ich alles für die Ehre und den Vortheil der preußi- schen Waffen thun würde. Ich habe schon viel Gutes durch meinen Vetter (den Prinzen Louis, Sohn des Prinzen Ferdinand von Preußen) von Ihm gehört, lieber Laukhard, und hatte mir vorgenommen, für seine Loslassung von den Sol- daten zu sorgen. Nun zeigt sich aber eine Gelegen- heit, wobey Er dem Staate noch nützlich seyn kann, und bey dieser denke ich auch Sein Glück zu ma- chen. Er ist frey: von diesem Augenblick an ist Er kein Soldat mehr. Jezt erkläre Er, ob Er das noch thun will, wovon die Rede ist?
Ich: Ja, Gnädigster Herr: ich werde mein Möglichstes thun, den Auftrag Ew. Königl. Ho- heit pünktlich auszuführen.
Kronprinz: Nun wohl, in Gottes Namen! Er soll sehen, daß ich nicht undankbar bin, und, daß ich Wort halte. Morgen früh um 7 Uhr komme Er zu mir, dann soll Er Seine Instruktion haben.
Ich ging: der Adjutant folgte mir, und gab mir einen Louisd'or; um mir mit meinen Kamera- den, wie er sagte, einen guten Tag zu machen. Als ich ihm aber vorstellte, daß es nothwendig Aufsehen machen müßte, wenn ich heute lustig lebte, und die Nacht zum Feinde überginge, so gab er mir Recht, und ich ging mismuthig nach der Kompagnie.
ich alles fuͤr die Ehre und den Vortheil der preußi- ſchen Waffen thun wuͤrde. Ich habe ſchon viel Gutes durch meinen Vetter (den Prinzen Louis, Sohn des Prinzen Ferdinand von Preußen) von Ihm gehoͤrt, lieber Laukhard, und hatte mir vorgenommen, fuͤr ſeine Loslaſſung von den Sol- daten zu ſorgen. Nun zeigt ſich aber eine Gelegen- heit, wobey Er dem Staate noch nuͤtzlich ſeyn kann, und bey dieſer denke ich auch Sein Gluͤck zu ma- chen. Er iſt frey: von dieſem Augenblick an iſt Er kein Soldat mehr. Jezt erklaͤre Er, ob Er das noch thun will, wovon die Rede iſt?
Ich: Ja, Gnaͤdigſter Herr: ich werde mein Moͤglichſtes thun, den Auftrag Ew. Koͤnigl. Ho- heit puͤnktlich auszufuͤhren.
Kronprinz: Nun wohl, in Gottes Namen! Er ſoll ſehen, daß ich nicht undankbar bin, und, daß ich Wort halte. Morgen fruͤh um 7 Uhr komme Er zu mir, dann ſoll Er Seine Inſtruktion haben.
Ich ging: der Adjutant folgte mir, und gab mir einen Louisd'or; um mir mit meinen Kamera- den, wie er ſagte, einen guten Tag zu machen. Als ich ihm aber vorſtellte, daß es nothwendig Aufſehen machen muͤßte, wenn ich heute luſtig lebte, und die Nacht zum Feinde uͤberginge, ſo gab er mir Recht, und ich ging mismuthig nach der Kompagnie.
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ich alles fuͤr die Ehre und den Vortheil der preußi-
ſchen Waffen thun wuͤrde. Ich habe ſchon viel
Gutes durch meinen Vetter (den Prinzen Louis,
Sohn des Prinzen Ferdinand von Preußen)
von Ihm gehoͤrt, lieber Laukhard, und hatte mir
vorgenommen, fuͤr ſeine Loslaſſung von den Sol-
daten zu ſorgen. Nun zeigt ſich aber eine Gelegen-
heit, wobey Er dem Staate noch nuͤtzlich ſeyn kann,
und bey dieſer denke ich auch Sein Gluͤck zu ma-
chen. Er iſt frey: von dieſem Augenblick an iſt
Er kein Soldat mehr. Jezt erklaͤre Er, ob Er
das noch thun will, wovon die Rede iſt?
Ich: Ja, Gnaͤdigſter Herr: ich werde mein
Moͤglichſtes thun, den Auftrag Ew. Koͤnigl. Ho-
heit puͤnktlich auszufuͤhren.
Kronprinz: Nun wohl, in Gottes Namen!
Er ſoll ſehen, daß ich nicht undankbar bin, und,
daß ich Wort halte. Morgen fruͤh um 7 Uhr komme
Er zu mir, dann ſoll Er Seine Inſtruktion haben.
Ich ging: der Adjutant folgte mir, und gab
mir einen Louisd'or; um mir mit meinen Kamera-
den, wie er ſagte, einen guten Tag zu machen.
Als ich ihm aber vorſtellte, daß es nothwendig
Aufſehen machen muͤßte, wenn ich heute luſtig
lebte, und die Nacht zum Feinde uͤberginge, ſo
gab er mir Recht, und ich ging mismuthig nach
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/519>, abgerufen am 12.12.2024.
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