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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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losgelassen, daß er die konfiszirten Güter an sich
gezogen habe, u. dgl.

Bey meiner Zurückreise aus Frankreich nach
Deutschland, hörte ich im Oberelsaß zu Befort
und Altkirchen die obigen Punkte nicht nur bestäti-
gen, sondern noch vermehren. Die Bauren und
Einwohner des Elsasses fluchen dem Andenken des
Astrologius Schneider noch immer. Ich wollte auf
einem Dorfe bey Altkirchen einen Bauer eines
Bessern belehren, und sagte ihm, Schneider habe
mit dem Vornamen Eulogius geheißen. Ei
was, erwiederte der Bauer: ich muß doch wohl
wissen, wie der Tausendsabbermenter geheißen hat:
Astrologius hat er geheißen! Der verfluchte Kerl
hat mir meinen Schwager auch köpfen lassen, blos
weil er einem Geistlichen ein Nachtlager vergönnt
hatte.

Einen reichen Kaufmann sollte Schneider
haben einstecken lassen, und ihn erst gegen die Aus-
zahlung einer großen Summe losgegeben haben.
Er müßte also ein Mensch gewesen seyn, wie der
unter der Regierung Karls II. in England so
berüchtigte Kirck. Schneider regierte das
ganze Tribunal: was er sagte, galt für Recht,
und seine Meynung war allemal die siegende.


losgelaſſen, daß er die konfiszirten Guͤter an ſich
gezogen habe, u. dgl.

Bey meiner Zuruͤckreiſe aus Frankreich nach
Deutſchland, hoͤrte ich im Oberelſaß zu Befort
und Altkirchen die obigen Punkte nicht nur beſtaͤti-
gen, ſondern noch vermehren. Die Bauren und
Einwohner des Elſaſſes fluchen dem Andenken des
Aſtrologius Schneider noch immer. Ich wollte auf
einem Dorfe bey Altkirchen einen Bauer eines
Beſſern belehren, und ſagte ihm, Schneider habe
mit dem Vornamen Eulogius geheißen. Ei
was, erwiederte der Bauer: ich muß doch wohl
wiſſen, wie der Tauſendſabbermenter geheißen hat:
Aſtrologius hat er geheißen! Der verfluchte Kerl
hat mir meinen Schwager auch koͤpfen laſſen, blos
weil er einem Geiſtlichen ein Nachtlager vergoͤnnt
hatte.

Einen reichen Kaufmann ſollte Schneider
haben einſtecken laſſen, und ihn erſt gegen die Aus-
zahlung einer großen Summe losgegeben haben.
Er muͤßte alſo ein Menſch geweſen ſeyn, wie der
unter der Regierung Karls II. in England ſo
beruͤchtigte Kirck. Schneider regierte das
ganze Tribunal: was er ſagte, galt fuͤr Recht,
und ſeine Meynung war allemal die ſiegende.


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[199/0203] losgelaſſen, daß er die konfiszirten Guͤter an ſich gezogen habe, u. dgl. Bey meiner Zuruͤckreiſe aus Frankreich nach Deutſchland, hoͤrte ich im Oberelſaß zu Befort und Altkirchen die obigen Punkte nicht nur beſtaͤti- gen, ſondern noch vermehren. Die Bauren und Einwohner des Elſaſſes fluchen dem Andenken des Aſtrologius Schneider noch immer. Ich wollte auf einem Dorfe bey Altkirchen einen Bauer eines Beſſern belehren, und ſagte ihm, Schneider habe mit dem Vornamen Eulogius geheißen. Ei was, erwiederte der Bauer: ich muß doch wohl wiſſen, wie der Tauſendſabbermenter geheißen hat: Aſtrologius hat er geheißen! Der verfluchte Kerl hat mir meinen Schwager auch koͤpfen laſſen, blos weil er einem Geiſtlichen ein Nachtlager vergoͤnnt hatte. Einen reichen Kaufmann ſollte Schneider haben einſtecken laſſen, und ihn erſt gegen die Aus- zahlung einer großen Summe losgegeben haben. Er muͤßte alſo ein Menſch geweſen ſeyn, wie der unter der Regierung Karls II. in England ſo beruͤchtigte Kirck. Schneider regierte das ganze Tribunal: was er ſagte, galt fuͤr Recht, und ſeine Meynung war allemal die ſiegende.

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/203>, abgerufen am 23.11.2024.