgus vom Regiment Pr. Ferdinand von Preußen, Namens Ludwig, welcher aus Col- mar nach Dijon gekommen war. Ich habe viele Muͤhe mit dieſem Manne gehabt, aber troz aller Bemuͤhung der Aerzte und troz der allerbeſten Pflege ſtarb er doch einige Zeit hernach an der Schwind-
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oblag. Dieſer Mann wollte nun nicht, daß ich
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Krankenwaͤrters, das heißt, eine ſchwaͤrzliche Jacke
mit gelben Knoͤpfen, ein paar lange Hoſen, oder
ein Pantalon, und eine blaue National-Muͤtze mit
rothem Rand, der oben weiß eingefaßt war. Denn
dieſe drey Farben zuſammen machen die National-
Farbe aus. Außerdem hatte ich noch eine weiße
Leinen-Schuͤrze vor.
Ich war auf dem Saal La Montagne an-
geſtellt, und hatte 14 Kranken zu beſorgen, welche
meiſt Deutſche waren. Die Saͤle in den Spitaͤ-
lern haben alle ihre Namen, die uͤber den Thuͤren
angeſchrieben ſtehen, und von den neuen Begeben-
heiten hergenommen ſind. Da waren alſo Salle
Marat, Pelletier, Fraternité, Egalité,
Liberté, Guillaume Tell, Brutus, Caſ-
ſius, Barra und andere mehr: denn im Hoſpi-
tal Chailler allein waren uͤber 30 Krankenſaͤle.
Unter meinen Kranken war auch der oben ſchon
genannte Chirurgus vom Regiment Pr. Ferdinand
von Preußen, Namens Ludwig, welcher aus Col-
mar nach Dijon gekommen war. Ich habe viele
Muͤhe mit dieſem Manne gehabt, aber troz aller
Bemuͤhung der Aerzte und troz der allerbeſten Pflege
ſtarb er doch einige Zeit hernach an der Schwind-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/449>, abgerufen am 25.11.2024.
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