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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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vertheidigen müßte, und was der Reden mehr wa-
ren. Aber der Oberste fertigte ihn kurz ab. Hängst
Du, sprach er, von deinen etwanigen Feinden ab,
oder gab die Republik dir deine Macht und dein
Ansehn? Wem willst Du folgen? Sag mir nur,
ob Du dein Amt, als Repräsentant thun willst
oder nicht! Im lezten Fall wanderst Du ins Ge-
fängniß, aber nicht nach dem Willen der Aufrüh-
rer, wie neulich, sondern nach dem Gesetz. Rede!

Dentzel merkte, daß er mit einem entschloß-
nen Manne zu thun hatte, und versprach, alles
zu leisten, was in seinen Kräften stände, um dem
verrückten Zustande der Stadt und der Garnison
zu Hülfe zu kommen. Das ist auch nicht mehr,
als deine verfluchte Schuldigkeit, versezte der
Oberste, und ging.

Zwölftes Kapitel.

Fernere Begebenheiten zu Landau.



Früh Morgens ritt der Oberste mit noch einigen
andern Offizieren ins preußische Lager, wo er dem
Kommandeur kurz und nervös zu Gemüthe führte,
daß man, ohne die Gesetze der Republik zu belei-
digen, noch an keine Uebergabe denken könnte: es

vertheidigen muͤßte, und was der Reden mehr wa-
ren. Aber der Oberſte fertigte ihn kurz ab. Haͤngſt
Du, ſprach er, von deinen etwanigen Feinden ab,
oder gab die Republik dir deine Macht und dein
Anſehn? Wem willſt Du folgen? Sag mir nur,
ob Du dein Amt, als Repraͤſentant thun willſt
oder nicht! Im lezten Fall wanderſt Du ins Ge-
faͤngniß, aber nicht nach dem Willen der Aufruͤh-
rer, wie neulich, ſondern nach dem Geſetz. Rede!

Dentzel merkte, daß er mit einem entſchloß-
nen Manne zu thun hatte, und verſprach, alles
zu leiſten, was in ſeinen Kraͤften ſtaͤnde, um dem
verruͤckten Zuſtande der Stadt und der Garniſon
zu Huͤlfe zu kommen. Das iſt auch nicht mehr,
als deine verfluchte Schuldigkeit, verſezte der
Oberſte, und ging.

Zwoͤlftes Kapitel.

Fernere Begebenheiten zu Landau.



Fruͤh Morgens ritt der Oberſte mit noch einigen
andern Offizieren ins preußiſche Lager, wo er dem
Kommandeur kurz und nervoͤs zu Gemuͤthe fuͤhrte,
daß man, ohne die Geſetze der Republik zu belei-
digen, noch an keine Uebergabe denken koͤnnte: es

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[156/0160] vertheidigen muͤßte, und was der Reden mehr wa- ren. Aber der Oberſte fertigte ihn kurz ab. Haͤngſt Du, ſprach er, von deinen etwanigen Feinden ab, oder gab die Republik dir deine Macht und dein Anſehn? Wem willſt Du folgen? Sag mir nur, ob Du dein Amt, als Repraͤſentant thun willſt oder nicht! Im lezten Fall wanderſt Du ins Ge- faͤngniß, aber nicht nach dem Willen der Aufruͤh- rer, wie neulich, ſondern nach dem Geſetz. Rede! Dentzel merkte, daß er mit einem entſchloß- nen Manne zu thun hatte, und verſprach, alles zu leiſten, was in ſeinen Kraͤften ſtaͤnde, um dem verruͤckten Zuſtande der Stadt und der Garniſon zu Huͤlfe zu kommen. Das iſt auch nicht mehr, als deine verfluchte Schuldigkeit, verſezte der Oberſte, und ging. Zwoͤlftes Kapitel. Fernere Begebenheiten zu Landau. Fruͤh Morgens ritt der Oberſte mit noch einigen andern Offizieren ins preußiſche Lager, wo er dem Kommandeur kurz und nervoͤs zu Gemuͤthe fuͤhrte, daß man, ohne die Geſetze der Republik zu belei- digen, noch an keine Uebergabe denken koͤnnte: es

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/160>, abgerufen am 24.11.2024.