vor mit Verlust vieler Tausende gegen feindliche Batterien und Schaaren geführt hatte. Ich werde über diesen wichtigen Gegenstand noch mehrmals meine Anmerkungen mittheilen: jezt fahre ich in meiner Geschichte fort.
Vierzehntes Kapitel.
Meine Reise von Landau nach Strasburg.
Auf dem Wege von Landau nach Weissenburg traf ich jeden Augenblick Reuter und Volontärs an, welche ihrem Heere noch nachzogen; bey Bergza- bern aber gesellten sich Einige zu mir, die auch nach Weißenburg wollten. Ich hatte da Gelegenheit, Vieles über die französische Armee zu erfahren, und insbesondere erklärte mir einer, warum die Guillo- tine ihren Heeren folgen müßte. Das geschieht, sagte er, um uns vor Verrätherey zu sichern, wel- che uns überall verfolgt, und welche wir mit Ge- walt unterdrücken müssen. Stelle dir einmal die Spitzbübereyen der Aristokraten vor! Sie haben [ssch] hier und da zu Wegweisern aufgeworfen, wenn kleine Abtheilungen von Republikanern die Gegend nicht kannten. Alsdann haben sie die unbesorgte Mannschaft den Feinden in die Hände geführt, [und]
vor mit Verluſt vieler Tauſende gegen feindliche Batterien und Schaaren gefuͤhrt hatte. Ich werde uͤber dieſen wichtigen Gegenſtand noch mehrmals meine Anmerkungen mittheilen: jezt fahre ich in meiner Geſchichte fort.
Vierzehntes Kapitel.
Meine Reiſe von Landau nach Strasburg.
Auf dem Wege von Landau nach Weiſſenburg traf ich jeden Augenblick Reuter und Volontaͤrs an, welche ihrem Heere noch nachzogen; bey Bergza- bern aber geſellten ſich Einige zu mir, die auch nach Weißenburg wollten. Ich hatte da Gelegenheit, Vieles uͤber die franzoͤſiſche Armee zu erfahren, und insbeſondere erklaͤrte mir einer, warum die Guillo- tine ihren Heeren folgen muͤßte. Das geſchieht, ſagte er, um uns vor Verraͤtherey zu ſichern, wel- che uns uͤberall verfolgt, und welche wir mit Ge- walt unterdruͤcken muͤſſen. Stelle dir einmal die Spitzbuͤbereyen der Ariſtokraten vor! Sie haben [sſch] hier und da zu Wegweiſern aufgeworfen, wenn kleine Abtheilungen von Republikanern die Gegend nicht kannten. Alsdann haben ſie die unbeſorgte Mannſchaft den Feinden in die Haͤnde gefuͤhrt, [und]
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vor mit Verluſt vieler Tauſende gegen feindliche
Batterien und Schaaren gefuͤhrt hatte. Ich werde
uͤber dieſen wichtigen Gegenſtand noch mehrmals
meine Anmerkungen mittheilen: jezt fahre ich in
meiner Geſchichte fort.
Vierzehntes Kapitel.
Meine Reiſe von Landau nach Strasburg.
Auf dem Wege von Landau nach Weiſſenburg traf
ich jeden Augenblick Reuter und Volontaͤrs an,
welche ihrem Heere noch nachzogen; bey Bergza-
bern aber geſellten ſich Einige zu mir, die auch nach
Weißenburg wollten. Ich hatte da Gelegenheit,
Vieles uͤber die franzoͤſiſche Armee zu erfahren, und
insbeſondere erklaͤrte mir einer, warum die Guillo-
tine ihren Heeren folgen muͤßte. Das geſchieht,
ſagte er, um uns vor Verraͤtherey zu ſichern, wel-
che uns uͤberall verfolgt, und welche wir mit Ge-
walt unterdruͤcken muͤſſen. Stelle dir einmal die
Spitzbuͤbereyen der Ariſtokraten vor! Sie haben sſch
hier und da zu Wegweiſern aufgeworfen, wenn
kleine Abtheilungen von Republikanern die Gegend
nicht kannten. Alsdann haben ſie die unbeſorgte
Mannſchaft den Feinden in die Haͤnde gefuͤhrt, und
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/185>, abgerufen am 24.11.2024.
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