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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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Brions Freunde waren, und gerade dachten wie
er. Besonders war ein gewisser Kaufmann De-
lisle
darunter, ein gewaltig scharfer Republika-
ner, so wie der Stadtmüller Mohrmanu. De-
lisle
versicherte, daß er an dem Tage, wo die
[Preu]ßen nach Landau kommen würden, erst sein
Haus in Brand stecken, und dann sich erschießen
wolle. Eben dieses betheuerte nebst Andern auch
der Apotheker Hoffmann, dessen Sohn ehedem
in Halle Theologie studiert hatte.

Brion nahm mich einigemal mit in den
Klubb, oder in die Societe populaire, welche da-
mals in Landau noch jedem offen stand. Von die-
sen französischen Klubbs muß ich meine Leser et-
was umständlich unterhalten: denn das ist noth-
wendig, um von der Lage der Dinge in Frankreich,
und ihrer Veränderung richtig urtheilen zu kön-
nen: und wenn ich Sachen von Wichtigkeit, die
ich genau habe kennen lernen, nicht auch genau
erklären wollte, wozu sollte dann mein Buch d[ie-][]
nen? dann wäre es ja nicht mehr werth, als ir-
gend ein schaler Roman, z. B. das Heimweh von
S[till]i[n]g.

Bey dem Anfange der Revolution gab es
gleich durch ganz Frankreich viele Anhänger des
neuen Systems, aber es gab auch Viele, welche
den treuen Freunden dieses neuen Systems Angst

Brions Freunde waren, und gerade dachten wie
er. Beſonders war ein gewiſſer Kaufmann De-
lisle
darunter, ein gewaltig ſcharfer Republika-
ner, ſo wie der Stadtmuͤller Mohrmanu. De-
lisle
verſicherte, daß er an dem Tage, wo die
[Preu]ßen nach Landau kommen wuͤrden, erſt ſein
Haus in Brand ſtecken, und dann ſich erſchießen
wolle. Eben dieſes betheuerte nebſt Andern auch
der Apotheker Hoffmann, deſſen Sohn ehedem
in Halle Theologie ſtudiert hatte.

Brion nahm mich einigemal mit in den
Klubb, oder in die Société populaire, welche da-
mals in Landau noch jedem offen ſtand. Von die-
ſen franzoͤſiſchen Klubbs muß ich meine Leſer et-
was umſtaͤndlich unterhalten: denn das iſt noth-
wendig, um von der Lage der Dinge in Frankreich,
und ihrer Veraͤnderung richtig urtheilen zu koͤn-
nen: und wenn ich Sachen von Wichtigkeit, die
ich genau habe kennen lernen, nicht auch genau
erklaͤren wollte, wozu ſollte dann mein Buch d[ie-][]
nen? dann waͤre es ja nicht mehr werth, als ir-
gend ein ſchaler Roman, z. B. das Heimweh von
S[till]i[n]g.

Bey dem Anfange der Revolution gab es
gleich durch ganz Frankreich viele Anhaͤnger des
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[99/0103] Brions Freunde waren, und gerade dachten wie er. Beſonders war ein gewiſſer Kaufmann De- lisle darunter, ein gewaltig ſcharfer Republika- ner, ſo wie der Stadtmuͤller Mohrmanu. De- lisle verſicherte, daß er an dem Tage, wo die Preußen nach Landau kommen wuͤrden, erſt ſein Haus in Brand ſtecken, und dann ſich erſchießen wolle. Eben dieſes betheuerte nebſt Andern auch der Apotheker Hoffmann, deſſen Sohn ehedem in Halle Theologie ſtudiert hatte. Brion nahm mich einigemal mit in den Klubb, oder in die Société populaire, welche da- mals in Landau noch jedem offen ſtand. Von die- ſen franzoͤſiſchen Klubbs muß ich meine Leſer et- was umſtaͤndlich unterhalten: denn das iſt noth- wendig, um von der Lage der Dinge in Frankreich, und ihrer Veraͤnderung richtig urtheilen zu koͤn- nen: und wenn ich Sachen von Wichtigkeit, die ich genau habe kennen lernen, nicht auch genau erklaͤren wollte, wozu ſollte dann mein Buch die- nen? dann waͤre es ja nicht mehr werth, als ir- gend ein ſchaler Roman, z. B. das Heimweh von Stilling. Bey dem Anfange der Revolution gab es gleich durch ganz Frankreich viele Anhaͤnger des neuen Syſtems, aber es gab auch Viele, welche den treuen Freunden dieſes neuen Syſtems Angſt

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/103>, abgerufen am 24.11.2024.