trat sie mit Füßen. Da nun auf solche Excesse der Tod steht, so wurde er ergriffen, und hingerichtet.
Zu St Jean de Losne, oder Lone, welche Stadt jezt Belle Defense heißt, widersezte sich ein Prie- ster denen, welche eine dasige Kirche ausleeren soll- ten. Er wollte durchaus die Zerstörung des Al- tars nicht zugeben, und schlug einem Handwerks- mann, welcher ein Heiligenbild herabriß, so ge- waltig auf den Kopf, daß dieser hinstürzte, und bald darauf verschied. Auch dieser Priester ist guillotinirt worden.
In allen französischen Städten konnte man da- mals auf allen Straßen angeklebte Urtheile in Menge lesen, welche gegen Priester gesprochen waren, die sich den Befehlen der Nation thätig widersezt hatten.
Daß der Konvent bey diesen Umständen nicht wenig beunruhiget gewesen sey, ist leicht zu denken, zumal, da die Mitglieder desselben, als einsichtige Männer, gar wohl merken konnten, welchen Ein- fluß der Fanatismus auf die öffentliche Meynung schon hatte: und an der öffentlichen Meynung lag ja ganz allein die Erhaltung der Republik! Die auswärtigen Feinde waren nicht so fürchterlich, als die Pfaffen-Brut im Lande.
Da Güte und vernünftige Belehrung nicht zu- reichten, den Priestern folgsame Achtung gegen
trat ſie mit Fuͤßen. Da nun auf ſolche Exceſſe der Tod ſteht, ſo wurde er ergriffen, und hingerichtet.
Zu St Jean de Losne, oder Lône, welche Stadt jezt Belle Défenſe heißt, widerſezte ſich ein Prie- ſter denen, welche eine daſige Kirche ausleeren ſoll- ten. Er wollte durchaus die Zerſtoͤrung des Al- tars nicht zugeben, und ſchlug einem Handwerks- mann, welcher ein Heiligenbild herabriß, ſo ge- waltig auf den Kopf, daß dieſer hinſtuͤrzte, und bald darauf verſchied. Auch dieſer Prieſter iſt guillotinirt worden.
In allen franzoͤſiſchen Staͤdten konnte man da- mals auf allen Straßen angeklebte Urtheile in Menge leſen, welche gegen Prieſter geſprochen waren, die ſich den Befehlen der Nation thaͤtig widerſezt hatten.
Daß der Konvent bey dieſen Umſtaͤnden nicht wenig beunruhiget geweſen ſey, iſt leicht zu denken, zumal, da die Mitglieder deſſelben, als einſichtige Maͤnner, gar wohl merken konnten, welchen Ein- fluß der Fanatismus auf die oͤffentliche Meynung ſchon hatte: und an der oͤffentlichen Meynung lag ja ganz allein die Erhaltung der Republik! Die auswaͤrtigen Feinde waren nicht ſo fuͤrchterlich, als die Pfaffen-Brut im Lande.
Da Guͤte und vernuͤnftige Belehrung nicht zu- reichten, den Prieſtern folgſame Achtung gegen
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trat ſie mit Fuͤßen. Da nun auf ſolche Exceſſe der
Tod ſteht, ſo wurde er ergriffen, und hingerichtet.
Zu St Jean de Losne, oder Lône, welche Stadt
jezt Belle Défenſe heißt, widerſezte ſich ein Prie-
ſter denen, welche eine daſige Kirche ausleeren ſoll-
ten. Er wollte durchaus die Zerſtoͤrung des Al-
tars nicht zugeben, und ſchlug einem Handwerks-
mann, welcher ein Heiligenbild herabriß, ſo ge-
waltig auf den Kopf, daß dieſer hinſtuͤrzte, und
bald darauf verſchied. Auch dieſer Prieſter iſt
guillotinirt worden.
In allen franzoͤſiſchen Staͤdten konnte man da-
mals auf allen Straßen angeklebte Urtheile in
Menge leſen, welche gegen Prieſter geſprochen
waren, die ſich den Befehlen der Nation thaͤtig
widerſezt hatten.
Daß der Konvent bey dieſen Umſtaͤnden nicht
wenig beunruhiget geweſen ſey, iſt leicht zu denken,
zumal, da die Mitglieder deſſelben, als einſichtige
Maͤnner, gar wohl merken konnten, welchen Ein-
fluß der Fanatismus auf die oͤffentliche Meynung
ſchon hatte: und an der oͤffentlichen Meynung lag
ja ganz allein die Erhaltung der Republik! Die
auswaͤrtigen Feinde waren nicht ſo fuͤrchterlich, als
die Pfaffen-Brut im Lande.
Da Guͤte und vernuͤnftige Belehrung nicht zu-
reichten, den Prieſtern folgſame Achtung gegen
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/262>, abgerufen am 22.11.2024.
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