Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.Die Geschichte der Emigranten muß ich leider Sechstes Kapitel. Begebenheiten in Koblenz und im Lager bey Koblenz. Ich -- denn mein theures Individuum lasse ich Eines Tages erlebte ich in Koblenz eine uner- Die Geſchichte der Emigranten muß ich leider Sechſtes Kapitel. Begebenheiten in Koblenz und im Lager bey Koblenz. Ich — denn mein theures Individuum laſſe ich Eines Tages erlebte ich in Koblenz eine uner- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0078" n="66"/> <p>Die Geſchichte der Emigranten muß ich leider<lb/> in der Folge noch mehrmals beruͤhren: und darum<lb/> mags fuͤr dießmal hier davon genug ſeyn. Ich ſage<lb/> nur noch: Wehe allen denen, welche ihren Aufent-<lb/> halt in Deutſchlamd beguͤnſtigten! —</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>Sechſtes Kapitel.</head><lb/> <p>Begebenheiten in Koblenz und im Lager bey Koblenz.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">I</hi>ch — denn mein theures Individuum laſſe ich<lb/> niemals aus den Augen: was waͤre das auch fuͤr<lb/> eine Biographie von mir ſelbſt, wenn ich nicht im-<lb/> mer auf dem Theater bliebe, oder doch hoͤchſtens nur<lb/> dann und wann hinter die Kuliſſen traͤte? — Alſo<lb/> ich befand mich in Koblenz ganz gut, und da ich<lb/> meinem Hauptmann und andern Offizieren als Dol-<lb/> metſcher diente, ſobald man mit Franzoſen zu thun<lb/> hatte, ſo war ich von allen Dienſten frey, und<lb/> konnte meine Zeit nach Wohlgefallen anwenden.<lb/> Meiſtens ſaß ich bey Emigranten im Weinhauſe<lb/> oder bey einem gewiſſen Preußiſchen Feldjaͤger,<lb/> welcher ein ganz heller Kopf und braver Mann<lb/> war.</p><lb/> <p>Eines Tages erlebte ich in Koblenz eine uner-<lb/> wartete Schnurre. Ich kam fruͤh aus meinem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [66/0078]
Die Geſchichte der Emigranten muß ich leider
in der Folge noch mehrmals beruͤhren: und darum
mags fuͤr dießmal hier davon genug ſeyn. Ich ſage
nur noch: Wehe allen denen, welche ihren Aufent-
halt in Deutſchlamd beguͤnſtigten! —
Sechſtes Kapitel.
Begebenheiten in Koblenz und im Lager bey Koblenz.
Ich — denn mein theures Individuum laſſe ich
niemals aus den Augen: was waͤre das auch fuͤr
eine Biographie von mir ſelbſt, wenn ich nicht im-
mer auf dem Theater bliebe, oder doch hoͤchſtens nur
dann und wann hinter die Kuliſſen traͤte? — Alſo
ich befand mich in Koblenz ganz gut, und da ich
meinem Hauptmann und andern Offizieren als Dol-
metſcher diente, ſobald man mit Franzoſen zu thun
hatte, ſo war ich von allen Dienſten frey, und
konnte meine Zeit nach Wohlgefallen anwenden.
Meiſtens ſaß ich bey Emigranten im Weinhauſe
oder bey einem gewiſſen Preußiſchen Feldjaͤger,
welcher ein ganz heller Kopf und braver Mann
war.
Eines Tages erlebte ich in Koblenz eine uner-
wartete Schnurre. Ich kam fruͤh aus meinem
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