In den Schreiben der Belagerer war gewöhnlich ein sehr imposanter Ton, der einen üblen Eindruck auf die Garnison und auf die Bürgerschaft gemacht hat.
Wenn -- hieß es darin -- der General jezt, da es noch Zeit wäre, die Stadt übergeben würde, so sollte er, mit der ganzen Garnison freyen Ehr- vollen Abzug haben: auch sollte das Eigenthum der Einwohner, die Einrichtung der Regierungs- form geschüzt und gesichert seyn. Man versprach, die Gesetze der Republik zu respektiren, und die Stadt Landau, als eine Stadt, welche man in de- positum genommen habe, nicht aber als einen ero- berten Platz zu betrachten, und zu behandeln. Würde aber -- so hieß es in allen Briefen weiter -- der General dieses nicht thun, und das Aeußerste abwarten, so würde man hernach nicht mehr kapi- tuliren, sondern nach der Strenge des Kriegsrechts mit der Garnison und der Stadt verfahren. Ueber- haupt sey es ihnen nicht möglich, Landau länger zu behalten: Entsatz sey vollends gar nicht zu er- warten: denn die Armeen der Republik würden al- ler Orten geschlagen, und seyen beynahe ganz ver- nichtet: die Engländer hätten Toulon: Lyon sey nicht mehr republikanisch, und Paris würde von der Veudee nächstens verschlungen werden,
In den Schreiben der Belagerer war gewoͤhnlich ein ſehr impoſanter Ton, der einen uͤblen Eindruck auf die Garniſon und auf die Buͤrgerſchaft gemacht hat.
Wenn — hieß es darin — der General jezt, da es noch Zeit waͤre, die Stadt uͤbergeben wuͤrde, ſo ſollte er, mit der ganzen Garniſon freyen Ehr- vollen Abzug haben: auch ſollte das Eigenthum der Einwohner, die Einrichtung der Regierungs- form geſchuͤzt und geſichert ſeyn. Man verſprach, die Geſetze der Republik zu reſpektiren, und die Stadt Landau, als eine Stadt, welche man in de- poſitum genommen habe, nicht aber als einen ero- berten Platz zu betrachten, und zu behandeln. Wuͤrde aber — ſo hieß es in allen Briefen weiter — der General dieſes nicht thun, und das Aeußerſte abwarten, ſo wuͤrde man hernach nicht mehr kapi- tuliren, ſondern nach der Strenge des Kriegsrechts mit der Garniſon und der Stadt verfahren. Ueber- haupt ſey es ihnen nicht moͤglich, Landau laͤnger zu behalten: Entſatz ſey vollends gar nicht zu er- warten: denn die Armeen der Republik wuͤrden al- ler Orten geſchlagen, und ſeyen beynahe ganz ver- nichtet: die Englaͤnder haͤtten Toulon: Lyon ſey nicht mehr republikaniſch, und Paris wuͤrde von der Veudée naͤchſtens verſchlungen werden,
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In den Schreiben der Belagerer war gewoͤhnlich
ein ſehr impoſanter Ton, der einen uͤblen Eindruck
auf die Garniſon und auf die Buͤrgerſchaft gemacht
hat.
Wenn — hieß es darin — der General jezt,
da es noch Zeit waͤre, die Stadt uͤbergeben wuͤrde,
ſo ſollte er, mit der ganzen Garniſon freyen Ehr-
vollen Abzug haben: auch ſollte das Eigenthum
der Einwohner, die Einrichtung der Regierungs-
form geſchuͤzt und geſichert ſeyn. Man verſprach,
die Geſetze der Republik zu reſpektiren, und die
Stadt Landau, als eine Stadt, welche man in de-
poſitum genommen habe, nicht aber als einen ero-
berten Platz zu betrachten, und zu behandeln.
Wuͤrde aber — ſo hieß es in allen Briefen weiter —
der General dieſes nicht thun, und das Aeußerſte
abwarten, ſo wuͤrde man hernach nicht mehr kapi-
tuliren, ſondern nach der Strenge des Kriegsrechts
mit der Garniſon und der Stadt verfahren. Ueber-
haupt ſey es ihnen nicht moͤglich, Landau laͤnger
zu behalten: Entſatz ſey vollends gar nicht zu er-
warten: denn die Armeen der Republik wuͤrden al-
ler Orten geſchlagen, und ſeyen beynahe ganz ver-
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ſey nicht mehr republikaniſch, und Paris wuͤrde
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/150>, abgerufen am 22.11.2024.
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