Klauen fällt. Die Spitzbüberey bey uns ist gar zu groß!
Ich. Spitzbüberey? Doch wohl hier in Lan- dau nicht?
Dentzel. Das will ich eben nicht behaupten: aber gesezt, daß unsre hiesige Garnison auch noch so ehrlich ist: so ist doch unsre Gefahr immer nicht klein.
Ich. Allerdings nicht, besonders wenn der Ersatz nicht bald kommen sollte.
Dentzel. Das ist eben der Teufel! Wenn Landau in den Händen der Republikaner bleiben soll, so muß es bald entsezt werden. Wir allein sind viel zu schwach, um uns mit Vortheil lange zu behaupten. -- Aber glaubst du auch, Lands- mann, daß wir auf Entsatz rechnen können?
Ich. Das mußt du besser verstehen, als ich.
Dentzel. Den Teufel kann ich verstehen! Weis ich denn, ob die Generale, welche uns ent- setzen sollen, ehrliche Leute sind, oder nicht! Wie, wenn sie sich bestechen lassen? Eure deutschen Her- ren sind Vokativusse, und unsre Mosjehs haben so allerhand Gesinnungen, worauf man nicht fest bauen kann.
Ich. Das weis ich: es sind Euch gar viele schon untreu worden.
Klauen faͤllt. Die Spitzbuͤberey bey uns iſt gar zu groß!
Ich. Spitzbuͤberey? Doch wohl hier in Lan- dau nicht?
Dentzel. Das will ich eben nicht behaupten: aber geſezt, daß unſre hieſige Garniſon auch noch ſo ehrlich iſt: ſo iſt doch unſre Gefahr immer nicht klein.
Ich. Allerdings nicht, beſonders wenn der Erſatz nicht bald kommen ſollte.
Dentzel. Das iſt eben der Teufel! Wenn Landau in den Haͤnden der Republikaner bleiben ſoll, ſo muß es bald entſezt werden. Wir allein ſind viel zu ſchwach, um uns mit Vortheil lange zu behaupten. — Aber glaubſt du auch, Lands- mann, daß wir auf Entſatz rechnen koͤnnen?
Ich. Das mußt du beſſer verſtehen, als ich.
Dentzel. Den Teufel kann ich verſtehen! Weis ich denn, ob die Generale, welche uns ent- ſetzen ſollen, ehrliche Leute ſind, oder nicht! Wie, wenn ſie ſich beſtechen laſſen? Eure deutſchen Her- ren ſind Vokativuſſe, und unſre Mosjehs haben ſo allerhand Geſinnungen, worauf man nicht feſt bauen kann.
Ich. Das weis ich: es ſind Euch gar viele ſchon untreu worden.
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Klauen faͤllt. Die Spitzbuͤberey bey uns iſt gar zu
groß!
Ich. Spitzbuͤberey? Doch wohl hier in Lan-
dau nicht?
Dentzel. Das will ich eben nicht behaupten:
aber geſezt, daß unſre hieſige Garniſon auch noch
ſo ehrlich iſt: ſo iſt doch unſre Gefahr immer nicht
klein.
Ich. Allerdings nicht, beſonders wenn der
Erſatz nicht bald kommen ſollte.
Dentzel. Das iſt eben der Teufel! Wenn
Landau in den Haͤnden der Republikaner bleiben
ſoll, ſo muß es bald entſezt werden. Wir allein
ſind viel zu ſchwach, um uns mit Vortheil lange
zu behaupten. — Aber glaubſt du auch, Lands-
mann, daß wir auf Entſatz rechnen koͤnnen?
Ich. Das mußt du beſſer verſtehen, als ich.
Dentzel. Den Teufel kann ich verſtehen!
Weis ich denn, ob die Generale, welche uns ent-
ſetzen ſollen, ehrliche Leute ſind, oder nicht! Wie,
wenn ſie ſich beſtechen laſſen? Eure deutſchen Her-
ren ſind Vokativuſſe, und unſre Mosjehs haben ſo
allerhand Geſinnungen, worauf man nicht feſt
bauen kann.
Ich. Das weis ich: es ſind Euch gar viele
ſchon untreu worden.
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/31>, abgerufen am 24.11.2024.
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