gewesen wäre. Man kann daher das, was ich bis jezt geliefert habe, mehr für historische Bruch- stücke über den Feldzug und die Operationen, wel- chen ich beygewohnt habe, ansehen, als für meine eigne Geschichte. Von nun an aber erzähle ich hauptsächlich wieder von mir, und da man immer an sich mehr Interesse nimmt, als an allem, was uns umgiebt, so hoffe ich, daß meine Nachrich- ten von nun an für den Leser interessanter seyn werden, besonders für diejenigen meiner Leser, welche In- teresse an mir finden; und die Anzahl dieser ist, wie ich zu meiner Beruhigung weiß, nicht gering.
Die Veränderung meiner Lage, welche hier bey Landau vorging, hat auf alle meine nachherigen Schicksale Einfluß gehabt, und wird ihn wahr- scheinlich auch auf meine zukünftigen haben, so daß ich unverzeihlich handeln würde, wenn ich nicht alles, was dahin einschlägt, genau und um- ständlich beschreiben wollte. Man wird mir also verzeihen, wenn ich hier gegen meine bisherige Ge- wohnheit, weitläufiger werde, und Kleinigkeiten anführe, sobald diese meine Geschichte in ein hel- leres Licht stellen.
Ich war unsern Prinzen und den großen Ge- neralen schon lange dem Namen nach bekannt, aber viele von ihnen hatten auch schon mehrmals mit mir gesprochen. Ich muß öffentlich gestehen, daß
geweſen waͤre. Man kann daher das, was ich bis jezt geliefert habe, mehr fuͤr hiſtoriſche Bruch- ſtuͤcke uͤber den Feldzug und die Operationen, wel- chen ich beygewohnt habe, anſehen, als fuͤr meine eigne Geſchichte. Von nun an aber erzaͤhle ich hauptſaͤchlich wieder von mir, und da man immer an ſich mehr Intereſſe nimmt, als an allem, was uns umgiebt, ſo hoffe ich, daß meine Nachrich- ten von nun an fuͤr den Leſer intereſſanter ſeyn werden, beſonders fuͤr diejenigen meiner Leſer, welche In- tereſſe an mir finden; und die Anzahl dieſer iſt, wie ich zu meiner Beruhigung weiß, nicht gering.
Die Veraͤnderung meiner Lage, welche hier bey Landau vorging, hat auf alle meine nachherigen Schickſale Einfluß gehabt, und wird ihn wahr- ſcheinlich auch auf meine zukuͤnftigen haben, ſo daß ich unverzeihlich handeln wuͤrde, wenn ich nicht alles, was dahin einſchlaͤgt, genau und um- ſtaͤndlich beſchreiben wollte. Man wird mir alſo verzeihen, wenn ich hier gegen meine bisherige Ge- wohnheit, weitlaͤufiger werde, und Kleinigkeiten anfuͤhre, ſobald dieſe meine Geſchichte in ein hel- leres Licht ſtellen.
Ich war unſern Prinzen und den großen Ge- neralen ſchon lange dem Namen nach bekannt, aber viele von ihnen hatten auch ſchon mehrmals mit mir geſprochen. Ich muß oͤffentlich geſtehen, daß
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geweſen waͤre. Man kann daher das, was ich
bis jezt geliefert habe, mehr fuͤr hiſtoriſche Bruch-
ſtuͤcke uͤber den Feldzug und die Operationen, wel-
chen ich beygewohnt habe, anſehen, als fuͤr meine
eigne Geſchichte. Von nun an aber erzaͤhle ich
hauptſaͤchlich wieder von mir, und da man immer
an ſich mehr Intereſſe nimmt, als an allem, was
uns umgiebt, ſo hoffe ich, daß meine Nachrich-
ten von nun an fuͤr den Leſer intereſſanter ſeyn werden,
beſonders fuͤr diejenigen meiner Leſer, welche In-
tereſſe an mir finden; und die Anzahl dieſer iſt, wie
ich zu meiner Beruhigung weiß, nicht gering.
Die Veraͤnderung meiner Lage, welche hier bey
Landau vorging, hat auf alle meine nachherigen
Schickſale Einfluß gehabt, und wird ihn wahr-
ſcheinlich auch auf meine zukuͤnftigen haben, ſo
daß ich unverzeihlich handeln wuͤrde, wenn ich
nicht alles, was dahin einſchlaͤgt, genau und um-
ſtaͤndlich beſchreiben wollte. Man wird mir alſo
verzeihen, wenn ich hier gegen meine bisherige Ge-
wohnheit, weitlaͤufiger werde, und Kleinigkeiten
anfuͤhre, ſobald dieſe meine Geſchichte in ein hel-
leres Licht ſtellen.
Ich war unſern Prinzen und den großen Ge-
neralen ſchon lange dem Namen nach bekannt, aber
viele von ihnen hatten auch ſchon mehrmals mit
mir geſprochen. Ich muß oͤffentlich geſtehen, daß
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/501>, abgerufen am 22.11.2024.
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