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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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ich von diesen Herren immer human und freundlich
bin behandelt worden, und kann mich insbesondre
rühmen, daß der Prinz Louis von Preußen, der
Herzog von Weimar, die Generale, Prinz
von Hohenlohe
und dessen Vetter, der Prinz
von Hohenlohe
, Oberster bey Wolfframsdorff,
die Hn. Generale von Mannstein, von Kalk-
reuth und mehr andere mir ganz besonders gut
begegnet sind.

Der Prinz von Hohenlohe, ich meyne den
damaligen Obersten bey dem Regiment von Wolff-
ramsdorff, hatte in Dürkheim gehört, daß ich
mit dem Bürger Dentzel, Volksrepräsentant,
und zu der Zeit in Mission bey der Rheinarmee,
ehemals bekannt gewesen sey. Diese Nachricht
war ihm aufgefallen, und er beschloß, deswegen
mit mir zu sprechen.

Ich war eben auf einer Schanze, als man mir
sagte, der Prinz von Hohenlohe wolle mich spre-
chen. Da ich seine Art, Leute zu behandeln kannte,
so lief ich mit Freuden hin, wie ich war. Ihre
Durchlaucht, sagte ich, müssen mir verzeihen,
daß ich komme, wie ich war, als ich hörte, daß Sie
mich sprechen wollten. Ich konnte mich nicht über-
winden, durch Anziehen und Putzen einen Augen-
blick zu verlieren. "Das war recht, mein Lieber,

ich von dieſen Herren immer human und freundlich
bin behandelt worden, und kann mich insbeſondre
ruͤhmen, daß der Prinz Louis von Preußen, der
Herzog von Weimar, die Generale, Prinz
von Hohenlohe
und deſſen Vetter, der Prinz
von Hohenlohe
, Oberſter bey Wolfframsdorff,
die Hn. Generale von Mannſtein, von Kalk-
reuth und mehr andere mir ganz beſonders gut
begegnet ſind.

Der Prinz von Hohenlohe, ich meyne den
damaligen Oberſten bey dem Regiment von Wolff-
ramsdorff, hatte in Duͤrkheim gehoͤrt, daß ich
mit dem Buͤrger Dentzel, Volksrepraͤſentant,
und zu der Zeit in Miſſion bey der Rheinarmee,
ehemals bekannt geweſen ſey. Dieſe Nachricht
war ihm aufgefallen, und er beſchloß, deswegen
mit mir zu ſprechen.

Ich war eben auf einer Schanze, als man mir
ſagte, der Prinz von Hohenlohe wolle mich ſpre-
chen. Da ich ſeine Art, Leute zu behandeln kannte,
ſo lief ich mit Freuden hin, wie ich war. Ihre
Durchlaucht, ſagte ich, muͤſſen mir verzeihen,
daß ich komme, wie ich war, als ich hoͤrte, daß Sie
mich ſprechen wollten. Ich konnte mich nicht uͤber-
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blick zu verlieren. „Das war recht, mein Lieber,

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[490/0502] ich von dieſen Herren immer human und freundlich bin behandelt worden, und kann mich insbeſondre ruͤhmen, daß der Prinz Louis von Preußen, der Herzog von Weimar, die Generale, Prinz von Hohenlohe und deſſen Vetter, der Prinz von Hohenlohe, Oberſter bey Wolfframsdorff, die Hn. Generale von Mannſtein, von Kalk- reuth und mehr andere mir ganz beſonders gut begegnet ſind. Der Prinz von Hohenlohe, ich meyne den damaligen Oberſten bey dem Regiment von Wolff- ramsdorff, hatte in Duͤrkheim gehoͤrt, daß ich mit dem Buͤrger Dentzel, Volksrepraͤſentant, und zu der Zeit in Miſſion bey der Rheinarmee, ehemals bekannt geweſen ſey. Dieſe Nachricht war ihm aufgefallen, und er beſchloß, deswegen mit mir zu ſprechen. Ich war eben auf einer Schanze, als man mir ſagte, der Prinz von Hohenlohe wolle mich ſpre- chen. Da ich ſeine Art, Leute zu behandeln kannte, ſo lief ich mit Freuden hin, wie ich war. Ihre Durchlaucht, ſagte ich, muͤſſen mir verzeihen, daß ich komme, wie ich war, als ich hoͤrte, daß Sie mich ſprechen wollten. Ich konnte mich nicht uͤber- winden, durch Anziehen und Putzen einen Augen- blick zu verlieren. „Das war recht, mein Lieber,

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/502>, abgerufen am 22.11.2024.