Major: Ist schon gut, geh Er nur! Ich hab's ihm lange angemerkt, daß Er dem verfluch- ten Lumpengesindel hold ist. Das macht, Er ist in Preußen gewesen, da sind die meisten so! Aber es wird sich schon eine Gelegenheit zeigen, ihm seine Patrioterey fühlbar zu machen. Denke Er an Mich!
Wirklich suchte der Major, (es war ein Prinz von Montbuissou) an dem guten Bessel Ursache, und ließ ihn bald hernach 48 Stunden krumm schließen.
Dergleichen Barbareyen übte der Magistrat zu Speier aus, und ließ sie ausüben, ohne daß es irgend einem Zeitungssudler eingefallen wäre, sei- nen Schildbürgern davon Nachricht zu geben.
Im ganzen Bisthum Speier wurde die Patrio- tenjagd äußerst streng betrieben, und beynahe in allen Dörfern wurden Leute eingesteckt, und ihre Häuser der Wuth der schmuzigen Aristokraten preis- gegeben. Viele Bauren waren bey dieser Gelegen- heit weit wüthender, als selbst die Preußen und Oestreicher, welche denn doch nach und nach ein- sahen, daß die Leute bey ihren Umständen unmög- lich anders hatten handeln köunen.
Der Herzog von Braunschweig machte endlich dem abscheulichen Unwesen der Patriotenjagd ein Ende, und verbot, denen weiter nachzuspüren
Major: Iſt ſchon gut, geh Er nur! Ich hab's ihm lange angemerkt, daß Er dem verfluch- ten Lumpengeſindel hold iſt. Das macht, Er iſt in Preußen geweſen, da ſind die meiſten ſo! Aber es wird ſich ſchon eine Gelegenheit zeigen, ihm ſeine Patrioterey fuͤhlbar zu machen. Denke Er an Mich!
Wirklich ſuchte der Major, (es war ein Prinz von Montbuiſſou) an dem guten Beſſel Urſache, und ließ ihn bald hernach 48 Stunden krumm ſchließen.
Dergleichen Barbareyen uͤbte der Magiſtrat zu Speier aus, und ließ ſie ausuͤben, ohne daß es irgend einem Zeitungsſudler eingefallen waͤre, ſei- nen Schildbuͤrgern davon Nachricht zu geben.
Im ganzen Bisthum Speier wurde die Patrio- tenjagd aͤußerſt ſtreng betrieben, und beynahe in allen Doͤrfern wurden Leute eingeſteckt, und ihre Haͤuſer der Wuth der ſchmuzigen Ariſtokraten preis- gegeben. Viele Bauren waren bey dieſer Gelegen- heit weit wuͤthender, als ſelbſt die Preußen und Oeſtreicher, welche denn doch nach und nach ein- ſahen, daß die Leute bey ihren Umſtaͤnden unmoͤg- lich anders hatten handeln koͤunen.
Der Herzog von Braunſchweig machte endlich dem abſcheulichen Unweſen der Patriotenjagd ein Ende, und verbot, denen weiter nachzuſpuͤren
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Major: Iſt ſchon gut, geh Er nur! Ich
hab's ihm lange angemerkt, daß Er dem verfluch-
ten Lumpengeſindel hold iſt. Das macht, Er iſt
in Preußen geweſen, da ſind die meiſten ſo! Aber
es wird ſich ſchon eine Gelegenheit zeigen, ihm ſeine
Patrioterey fuͤhlbar zu machen. Denke Er an
Mich!
Wirklich ſuchte der Major, (es war ein Prinz
von Montbuiſſou) an dem guten Beſſel Urſache,
und ließ ihn bald hernach 48 Stunden krumm
ſchließen.
Dergleichen Barbareyen uͤbte der Magiſtrat zu
Speier aus, und ließ ſie ausuͤben, ohne daß es
irgend einem Zeitungsſudler eingefallen waͤre, ſei-
nen Schildbuͤrgern davon Nachricht zu geben.
Im ganzen Bisthum Speier wurde die Patrio-
tenjagd aͤußerſt ſtreng betrieben, und beynahe in
allen Doͤrfern wurden Leute eingeſteckt, und ihre
Haͤuſer der Wuth der ſchmuzigen Ariſtokraten preis-
gegeben. Viele Bauren waren bey dieſer Gelegen-
heit weit wuͤthender, als ſelbſt die Preußen und
Oeſtreicher, welche denn doch nach und nach ein-
ſahen, daß die Leute bey ihren Umſtaͤnden unmoͤg-
lich anders hatten handeln koͤunen.
Der Herzog von Braunſchweig machte endlich
dem abſcheulichen Unweſen der Patriotenjagd ein
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/483>, abgerufen am 22.11.2024.
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