Nachdem wir den 18ten gerastet hatten d. i. stille gelegen waren, weil alle unsre Wagen im Kothe waren stecken blieben, so brachen wir am 19ten wieder auf, und schleppten uns noch zwey gute Stunden ins Lager dicht bey Longwy. Man hatte die schlechten Zelter weggeworfen, und Brod- und Bagagewagen zurückgelassen; und doch wa- ren kaum so viel Pferde da, als erfodert wurden, die wenigen Wagen weiter zu bringen, die uns noch übrig waren.
Der Flecken Longuion war von den Kaiserlichen, so wie alle andre Oerter ihres Durchmarsches in selbiger Gegend, aufs abscheulichste geplündert worden. Auch hatten einige unwürdige Menschen dieser stolzen Armee, die aber ihren Stolz mehr durch Aufschneiderey und Härte gegen Wehrlose, als durch Siege über den bewaffneten Feind zu näh- ren gewohnt ist, sich an den Einwohnern vergrif- fen, und sie aufs schändlichste mishandelt. Sie hatten auch Feuer angelegt, und selbst die Eisen- hütten zu Longuion in Brand gesteckt.
Ich muß es nochmals erinnern, was nicht zu oft erinnert werden kann, daß man die von den deutschen, besonders von den östreichischen, und nachher von den englischen Truppen, und die von dem Auswurf aller Nationen, von der Armee der Emigrirten, begangnen Gräuel vor Augen haben
Nachdem wir den 18ten geraſtet hatten d. i. ſtille gelegen waren, weil alle unſre Wagen im Kothe waren ſtecken blieben, ſo brachen wir am 19ten wieder auf, und ſchleppten uns noch zwey gute Stunden ins Lager dicht bey Longwy. Man hatte die ſchlechten Zelter weggeworfen, und Brod- und Bagagewagen zuruͤckgelaſſen; und doch wa- ren kaum ſo viel Pferde da, als erfodert wurden, die wenigen Wagen weiter zu bringen, die uns noch uͤbrig waren.
Der Flecken Longuion war von den Kaiſerlichen, ſo wie alle andre Oerter ihres Durchmarſches in ſelbiger Gegend, aufs abſcheulichſte gepluͤndert worden. Auch hatten einige unwuͤrdige Menſchen dieſer ſtolzen Armee, die aber ihren Stolz mehr durch Aufſchneiderey und Haͤrte gegen Wehrloſe, als durch Siege uͤber den bewaffneten Feind zu naͤh- ren gewohnt iſt, ſich an den Einwohnern vergrif- fen, und ſie aufs ſchaͤndlichſte mishandelt. Sie hatten auch Feuer angelegt, und ſelbſt die Eiſen- huͤtten zu Longuion in Brand geſteckt.
Ich muß es nochmals erinnern, was nicht zu oft erinnert werden kann, daß man die von den deutſchen, beſonders von den oͤſtreichiſchen, und nachher von den engliſchen Truppen, und die von dem Auswurf aller Nationen, von der Armee der Emigrirten, begangnen Graͤuel vor Augen haben
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Nachdem wir den 18ten geraſtet hatten d. i.
ſtille gelegen waren, weil alle unſre Wagen im
Kothe waren ſtecken blieben, ſo brachen wir am
19ten wieder auf, und ſchleppten uns noch zwey
gute Stunden ins Lager dicht bey Longwy. Man
hatte die ſchlechten Zelter weggeworfen, und Brod-
und Bagagewagen zuruͤckgelaſſen; und doch wa-
ren kaum ſo viel Pferde da, als erfodert wurden,
die wenigen Wagen weiter zu bringen, die uns
noch uͤbrig waren.
Der Flecken Longuion war von den Kaiſerlichen,
ſo wie alle andre Oerter ihres Durchmarſches in
ſelbiger Gegend, aufs abſcheulichſte gepluͤndert
worden. Auch hatten einige unwuͤrdige Menſchen
dieſer ſtolzen Armee, die aber ihren Stolz mehr
durch Aufſchneiderey und Haͤrte gegen Wehrloſe,
als durch Siege uͤber den bewaffneten Feind zu naͤh-
ren gewohnt iſt, ſich an den Einwohnern vergrif-
fen, und ſie aufs ſchaͤndlichſte mishandelt. Sie
hatten auch Feuer angelegt, und ſelbſt die Eiſen-
huͤtten zu Longuion in Brand geſteckt.
Ich muß es nochmals erinnern, was nicht zu
oft erinnert werden kann, daß man die von den
deutſchen, beſonders von den oͤſtreichiſchen, und
nachher von den engliſchen Truppen, und die von
dem Auswurf aller Nationen, von der Armee der
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/227>, abgerufen am 24.11.2024.
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