u. s. w. Diese lieblichen und tröstlichen Briefe kamen beynahe täglich hinein.
Der General versicherte indeß jedesmal, wenn er so einen Schreckbrief vorgelesen hatte, daß ihm gar nicht Angst sey, und daß er Landau nicht her- geben würde, es mögte auch werden, wie es könnte. Der Repräsentant aber, welcher oft auch gegen- wärtig war, und welcher, außer der angedrohten harten Behandlung Aller, bey einer gewaltsamen Eroberung, die härteste für sich, als erklärter Re- bell, von den Deutschen befürchten mußte, zuckte allemal die Achsel, und sagte weiter nichts, als, da man seinen redlichen Eifer, der Republik zu dienen, zu verkennen schiene, er allein auch nichts entscheiden könnte, so überließe er Alles der Ein- sicht und der Entscheidung des Generals. -- Das bedenkliche Gesicht des Repräsentanten machte aber viele Gährung bey der Bürgerschaft und bey der Garnison.
Auch hatte die Nachricht, daß Fort Louis, oder wie es nun, zu Ehren seines Erbauers heißt, Fort Vauban, von den Kaiserlichen erobert, und die ganze dortige Garnison zu Gefangnen gemacht sey, Schreck und Bestürzung in Landau verbreitet. Die Kaiserlichen hatten die Kriegsgefangnen frei- lich hart genug behandelt, aber in Landau hatte man -- nach Nachrichten von außen -- Alles
u. ſ. w. Dieſe lieblichen und troͤſtlichen Briefe kamen beynahe taͤglich hinein.
Der General verſicherte indeß jedesmal, wenn er ſo einen Schreckbrief vorgeleſen hatte, daß ihm gar nicht Angſt ſey, und daß er Landau nicht her- geben wuͤrde, es moͤgte auch werden, wie es koͤnnte. Der Repraͤſentant aber, welcher oft auch gegen- waͤrtig war, und welcher, außer der angedrohten harten Behandlung Aller, bey einer gewaltſamen Eroberung, die haͤrteſte fuͤr ſich, als erklaͤrter Re- bell, von den Deutſchen befuͤrchten mußte, zuckte allemal die Achſel, und ſagte weiter nichts, als, da man ſeinen redlichen Eifer, der Republik zu dienen, zu verkennen ſchiene, er allein auch nichts entſcheiden koͤnnte, ſo uͤberließe er Alles der Ein- ſicht und der Entſcheidung des Generals. — Das bedenkliche Geſicht des Repraͤſentanten machte aber viele Gaͤhrung bey der Buͤrgerſchaft und bey der Garniſon.
Auch hatte die Nachricht, daß Fort Louis, oder wie es nun, zu Ehren ſeines Erbauers heißt, Fort Vauban, von den Kaiſerlichen erobert, und die ganze dortige Garniſon zu Gefangnen gemacht ſey, Schreck und Beſtuͤrzung in Landau verbreitet. Die Kaiſerlichen hatten die Kriegsgefangnen frei- lich hart genug behandelt, aber in Landau hatte man — nach Nachrichten von außen — Alles
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u. ſ. w. Dieſe lieblichen und troͤſtlichen Briefe
kamen beynahe taͤglich hinein.
Der General verſicherte indeß jedesmal, wenn
er ſo einen Schreckbrief vorgeleſen hatte, daß ihm
gar nicht Angſt ſey, und daß er Landau nicht her-
geben wuͤrde, es moͤgte auch werden, wie es koͤnnte.
Der Repraͤſentant aber, welcher oft auch gegen-
waͤrtig war, und welcher, außer der angedrohten
harten Behandlung Aller, bey einer gewaltſamen
Eroberung, die haͤrteſte fuͤr ſich, als erklaͤrter Re-
bell, von den Deutſchen befuͤrchten mußte, zuckte
allemal die Achſel, und ſagte weiter nichts, als,
da man ſeinen redlichen Eifer, der Republik zu
dienen, zu verkennen ſchiene, er allein auch nichts
entſcheiden koͤnnte, ſo uͤberließe er Alles der Ein-
ſicht und der Entſcheidung des Generals. — Das
bedenkliche Geſicht des Repraͤſentanten machte aber
viele Gaͤhrung bey der Buͤrgerſchaft und bey der
Garniſon.
Auch hatte die Nachricht, daß Fort Louis,
oder wie es nun, zu Ehren ſeines Erbauers heißt,
Fort Vauban, von den Kaiſerlichen erobert, und
die ganze dortige Garniſon zu Gefangnen gemacht
ſey, Schreck und Beſtuͤrzung in Landau verbreitet.
Die Kaiſerlichen hatten die Kriegsgefangnen frei-
lich hart genug behandelt, aber in Landau hatte
man — nach Nachrichten von außen — Alles
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/151>, abgerufen am 25.11.2024.
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